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Gerolzhofen
Gerolzhöfer Wirtschaftsinformatiker erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis
Christian Maier wird für seine Forschung zu Technostress ausgezeichnet. Er erhält den wichtigsten Preis in Deutschland für Forschende in frühen Karrierephasen.
Dr. Christian Meier aus Gerolzhofen
Foto: Josef Schmid | Dr. Christian Meier aus Gerolzhofen
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:56 Uhr

Für seine Forschungen zu Technostress erhält der Gerolzhöfer Dr. Christian Maier, Privatdozent am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Universität Bamberg, den renommierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis. Maier forscht über die Auswirkungen, die die Nutzung digitaler Technologien wie E-Mails, Smartphones und Social Media bei Arbeitnehmern mit sich bringen kann. Denn wenn Menschen sich damit überfordert fühlen, dann entsteht "Technostress".

Bei dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis handelt es sich um die wichtigste Auszeichnung in Deutschland für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen. Über die bevorstehende Ehrung informiert jetzt die Uni Bamberg in einer Pressemitteilung, die Grundlage dieses Berichts ist.

Ein Auswahlausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat den Wirtschaftsinformatiker Christian Maier und neun weitere deutsche Forschende aus 155 Vorschlägen für die hohe Auszeichnung ausgewählt. Der Preis ist mit jeweils 20 000 Euro dotiert und wird am 3. Mai 2022 in Berlin verliehen.

Schon mehrfach ausgezeichnet

Es ist nicht die erste Auszeichnung für den jungen Forscher. Bereits 2018 erhielt Maier vom bayerischen Wissenschaftsministerium den "Preis für gute Lehre". Damals traf er - wie ausführlich berichtet - auf der Bühne unter den anderen ausgezeichneten Wissenschaftlern auch die ebenfalls aus Gerolzhofen stammende Dr. Nicole Hauke. Während ihrer Kindheit hatten beide mit ihren Familien im gleichen Mehrfamilienhaus in der Jahnstraße gewohnt.

"Wir sind sehr stolz darauf, mit Christian Maier einen so ausgewiesenen Nachwuchswissenschaftler bei uns zu wissen", teilt nun der Bamberger Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach mit. "Als Universität ist es für uns von höchster Priorität, dem wissenschaftlichen Nachwuchs ein Umfeld zu bieten, das exzellente Forschungsleistungen ermöglicht. Umso mehr freue ich mich, dass es Christian Maier gelungen ist, die Jury von seiner Arbeit zu überzeugen. Der Preis ist eine großartige Auszeichnung für ihn und die Bamberger Wirtschaftsinformatik."

Das Phänomen Technostress

Christian Maier erforscht, wie sich Praktiken der digitalen Transformation auf Nutzerinnen und Nutzer sowie Unternehmen auswirken. "Seit meiner Promotion beschäftige ich mich vor allem mit dem Phänomen Technostress", erklärt Christian Maier. Dieser Technostress entsteht durch die tägliche Nutzung digitaler Technologien wie E-Mails, Smartphones und Social Media. "Wenn sich Nutzerinnen und Nutzer überfordert fühlen, beeinträchtigt das ihre Arbeitsleistung und ihr Wohlbefinden." Maier untersucht wissenschaftlich, warum und wie lange digitale Technologien in privaten und organisationalen Kontexten eingesetzt werden und warum die Nutzung beendet wird.

"Zu Beginn von Maiers Befassung mit der Thematik Technostress war diese in der wissenschaftlichen Diskussion noch wenig präsent", begründet die Deutschen Forschungsgemeinschaft ihre Preisvergabe in einer Pressemitteilung. Maier habe einen maßgeblichen Anteil daran, dass sich das Forschungsfeld seitdem stark entwickelt hat. "Im Rahmen der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Verlagerung vieler Aktivitäten ins Digitale haben seine Arbeiten zu Technostress zusätzlich an Bedeutung gewonnen."

Lob vom Wissenschaftsminister

Auch der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume hat sich zu Wort gemeldet: "Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist die größte Auszeichnung für junge Forschende in Deutschland. Ich bin stolz, dass drei der zehn diesjährigen Auszeichnungen nach Bayern gehen." Die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler würden eine hervorragende und zukunftsweisende wissenschaftliche Arbeit leisten. "Auf ihrem Forschungsgebiet sind sie die Vordenker und Taktgeber von morgen," lobt Markus Blume.

Zur Person: Dr. Christian Maier

Der 1984 geborene Christian Maier ist der Sohn des allzu früh verstorbenen Gerolzhöfer Apothekers Ernst Maier und dessen Ehefrau Hiltrud. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Gerolzhofen und in Gaibach studierte er  Wirtschaftsinformatik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Im Anschluss erhielt er ein dreijähriges Promotionsstipendium der Bayerischen Eliteförderung, bevor er dann seine Arbeit am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik in Bamberg aufnahm. In dieser Zeit war Maier auch am Centre of Human Resources Information Systems tätig. Hier hat er den Einsatz von Informationssystemen im Personalwesen sowie das Verhalten von Stellensuchenden und Karriereinteressierten untersucht.
Er wurde im Jahr 2014 für seine Arbeiten über Technostress promoviert. Seine Promotion "Technostress: theoretical foundations and empirical evidence" wurde unter anderem 2015 mit dem Schmalenbach-Preis und 2016 mit dem Hans-Löwel Wissenschaftspreis ausgezeichnet. In den Jahren 2018 und 2019 war Christian Maier Gastwissenschaftler an der Clemson University (USA) und der University of Lancaster (UK).
2021 wurde ihm dann für seine Habilitation "Digital work and digital life: theoretical evidence and empirical studies on the discovery, development, diffusion, and impact of digital technologies" die Lehrbefugnis für Wirtschaftsinformatik verliehen.
Seine Forschung erscheint in den wichtigsten Fachzeitschriften der Wirtschaftsinformatik. Er wurde inzwischen auch mit mehreren Early Career Awards, Best Paper Awards und, wie erwähnt, 2018 mit dem Universitätspreis für gute Lehre ausgezeichnet.
Quelle: kv/Uni Bamberg
 
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