
Neues Jahr, alte Pandemie, neue Chancen für die Narren: Home Schooling, Home Office, Home Alaaf und Home(Valen)tinstag am 14. Februar. Was für eine verrückte Zeit, in der wir doch leben.
Widmen wir uns zunächst dem Fasching, den wir, man wagt es ja kaum zu schreiben, doch irgendwie vermisst haben. Für gewöhnlich, das geben wir an dieser Stelle ehrlich zu, gibt es eine gewisse Erschöpfung und eine leichte Abwehrhaltung bei Journalisten, wenn das Wort Fasching fällt. Das hat nichts damit zu tun, dass Fasching per se blöd ist, der Schreiber dieser Zeilen ist ein begeisterter Clowns-Nasen-Aufsetzer bei sich privat zu Hause. Aber natürlich ist es so: Wenn man 20 Prunksitzungen, 30 Rathausstürme und zehn Faschingszüge pro Saison redigieren muss, kehrt eine gewisse Müdigkeit ein.
Und nun, 2021: Home Alaaf statt am Faschingsdienstag mit 20 000 Närrinnen und Narrhalesen selig schunkelnd auf dem Marktplatz beim Schweinfurter Faschingszug die neuesten Kreationen närrischer Fantasie zu bewundern, wie sie durch die Wälzlagerstadt fahren und bejubelt werden.
Am Dienstag ereignete sich in der Redaktion dann gar Ungewöhnliches, den Antönern sei Dank. Punkt 13 Uhr clickte die Kollegin auf den Link im Internet und kam aus dem Staunen, Schmunzeln, Lachen nicht mehr heraus. Der kleinste Faschingsumzug, den Schweinfurt sprichwörtlich jemals gesehen hat, er war eine Bombenidee, super moderiert von Maurice Breitkopf. Selbst diejenigen in unserer Redaktion, die sonst überzeugte Anti-Faschings-Hardliner sind, haben sich erweichen lassen, das Video der Mini-Wägen auf Konfetti-Bett im Pfarrsaal St. Peter und Paul anzuschauen. Und ja, auch sie mussten schmunzeln.
Um die Zuschauer vor Ort musste man sich keine Sorgen machen: Bei Hartplastik-Figuren spielt Corona keine Rolle. Die Playmobil-und Lego-Familien drängten sich in mehreren Reihen am Rand des Umzugs ebenso wie auf den rund 44 Wägen, es war fast wie in echt. Ein wahrlich schönes Zeichen des närrischen Humors in diesen Zeiten, die uns alle so an die Nieren gehen. Und dennoch: Wir hoffen natürlich, dass wir 2022 den echten Faschingszug wieder erleben und den virtuellen als Erinnerung auf unseren Handys abspielen.
Aufpassen bei der Wahl der Geschenke
Am vergangenen Sonntag war bekanntlich Valentinstag, Hometinstag, wie man ihn jetzt eigentlich nennen müsste. Böse Zungen behaupten ja, dieser Tag sei eine Erfindung der Floristen-Gilde gewesen, doch die hatte wegen des Lockdowns ja auch nicht wirklich gut Lachen in diesem Jahr.
Zum Glück hatte der Autor ein adäquates Geschenk für die Gattin. Es gibt nämlich auch solche, die dafür sorgen können, dass die Stimmung zu Hause eher minderprächtig ist. Auf Facebook, in einer der Schweinfurter Gruppen, war kurz vor dem Valentinstag eine echte Preziose zu finden: Ein Buch, dessen Titel schon verrät, dass dieses Geschenk in Zeiten der Gleichberechtigung nach hinten losgehen könnte: "Der Weg zum Herzen des Mannes. Schweinfurter Geschenk-Kochbuch für junge Ehen." Wer das verschenkt, kommt am nächsten Tag mit roter Nase auf die Arbeit. Eine Clownsnase hat er dann nicht auf, ein Narr bleibt er aber trotzdem.