Eine weitere Station bei der Rundreise des Verkehrsschau-Gremiums quer durch Gerolzhofen war das neue Baugebiete am ehemaligen TV-Platz. Was dort neben der Straße verläuft und für den Laien auf den ersten Blick wie ein Gehsteig aussieht, ist allerdings kein Gehsteig, sondern ein "Mehrzweckstreifen". Zu erkennen ist dieser Streifen, weil er keine eindeutige Abgrenzung zur Straße, beispielsweise durch Bordsteine, hat.
Dies hat für den Autofahrer einige Konsequenzen, wie das Gremium vor Ort bestens diskutieren konnte, weil zufälligerweise ein Pkw am Straßenrand geparkt war. Das Auto stand mit den rechten Rädern auf dem vermeintlichen Gehweg, der aber ein Mehrzweckstreifen ist, und mit den linken Rädern noch auf der Fahrbahn. Wer nun meint, der Fahrer hätte ein Knöllchen verdient, weil er den Mehrzweckstreifen teilweise blockiert, dass zum Beispiel jemand mit Kinderwagen nicht mehr durchkommt, der irrt. Richtigerweise hätte das Auto komplett auf den Mehrzweckstreifen abgestellt sein müssen. Und für dieses Fehlverhalten könnte es eine Verwarnung geben. Den Fußgängern samt Kinderwagen wird bei dieser baulichen Situation übrigens zugemutet, auf die Fahrbahn auszuweichen.
Standzeit verlängert
Im Bereich an den "Torweinbergen" wurde der Anwohnerwunsch diskutiert, den hier geltenden verkehrsberuhigten Bereich abzuschaffen. Der Hintergrund des Antrags: Dann wäre das Parken nicht nur - wie derzeit - in den gekennzeichneten Flächen erlaubt. Angesichts der Nähe zum Geomaris war sich das Gremium aber einig, dass die verkehrsrechtliche Situation so bleiben soll wie bisher, weil sonst Freibadbesucher die Straße komplett zuparken würden. Geändert wurde allerdings die Parkzeit mit Parkscheibe direkt an der Ostseite der Stadthalle. Die Standzeit wurde von einer Stunde auf vier Stunden verlängert und entspricht nun den Zeiten der Parkplätze direkt am Geomaris.
Vor dem Anwesen Riemenschneiderweg 41 gab es früher zwei Sperr-Markierungen vor kleinen Stellflächen, die mittlerweile aber kam noch zu erkennen sind, was zu einer unklaren und rechtlich nicht eindeutigen Situation führt. Das Gremium beschloss, die Reste der Markierung zu entfernen.
Ein Spiegel könnte helfen
In der Friedenstraße beschwerte sich ein Anwohner, dass er Probleme bei der Ausfahrt aus seinem Grundstück hat. In der Straße sind die Stellflächen alle auf der Westseite eingezeichnet. Dies führt dazu, dass der komplette Verkehr zumeist nur über die freie Fahrspur auf der Ostseite abläuft, wo der Mann aber seine Ausfahrt hat. Er muss also auch mit Verkehr aus der "falschen Richtung" direkt vor seinem Tor rechnen. Polizeihauptkommissar Edgar Weiß von der Verkehrspolizei Schweinfurt verstand das Anliegen des Anwohners. Es gebe allerdings keinen Rechtsanspruch auf freie Ausfahrt aus einem Grundstück. Notfalls müsse man sich, so die Rechtsprechung, ein- und ausweisen lassen. Weiß empfahl dem Anwohner, einen Spiegel auf einem der beiden Torpfosten anzubringen. Dann sei das Problem aus der Welt.
Rund um das Ärztezentrum in der Schwarzenbergstraße stehen mitunter zahlreiche Autos von Patienten am Straßenrand bis kurz vor den Kreuzungen, so auch in der Wiebelsberger Straße in der Kurve und in der Schallfelder Straße. Grundsätzlich gilt hier, dass man mit einem Abstand von mindestens fünf Metern an einer Kreuzung parken darf. Man will aber jetzt erst einmal Radar-Messgeräte aufstellen, um das Verkehrsaufkommen und die gefahrenen Geschwindigkeiten zu ermitteln.
Schilder für die Saarstraße
In der Saarstraße, mit einem der ältesten Siedlungsgebiete der Stadt, sind die Straßen noch sehr eng. Müllabfuhr und Feuerwehr haben große Probleme, um die Kurven zu kommen, insbesondere wenn Autos - rechtlich korrekt - komplett auf dem Mehrzweckstreifen stehen. In den Kurven sollen nun Halteverbotsschilder mit dem Zusatz "auch auf dem Seitenstreifen" abgebracht werden.
Außerordentlich eng geht es auch im westlichen Bereich der Julius-Echter-Straße zu. Ein Anwohner hat dort zwei neue Garagen errichtet. Allerdings ist der Gehsteig vor den Garagen nicht abgesenkt, sondern es sind noch die üblichen Hochbordsteine verbaut. Der Anwohner will nun ein Parkverbot auf der Straßenseite gegenüber seiner Garagen, weil er möglichst gerade und nicht schräg von den Hochbordsteinen herunterfahren muss. Wenn aber gegenüber Autos geparkt sind, ist die verbleibende Straßenfläche nur noch drei Meter breit und dies reicht beileibe nicht zum Rangieren.
Das Gremium erkannte, dass das Grundproblem in den Hochbordsteinen liegt. Der Anwohner bot an, die Bordsteine in Eigenleistung abzusenken und den Gehsteig danach zu pflastern. Allerdings besteht das Stadtbauamt darauf, den Gehsteig nicht zu pflastern, sondern ihn erneut zu asphaltieren. Dies ist dem Anwohner aber zu teuer. Man beschloss einen Kompromiss: Es wird nun recherchiert, welche Mehrkosten bei einer Asphaltierung gegenüber einer Pflasterung anfallen. Möglicherweise will die Stadt dann die Mehrkosten für den Asphalt anteilig übernehmen.