Die Glasfaserkabel sind in Heidenfeld noch nicht verlegt, da sorgt diese zukunftsträchtige Form der Datenübertragung nicht nur für Freude. Eine Bewohnerin (Name der Redaktion bekannt) verbindet mit dem Thema mittlerweile Frust. Verantwortlich dafür macht sie die Deutsche Telekom. Sie wirft dem Unternehmen Drücker-Methoden und einen unprofessionellen Umgang mit einer Vertragskündigung vor.
Der Frau zufolge stand bei ihr am 19. März ein junger Mann im Auftrag der Telekom an der Tür. Er habe ihr gesagt, dass nach Aufbau des Glasfasernetzes im Ort die Telefon-Kupferleitung abgeschaltet würde. Auch deshalb habe sie dem Abschluss eines Vertrags mit der Telekom zugestimmt, obwohl dieser mehr gekostet hätte als ihr bisheriger Telefon-Vertrag. Sie war schon einmal wegen Problemen bei einem Anbieterwechsel für ein halbes Jahr ohne Telefonanschluss, sagt sie. So etwas möchte sie nicht nochmals erleben.
Sie hatte sich vom Werber an der Tür noch nicht richtig verabschiedet, da erhielt sie einen Anruf im Namen der Telekom, berichtet die Frau weiter. Diese diente der Qualitätskontrolle, erklärt Markus Jodl, Pressesprecher der Telekom in München gegenüber dieser Redaktion. Zugleich müssten geworbene Kunden während dieses Anrufs den Vertragsabschluss nochmals bestätigen. So geschah es auch im Fall der Frau aus Heidenfeld.
Gemeinde erhält großzügigen Zuschuss
Zwei Tage später erhielt die Frau Post der ÜZ Mainfranken. Der Stromversorger aus Lülsfeld lässt die Glasfaserkabel in Heidenfeld und Hirschfeld nach eigenen Angaben verlegen, die die Telekom dann betreiben wird. Der Freistaat Bayern ersetzt der Gemeinde als Auftraggeber den Ausbau über ein Förderprogramm ("Gigabitrichtlinie") bis zu 90 Prozent der Kosten.
In dem auf 20. März datierten ÜZ-Schreiben, das laut dem Unternehmen an alle Adressen im Ausbaugebiet ging, steht zu lesen: Jedes Anwesen im Ausbaugebiet erhalte auf Wunsch einen kostenlosen Glasfaseranschluss – auch ohne Abschluss eines entsprechenden Vertrags mit einem Telekommunikationsanbieter. Unabhängig davon blieben bestehende Telefon-Hausanschlüsse über Kupferkabel vorerst weiter nutzbar.
Schreiben widersprechen sich inhaltlich
Als die Frau aus Heidenfeld diese Info der ÜZ am 21. März erhielt, musste sie staunen. Sie erkannte einen Widerspruch zur Aussage des Telekom-Werbers. Auch deshalb kündigte sie noch am selben Tag ihren per Haustürgeschäft geschlossenen Vertrag mit der Telekom schriftlich.
Dass die Frau am 3. April zwei unterschiedlich datierte, sich widersprechende Schreiben der Telekom – eine Bestätigung des Vertrags sowie dessen Widerruf – erhielt, erklärt deren Sprecher mit parallel laufenden Prozessen. Die Kündigung werde selbstverständlich akzeptiert. Der Frau sei "zu keinem Zeitpunkt ein Schaden entstanden".
Dem Vorwurf, der Werber, der zwar im Namen der Telekom unterwegs war doch bei einem anderen Dienstleister beschäftigt ist, habe nicht korrekte Angaben zum Abschalten der Kupferleitung getroffen, sei man nachgegangen, sagt der Telekom-Sprecher. Der Betroffene bestreite dies. "Hier steht Aussage gegen Aussage", stellt Jodl fest und betont: "Wir akzeptieren keine falschen Aussagen, um womöglich Druck aufzubauen."
Glasfaser-Anschlüsse sind für Anwohner kostenlos
Röthleins Bürgermeister Peter Gehring weiß: Derzeit nutzen mehrere Anbieter den Glasfaserausbau in der Gemeinde, um massiv Kunden zu werben. Er habe von zwei Fällen gehört, in denen behauptet worden sei, dass dringender Handlungsbedarf bestehe – was laut Gehring nicht stimmt. Er macht nochmals klar: Die Glasfaser-Hausanschlüsse in Heidenfeld und Hirschfeld kosten die Menschen vor Ort nichts. Auch müsse niemand die Anschlüsse umgehend nutzen und entsprechende Verträge abschließen. Diese Informationen habe man am 20. März während einer von der Gemeinde und der ÜZ organisierten Bürgerveranstaltung weitergegeben.
Für die Frau aus Heidenfeld kam diese Veranstaltung zu spät. Bei ihr hatte der Telekom-Werber tags zuvor geklingelt.
Das ist eine spezielle Firma die im Auftrag der Telekom arbeitet.
Hinter den "Drückern" steht die Fa. Fairtriebs-Champions, lt. Impressum aus Köln.
Lt. Internetauftritt suchen sie Menschen, die vor einer "Erfolgsgeschichte in Direktvertrieb im Auftrag der Telekom" träumen.
Mit den gleichen geschilderten Methoden trat ein gewisser Herr Eberhard (Lt. Visitenkarte) auch in Michelau auf.
Offenbar war er von der Telekom, die die Verantwortung von sich weist, sehr gut geschult.
Dass die Telekom hier ihre Finger nicht im Spiel haben soll, klingt wenig glaubhaft. Zwar weiß ich aus "gut unterrichteten Kreisen", dass die Bauverantwortlichen, also Planung und Vergabe, nichts davon wissen, aber andererseits wußte der "Mann von der Telekom" zu viel, als dass es sich "nur" um einen "normalen Drücker" gehandelt hat.
Fraglich ist auch, warum nur "im Auftrag der Telekom" so penetrant aufgetreten wird.
ich kann nicht nachvollziehen, wie Sie zu Ihrer Vermutung bzgl. der von Ihnen namentlich genannten Firma kommen, doch Ihre Behauptung ist im Fall Heidenfeld NICHT korrekt. Der Werber war für eine andere Firma im Auftrag der Telekom unterwegs.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Mößlein
Redakteur
die von mir gemachten Ausführungen sind vom 19.03.2024 und können auch von anderen Leuten aus Michelau bestätigt werden.
Zudem gibt auch eine Nachfrage bei der Gemeinde entsprechenden Aufschluß.
Es liegt mir die Visitenkarte des "Drückers" vor und den Rest finden sie im Internet.
Meine übrigen gesicherten Quellen werde ich hier öffentlich nicht benennen.
Da sie in ihrem ersten Bericht - warum auch immer, nicht Roß und Reiter genannt haben, lag der Verdacht nahe, dass es aufgrund der IDENTISCHEN VORGEHENSWEISEeinen direkten Zusammenhang gibt. Sorry, wenn dem nicht so ist.
Natürlich haben Sie Recht - wenn es eine Frau und eine andere Firma war. Dann sind wohl mehrere "Werber" "im Auftrag der Telekom" unterwegs.
Womit wir wieder bei der Telekom wären. Gleiche Vorgehensweisen deuten auf eine gleichgelagerte "Schulung" hin.
Mit freundlichen Grüßen
E. Kram
G. Fleischmann
Neuhausen