Haben Sie schöne Feiertage verbracht, gemütlich im Kreise der Familie, bei gutem Essen und anregenden Gesprächen? Sicher gab es ein Osternest oder zumindest einen Schokohasen. Und einige Tage am Stück ohne Maloche – ach, besser geht es doch nicht.
So viel Glück hatten einige Männer und Frauen in Gerolzhofen leider nicht. Jedenfalls, wenn sie der Feuerwehr angehören. Was sie an Ostern leisteten, verdient unseren allerhöchsten Respekt. Sage und schreibe zehnmal mussten sie zu Einsätzen ausrücken!
Auftakt in der Nacht zum Gründonnerstag
Lediglich am stillen Karfreitag und Samstag hatten die Brände und Brandmeldeanlagen ein Erbarmen. Aber der Reihe nach, das umfangreiche Leistungsprotokoll wollen wir hier ob der Anstrengungen und Entbehrungen ausreichend würdigen.
Bereits in der Nacht zum Gründonnerstag ging es los, mit einem Fahrzeugbrand in der Berliner Straße. Genau an jener Stelle und an jenem Fahrzeug, das fünf Tage zuvor durch ein vermutlich in Brand gestecktes Nachbarauto bereits in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Ob da einer ein ernstes Problem mit den Fahrzeugbesitzern hat oder es doch nur reiner Zufall war, das klärt gerade die Kripo. Bleibt zu hoffen, dass sich der Verdacht nicht bestätigt.
Kleine Verschnaufpause zwischendurch
Nachmittags der nächste Einsatz. Glücklicherweise war nur etwas Unterstützung für den Rettungsdienst nötig. Nach der Verschnaufpause an den beiden folgenden Tagen, kamen sie kaum mehr raus aus ihren Uniformen.
Am Morgen des Ostersonntags rückten sie mit weiteren Kräften zu einem ungewöhnlichen Einsatz aus. In Handthal hatte eine Person das Bewusstsein verloren und war in einen Bach gestürzt. Zum Glück war ein Ersthelfer in der Nähe, das Schlauchboot und der Überlebensanzug wurden nicht benötigt. So waren die Feuerwehrleute rechtzeitig zum Sonntagsbraten zu Hause. Kaum vertilgt, mussten sie an den Kappelberg, wo ein verstopfter Kamin für mächtig Rauch gesorgt hatte.
Ultimativer Höhepunkt am Ostermontag
So richtig in sich hatte es der Ostermontag, mit gleich sechs Einsätzen. Bis in die Nacht hinein ging es zur Sache. Zunächst verhinderten 40 Männer und Frauen, dass die Flammen eines Zimmerbrands in der Marktstraße auf weitere Gebäude in der Altstadt übergriffen.
Nach der nötigen Brandnachschau folgte das "Finale furioso": Das lieferte ab 23.12 Uhr die wohl defekte Brandmeldeanlage eines Großunternehmens. In nicht einmal zwei Stunden löste sie dreimal einen Fehlalarm aus, am nächsten Morgen einen weiteren. An Schlafen war da kaum zu denken.
Ein Trostpflaster bleibt, zwar nicht für die Feuerwehr, aber für den städtischen Kämmerer: Der darf sich über Einnahmen von 545 Euro pro Fehlalarm freuen. Ob die Feuerwehrleute ein kleines Geschenk von der Firma bekamen, ist nicht bekannt. Auch wenn Ostern vorbei ist: Ein Schokohase wäre wohl das Mindeste.