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Gerolzhofen
Gerolzhofen: Ökologische Ausgleichsflächen fehlen noch, aber es gibt gute Gründe dafür
Der in der Bürgerversammlung erhobene Vorwurf, die Stadt habe noch nicht alle Öko-Flächen angelegt, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Bürgermeister erklärt die Ursachen.
Das Baugebiet 'Am Nützelbach 2' am südlichen Stadtrand von Gerolzhofen wird gerade erschlossen. Die dafür notwendigen ökologischen Ausgleichsflächen sind noch nicht geschaffen worden.
Foto: Michael Mößlein | Das Baugebiet "Am Nützelbach 2" am südlichen Stadtrand von Gerolzhofen wird gerade erschlossen. Die dafür notwendigen ökologischen Ausgleichsflächen sind noch nicht geschaffen worden.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 28.05.2022 02:25 Uhr

Auf Nachfrage dieser Redaktion hat Bürgermeister Thorsten Wozniak nun noch einmal Stellung genommen zu dem Vorwurf, die Stadt Gerolzhofen hinke bei der Ausweisung von ökologischen Ausgleichsflächen weit hinterher. Christoph Böhm hatte in der jüngsten Bürgerversammlung behauptet, laut den Bebauungsplänen für die Ansiedelung der Firma Kanal Türpe und für das Neubaugebiet "Am Nützelbach 2" müssten jeweils ökologische Ausgleichsflächen angelegt werden. Geschehen sei hier aber noch nichts – obwohl die Ausgleichsflächen für "Am Nützelbach 2" eigentlich schon hätten fertig sein müssen, bevor überhaupt mit der Erschließung begonnen wurde.

In der Bürgerversammlung konnte der Bürgermeister die Frage Böhms aus dem Stegreif nicht beantworten. Nun hat er verwaltungsintern recherchiert und teilt mit, dass die Errichtung von Ausgleichsflächen in der Tat "zeitnah mit dem Eingriff in die Natur", also mit den Erschließungs- und Bauarbeiten erfolgen sollte. Wozniak gibt zu, dass die Ausgleichsflächen noch nicht komplett sind. Dafür gebe es aber Gründe.

Pflanzungen im Oktober geplant

"Sollen die Ausgleichsmaßnahmen am Rande oder direkt im Baugebiet entstehen, dann bietet es sich an, dass die Begrünungsmaßnahmen erst nach den Tiefbaumaßnahmen erfolgen." Damit könnten Schäden an den neuen Pflanzungen durch die noch laufenden Bauarbeiten vermieden werden. Ausgleichsflächen, die außerhalb des Baugebiets liegen, würden in der Praxis aber oft zeitgleich mit den internen Ausgleichsflächen gepflanzt, weil das Anlegen der Ausgleichsmaßnahmen oftmals gemeinsam bei den Fachfirmen ausgeschrieben werden. Dies biete Kostenvorteile und erhöhe zudem die Chance, dass überhaupt Angebote von Firmen eingehen.

Konkret äußert sich der Bürgermeister bezüglich des Baugebiets "Am Nützelbach 2" so: Der Bau der Zufahrtsstraße und der Linksabbiegespur werde voraussichtlich erst im Jahr 2023 abgeschlossen sein. "Nach dem aktuellen Zeitplan soll die Ausschreibung der Ausgleichsmaßnahmen in Kürze erfolgen." Die Pflanzungen seien für Oktober 2022 vorbereitet. Damit würden die Ausgleichsmaßnahmen zeitlich parallel zu den Baumaßnahmen durchgeführt, "der Abschluss der Ausgleichsflächen wird sicherlich aber erst im Jahr 2023 erfolgen".

Verzögerung wegen Norma

Um bei der Ansiedlung von Kanal Türpe seien zunächst die Grünmaßnahmen westlich und östlich des Gewerbegrundstücks angelegt worden, erklärt Wozniak. "Die Begrünungsmaßnahmen im nördlichen Bereich wurden im Hinblick auf eine Erweiterung des Industriegebiets zunächst zurückgestellt." Nachdem nun aber durch die Norma-Großbaustelle in unmittelbarer Nähe mit keinen wesentlichen Beeinträchtigungen zu rechnen sei, werde die noch fehlende Begrünung demnächst erfolgen.

 
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