
Die ZDF-Mediathek ist ja dieser Tage, in denen wir uns im unendlich wirkenden Corona-Lockdown befinden und jede Menge Zeit zu Hause haben, ein beliebter Ort, um fern zu sehen. Da gibt's das "Traumschiff" (wir alle wissen, dass Siegfried Rauch der wahre Kapitän ist und nicht der jetzige Schlagersänger im Kapitäns-Outfit mit Möchtegern-Tattoo), den "Bergdoktor" und jede Menge heile Welt von Inga Lindström.
Doch die ZDF-Mediathek kann auch anders, und da kommt Schweinfurt ins Spiel. Diejenigen, die unserem Oberbürgermeister Sebastian Remelé sagen wir mal kritisch gegenüberstehen, verweisen mit einem diabolischen Grinsen auf die Talkshow von "Markus Lanz" und den OB-Auftritt in der selben.
Wir aber empfehlen eine andere Sendung, bei der man sich nicht wahlweise über den Moderator und seine unsägliche Art, jeden zu unterbrechen, aufregen muss oder sich für die Gäste und deren Beiträge fremdschämt, sondern bei der es wirklich herzlich was zu Lachen gibt: die "heute-Show", speziell die Ausgabe von Freitag, 5. März.
Erst kürzlich hatten wir ja an dieser Stelle mit einem "Ach, die Grünen" begonnen, das es in diesem Fall zu wiederholen gilt: Ach, die Grünen, und ihre Ideen, wenn sie glauben, sich im Höhenflug zu befinden. Zunächst kam die Schweinfurter Stadtrats-Dependance mit ihrem Gurkenwasser-statt-Streusalz-Vorschlag um die Ecke. Immerhin proben die Schweinfurter Grünen seit Mai 2020 schon erfolgreich, was sich die Bundesgrünen ab September erträumen: Schwarze und Grüne vereint in einer Koalition, die unser Land von Null auf 100 in die Zukunft beamt. Make Germany Great Again, sozusagen, wie das der Trumps Donnie sagen würden.
Tiny House und Gurkenwasser, die Grünen sprühen vor Ideen
Jetzt könnte man sich ja mit dem Gurkenwasser noch anfreunden, wenn man das Ganze mal großflächig betrachtet und die Brühe nicht nur auf die Straßen, sondern auch auf die Felder schüttet in der Hoffnung, damit der konventionellen Landwirtschaft das Glyphosat-Sprühen auszutreiben. Aber die Idee vom Hofreiters Anton, immerhin einer der Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der Grünen, wir sollten unsere Einfamilienhäuser verkaufen und uns stark verkleinern, ist dann doch ein wenig verwegen.
Klar, das war jetzt sehr zugespitzt, doch es ist auch klar, dass sich nur die Tiny-House-Freunde in Sennfeld und am Ellertshäuser See über diese Steilvorlage freuen, ansonsten der Rest, vor allem diejenigen, die ein schmuckes, großes Eigenheim mit Garten ihr Eigen nennen, ein wenig irritiert sind.
Jedenfalls brachte es der Hofreiters Anton mit seinem tollen Vorschlag mit Bravour in die "heute-Show", er war der einzige Kandidat für die goldenen Bioeier aus Stahl. Komisch nur, dass den Grünen bei der Verleihung des Preises dann immer der Humor fehlt, sich in diesem Fall aber unsere Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber aus Schwebheim freudestrahlend zum Interview auf den Fluren des Bundestages bereit erklärte: Selten bekommt man so eine Steilvorlage der Konkurrenz.
Auch die befragten Bürger waren jetzt vom Tiny House Hofreiterscher Art mittelprächtig begeistert: "Die Hühner dürfen frei laufen, die Menschen sollen in Achtgeschosser." Was für ein Satz. Das Wahlplakat gegen die Grünen gestaltet sich von selbst. Im Superwahljahr kann man es ja universell einsetzen.