Das Neubaugebiet "Nützelbach II" im Süden der Stadt soll nun mit Elan vorangetrieben werden. Dies sagte Bürgermeister Thorsten Wozniak in der Sitzung des Stadtrats am Montagabend in der Stadthalle. Stadträtin Gisela Schwab (SPD) hatte nach dem Stand der Planungen gefragt, nachdem es in den vergangenen Wochen recht ruhig um das neue Siedlungsgebiet geworden war.
Nach dem Entwurf des Bebauungsplans werden in dem Gebiet fünf Grundstücke für Mehrfamilienhäuser entstehen. Auf neun Grundstücken können Reihenhäuser gebaut werden. Der Großteil der Flächen, verteilt auf 27 Grundstücke, ist allerdings für Ein- und Zweifamilienhäuser vorgesehen. Der Grundstückspreis wird zwischen 145 und 175 Euro pro Quadratmeter liegen, je nach Wertigkeit und Lage des Grundstücks.
Nachfrage nach Einfamilienhäusern
Das Interesse der Bauwilligen ist enorm. Laut Bürgermeister Wozniak haben sich bereits 70 bis 75 Interessenten für einen Bauplatz vormerken lassen. Die meisten von ihnen wollen ein Grundstück für ein Einfamilienhaus, die Nachfrage nach einem Reihenhaus sei nicht ganz so hoch. Auf dem ersten Blick sieht es also so aus, dass die Nachfrage schon jetzt das Angebot bei weitem übertrifft. Allerdings, so Wozniak, seien viele Anfragen "noch nicht ganz konkret", so dass aus seiner Sicht die Zahl der Bauplätze erst einmal ausreichen dürfte.
Angesichts des großen Interesses von Bauwilligen dürfe man nun "in den Bestrebungen nicht nachlassen, das Projekt voranzutreiben". Man werde "sehr zeitnah", wohl schon in der nächsten Sitzung am 6. Juli, wichtige Entscheidungen rund um das Baugebiet treffen müssen, so Wozniak. Dazu zähle die Frage einer möglichen Erdwärme-Versorgung durch Sole-Sonden, wie sie bereits im Neubaugebiet "Am Nützelbach I" praktiziert werde. Es werde auch zu klären sein, ob man die im Rahmen der Bauverpflichtung bisher geltende Frist von zwölf Monaten nicht auf 18 Monate verlängert. Der Grund dafür: Die meisten Baufirmen haben randvolle Auftragsbücher, so dass mancher Bauwillige keine Firma finden kann, die das Haus binnen Jahresfrist hochzieht.
Eile wegen Baukindergeld
Wenn diese Grundsatzfragen im Stadtrat geklärt seien, so Wozniak, könne dann schon mit dem Verkauf der Grundstücke begonnen werden. Nach der Sommerpause sollen die Erschließungsarbeiten vergeben werden, so dass im Winter die ersten Erdarbeiten beginnen. Im Frühjahr 2021 könnte es mit den ersten Häusern losgehen.
Gisela Schwab betonte, für viele Bauwerber sei es wichtig, dass noch in diesem Jahr der Kauf des Bauplatzes notariell beurkundet werde, um in den Genuss des Baukindergelds zu kommen. Sie wollte zudem wissen, nach welchen Kriterien die Bauplätze vergeben werden. Bürgermeister Wozniak sagte, die Vergabe der Grundstücke habe in der Vergangenheit immer gut funktioniert. Die Bauwerber würden ihre drei, vier Favoriten angeben und in persönlichen Gesprächen finde man dann eine Lösung, die allen gerecht werde. Die eigentliche Vergabe der Flächen finde in nichtöffentlicher Sitzung durch den Stadtrat statt.