
Gochsheims Grüne Mitte im Bereich Frühlingstraße, Am Bauerngraben und Mönchsgasse mit Wohnungen für alle Generationen und mit dem zentralen Spielplatz soll die Menschen zusammenbringen, sagt Bürgermeisterin Helga Fleischer bei der offiziellen Eröffnung. Das Konzept scheint aufzugehen: Kinder haben Spaß an Rutsche und Klettergerüst, probieren die Wasserpumpe aus, auf den Bänken im neuen Viertel sitzen die Erwachsenen und reden miteinander.
"Grüne Mitte", das sei eigentlich nur als Arbeitstitel gedacht gewesen für das neue Wohnviertel. "Das ist aber zum geflügelten Wort geworden", so Fleischer. Der Spielplatz gebe den Kindern Bewegungsfreiheit zurück, gebe ihnen die Möglichkeit, die Freude an der Bewegung wieder zu entdecken. Dass Kinder vor der Haustüre spielen können, sei schließlich nicht mehr selbstverständlich. Hier, wo früher eine Konservenfabrik stand, die seit den 1980er-Jahren brach lag, grünt und blüht es jetzt: "Hier kann man die Seele baumeln lassen." Die Grüne Mitte schaffe aber auch eine Verbindung zum Altort, lade zum spazierengehen ein.
Landrat Florian Töpper sieht die Grüne Mitte als ein gutes Stück Innenentwicklung. "Das rangiert bei der Kreispolitik ganz oben." Töpper sieht nicht nur jetzt aktuell bei diesem Gochsheimer Projekt ein starkes Bewusstsein für Natur, für mehr Grün in Landkreis. "Das ist wichtig für die Menschen."
Ein Zeichen des Wandels
Pfarrer Wolfgang Stumptner der zusammen mit seinem katholischen Kollegen Gregor Mühleck das Gelände und die Menschen segnet, sieht die Grüne Mitte als ein Zeichen des Wandels. Konservenfabrik, kleinbäuerliche Landwirtschaft, alles Vergangenheit. Gochsheim sei kein Bauerndorf mehr, sondern ein Wohnort im Speckgürtel einer Stadt. Wenn auch nicht jeder die Veränderungen schätze, sie bieten aber doch auch Chancen, neue Wege zu gehen.
Pfarrer Gregor Mühleck hat passende Bibelzitate parat: Eine Stadt, wenn sie lebendig ist, braucht Plätze, zum Beispiel. Oder: Es muss Stellen geben, an denen das Wasser sprudelt. Das wird dann auch in die Tat umgesetzt: Bürgermeisterin, Landrat und der Vertreter der Regierung, zu den Kosten von 381 200 Euro gab es 234 179 Euro Zuschuss, durften ein Bäumchen vor dem Rednerpult mit Weihwasser benetzen.