Der geplante Neubau der Grund- und Mittelschule beschäftigte am Dienstag die Mitglieder der Schulverbände Grundschule und Mittelschule Main-Steigerwald in Gerolzhofen. Bei dem Treffen im Alten Rathaus stimmten sie den in der Stadtratssitzung vom Vorabend gefassten Beschlüssen (wir berichteten) nach kontroversen Diskussionen zu.
Während das Votum des Schulverbands Grundschule einstimmig ausfiel (7:0), gab es bei der Abstimmung der Mitglieder des Schulverbands Mittelschule bei neun Befürwortern zwei Gegenstimmen (Klaus Schenk und Jürgen Schwab). Der Beschluss im Stadtrat war zustande gekommen, weil die geschätzten Kosten für einen Schulhausneubau erheblich über früheren Kostenschätzungen lagen.
Sandra Nagel vom Stadtbauamt stellte die Beschlussvorlagen des Vortags mit enorm gestiegenen Baukosten vor. Verbandsvorsitzender Thorsten Wozniak wandte sich an die Anwesenden: "Wir wollen gemeinsam Synergien finden." Beschlüsse seien aber separat zu fassen. Wozniak informierte über die Abstimmung im Stadtrat mit der Zurückstellung früherer Beschlüsse. Die grundsätzliche Frage sei: Generalsanierung oder Neubau? Wozniaks Einschätzung: Ein Neubau werde nicht wesentlich teurer kommen als eine Sanierung. Der Vorsitzende wünschte sich von den Schulverbänden, dass sie den Weg des Stadtrats mit seinen Optionen mitgehen. Wozniaks Appell: "Wir sollten gemeinsam in diese Projekte starten."
Lange diskutierten die Verbandsmitglieder. Klaus Schenk meinte: "Zehn Möglichkeiten sind zu viel." Er sehe nur zwei sinnvolle Varianten: Neubau in der Schallfelder Straße oder im Lülsfelder Weg. Die Sanierung des Altbestands sei nicht sinnvoll, so Schenk. Auch Jürgen Schwab favorisierte einen Neubau. "Lieber diesen Schritt wagen. Dann haben wir keine vorübergehende Lösung mit Unterrichtscontainern." Schwabs Vorschlag lautete, Kosten und Fördermittel zu ermitteln und bald loszulegen.
Thomas Heinrichs wünschte sich, eine Sanierung des Altbaus im Lülsfelder Weg zu prüfen. Mittelschulleiter André Krauß appellierte, keine antiquierten Unterrichtsmethoden zu fördern. "Eine Sanierung wäre ja Wahnsinn", so Krauß. Benedikt Friedrich forderte einen Neubau: "Wir müssen den Blick in die Zukunft richten mit Barrierefreiheit und modernen Klassenzimmern." Manfred Schötz meinte: "Der Stadtrat hat sich intensiv mit der Sache beschäftigt. Wir sollten aufgrund der horrenden Kosten in alle Richtungen prüfen." Auch Renate Moller favorisierte einen Neubau: "Dann brauchen wir keine Interimslösungen." Herbert Fröhlichs Vision war ein Schulneubau in der Breslauer Straße.
Nach den mehrheitlich gefassten Beschlüssen sollen die verschiedenen Optionen nun in Sachen Wirtschaftlichkeit mit den zugehörigen Kostenschätzungen von einem Fachbüro ausgearbeitet werden.