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Schweinfurt
Gute Nachrichten für Beschäftigte bei Schaeffler in Schweinfurt: Kompromiss soll Arbeitsplätze vorerst sichern
Arbeitgeber und Betriebsrat haben ein Maßnahmenpaket geschnürt. Was es verspricht und welche genauen Auswirkungen das für Beschäftigte hat.
Die Standortleitung des Automobil- und Maschinenbauzulieferers Schaeffler hat sich mit dem Betriebsrat auf ein vorläufiges Konzept geeinigt, um stabil durch das Jahr zu kommen.
Foto: René Ruprecht | Die Standortleitung des Automobil- und Maschinenbauzulieferers Schaeffler hat sich mit dem Betriebsrat auf ein vorläufiges Konzept geeinigt, um stabil durch das Jahr zu kommen.
Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 05.02.2025 02:40 Uhr

Mitarbeiter bei Schaeffler in Schweinfurt können vorerst aufatmen. Laut einer Pressemitteilung der Gewerkschaft IG Metall haben sich Betriebsrat und Unternehmensspitze auf Bedingungen einigen können, mit denen das Jahr 2025 für die Belegschaft möglichst schonend und arbeitsplatzsichernd überstanden werden solle. "Es war unser Ziel, bei den Verhandlungen das voraussichtlich schwierige Jahr 2025 so zu überbrücken, dass die Maßnahmen keine unwiderruflichen Konsequenzen auf Arbeitsplätze in Schweinfurt haben", betont Jürgen Schenk, Betriebsratsvorsitzender bei Schaeffler in Schweinfurt. 

Der Kompromiss sehe unter anderem vor, dass die für die Beschäftigten in der Produktion seit Sommer 2024 geltende Arbeitszeitverkürzung zum 31. März 2025 enden solle. Dafür solle die Arbeitszeit in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Administration um drei Stunden pro Woche reduziert werden, so die IG Metall in ihrer Mitteilung. Die Bereiche der produktionsnahen Serviceleistungen bleiben hingegen in Kurzarbeit. Zusätzlich werde für die Beschäftigten ein Teil des Entgelts in freie Tage umgewandelt. 

Schaeffler in Schweinfurt verzichtet auf Verlagerungen ins Ausland

Im Gegenzug habe Schaeffler für den Standort in Schweinfurt zugesichert, im Jahr 2025 auf Verlagerungen oder Lokalisierungen von Arbeitsplätzen ins Ausland verzichten zu wollen. "Außerdem sollen befristete Arbeitsverträge, die aktuell im Werk bestehen, weitgehend aufrechterhalten bleiben", so die IG Metall. Ergänzend würden ein freiwilliges Ausstiegsprogramm mit Aufhebungsverträgen sowie eine erweiterte Altersteilzeit angeboten.

"Diese Vereinbarung lebt den Geist eines Stillhalteabkommens für das Jahr 2025", erklärt Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt. Ziel der Gewerkschaft sei es, Forschung, Entwicklung und Produktion so weit wie möglich in Deutschland zu halten. "Das gilt selbstverständlich auch für Schaeffler." Da eine Arbeitszeitreduzierung über zwölf Monate hinaus nur mit Zustimmung der Tarifparteien möglich ist, war auch die IG Metall in die Verhandlungen involviert.

Schaeffler hatte im November 2024 angekündigt, weltweit 4700 Stellen abbauen zu wollen. In Deutschland sollen 2800 Stellen an zehn Standorten betroffen sein, darunter Schweinfurt mit knapp 500 Stellen, laut Unternehmen. Die IG Metall geht hingegen von insgesamt 700 Stellen aus, die bis Ende 2027 in Schweinfurt wegfallen könnten. Das Unternehmen begründet diesen Schritt unter anderem mit dem angespannten Markt im Bereich Bearings & Industrial Solutions, welcher auf die Herstellung von Wälzlagern und Antriebstechnik spezialisiert ist, Synergieeffekten aus der Übernahme von Vitesco sowie den anhaltenden Transformationsprozessen in der Automobilbranche.

 
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