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Gerolzhofen
Gerolzhöfer Realschüler konstruieren historische Bauten nach
Schüler der Realschule Gerolzhofen haben historische Bauten nachkonstruiert. Damit die Entwürfe nicht auf dem Computer bleiben, hat sich ihre Lehrerin etwas einfallen lassen.
Schüler der Realschule Gerolzhofen haben die Festung Marienberg in Würzburg nachkonstruiert. 
Foto: Lisa Marie Waschbusch | Schüler der Realschule Gerolzhofen haben die Festung Marienberg in Würzburg nachkonstruiert. 
Lisa Marie Waschbusch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:14 Uhr

Der Würzburger Kiliansdom, die Festung Marienberg, das Kloster Münsterschwarzach, das Alte Rathaus, die Alte Vogtei oder die Stadtpfarrkirche Gerolzhofen: Schüler der zehnten Klasse der Ludwig-Derleth-Realschule Gerolzhofen haben historische Bauten aus der Region am Computer in einem CAD-Programm – ein Programm zur Konstruktion und technischen Dokumentation – nachkonstruiert. In acht Dreierteams arbeiten sie seit Schuljahresbeginn an dem Projekt, in wenigen Wochen ist Abgabe.

Sabine Belz betreut die Gruppen in ihrem IT-Unterricht. Die Lehrerin begleitet regelmäßig solche Projekte ihrer Schüler. Doch dieses Mal ist etwas anders: Sie hat Geld der Ottmar-Wolf-Stiftung zur Verfügung gestellt bekommen. Wie hoch der Betrag ist, verrät Belz nicht, doch es sei "ziemlich viel". Der Plan ist: Einige der Konstruktionen sollen modellhaft nachgebaut werden, von einem Schreiner aus Gerolzhofen. An die Spende geknüpft ist eine Ausstellung, die Sabine Belz organisiert. Am 28. Mai will sie die Modelle im Alten Rathaus ausstellen. 

Schüler nutzten Google Earth zur Ansicht

Belz machte Vorschläge für historische Bauten in der Region, aus denen die Schüler eines auswählen konnten. Jakob Kemmer und zwei Mitschüler haben sich für die Festung Marienberg in Würzburg entschieden. "Wir haben als Vorlage Google Earth verwendet", erklärt der Zehntklässler. Mithilfe der 3D-Ansicht haben sich die Schüler einen Überblick über das Bauwerk verschaffen und Teile abmessen können. Begonnen haben sie mit dem Grundkörper, den sie mit einem CAD-Programm erstellten. Sie haben Einmuldungen angebracht, damit sie die Einzelteile – Mauern und Türme beispielsweise – passend einsetzen konnten. Mit dem Nachzeichnen am Computer haben die Schüler nach langer Vorplanung erst vor wenigen Wochen begonnen.

Eine Unterrichtsstunde in der Woche arbeiten die Schüler an ihren nachkonstruierten Bauten.
Foto: Lisa Marie Waschbusch | Eine Unterrichtsstunde in der Woche arbeiten die Schüler an ihren nachkonstruierten Bauten.

Die Türme, die Mauern, der Innenhof, die Treppen – an alles haben sie gedacht. "Man muss darauf achten, dass alles perfekt passt. Die Einmuldungen müssen auf den Millimeter genau stimmen", sagt Jakob Kemmer. Hierfür haben die drei Schüler neben der Unterrichtsstunde in der Schule auch viele Stunden zuhause vor dem Computer investiert. "Eigentlich hätten wir nur Teile der Festung machen sollen, aber wir dachten uns: Wenn schon, denn schon", erklärt der Schüler. 

Teamarbeit soll gefördert werden

Es ist nicht das erste Mal, dass die Schüler Bauten nachkonstruieren. In diesem Ausmaß und als Team jedoch schon. Sabine Belz erklärt: "Wenn man sich die Arbeitswelt im digitalen Bereich anschaut, wird viel in Teams gearbeitet. Es ist wichtig, dass sie da die Erfahrungen sammeln." Belz freut sich außerdem über den Praxisbezug. "Alles, was der Mensch irgendwie mal erstellt hat, ist irgendwann mal von jemandem gezeichnet worden. Wenn man einmal damit angefangen hat, geht man durch die Gegend und überlegt sich, wie man das in CAD entwerfen könnte."

Das Kloster Münsterschwarzach, wie es als Modell nachgebaut aussehen könnte.
Foto: Lisa Marie Waschbusch | Das Kloster Münsterschwarzach, wie es als Modell nachgebaut aussehen könnte.

Neben der Zeichnung am Computer müssen die Schüler ihr Projekt präsentieren und dem Schreiner eine Bauanleitung und eine Stückliste zur Verfügung stellen. "Der Schreiner entscheidet dann, was sich am besten umsetzen lässt", erklärt Belz. 

Die Festung Marienberg von Jakob Kemmer und seinen Mitschülern dürfte für die Umsetzung durch den Schreiner zu detailliert sein. "Ich glaube, wir haben zu viele Einzelheiten", äußert der Schüler seine Vermutung. In den Händen halten kann er das Modell womöglich aber trotzdem bald. Denn: Sein Mitschüler habe einen 3D-Drucker zuhause, erklärt er.

 
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