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Gerolzhofen
Geomaris: Das Einspar-Potenzial ist ausgereizt
Obwohl das Freizeitparadies nur noch im Nachtabsenkungsbetrieb läuft und das Personal in Kurzarbeit ist, liegt das Bad der Stadt gehörig auf der Tasche.
Das Geomaris in Gerolzhofen bleibt bis auf weiteres wegen Corona geschlossen. Trotzdem laufen die Kosten weiter. Die Stadt versucht, zu sparen wo es nur geht.
Foto: Klaus Vogt | Das Geomaris in Gerolzhofen bleibt bis auf weiteres wegen Corona geschlossen. Trotzdem laufen die Kosten weiter. Die Stadt versucht, zu sparen wo es nur geht.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 15.02.2024 06:32 Uhr

Seit Monaten ist das Freizeitparadies Geomaris wegen Corona geschlossen. In der jüngsten Stadtratssitzung am vergangenen Montagabend gab Bürgermeister Thorsten Wozniak einen kurzen Überblick über die aktuelle Lage.

Die Stadt hat die beantragten November- und Dezemberhilfen bewilligt bekommen. Inzwischen wurden in mehreren Abschlägen für den November 65 000 Euro vom Staat ausbezahlt und für den Dezember 60 000 Euro. Momentan, so Wozniak, prüfe man intensiv, ob das Geomaris auch vom neuen "Hilfspaket III" profitieren kann.

Kurzarbeit im Geomaris dauert an

Bereits seit November befinden sich 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bades in Kurzarbeit. Zur staatlichen Quote von 60 Prozent gibt die Stadt beim Kurzarbeitergeld weitere 35 Prozent dazu. Genehmigt ist die Kurzarbeit bislang bis Ende April. Man überlege aber derzeit, ob man eine Verlängerung bis zum 30. Juni beantragen soll, sagt der Bürgermeister, "wobei unklar ist, ob man es dann noch braucht."

Innerhalb der Kurzarbeit ist täglich, sieben Tage die Woche, eine Rufbereitschaft im Bad beschäftigt. "Die Technik muss begleitet werden", so Wozniak. Dazu zähle es, täglich die Duschen laufen zu lassen, um der Ausbreitung von Legionellen vorzubeugen. Auch Wartungen und Reparaturen stehen an.

Das 25-Meter-Becken im Hallenbad und die beiden Außenwarmbecken haben Wasser und laufen weiterhin im Nachtabsenkungsbetrieb. Wenn man diese drei Becken auch noch entleeren würde, könnte man vielleicht rund 2000 Euro im Monat einsparen. Allerdings wäre das Risiko, dass es in den leeren Becken zu Spannungsschäden kommt, hoch. Die Reparaturen wären dann teurer als die mögliche Einsparung, erklärte Wozniak. Auch die Entlüftung muss laufen, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

Freibad-Öffnung an Pfingsten?

Daneben beginnen die Mitarbeitenden inzwischen mit der Vorbereitung der Freibadsaison und dem Herrichten der Außenbecken und Anlagen. "Allerdings ist hier noch alles völlig unklar", so Thorsten Wozniak. Nach den derzeitigen groben Planungen peile man die Öffnung des Freibads für die Pfingstferien an. Entscheidend sei aber, wie sich bis dahin die Corona-Inzidenz verhält.

Die Zeit der Schließung nutze man auch, um die Homepage des Geomaris auf den neuesten Stand zu bringen. Derzeit werde an einem Online-Shop gearbeitet und an der digitalen Rechnungsstellung. Als künftige Neuigkeit wolle man das Schnorcheln mit einer Virtual-Reality-Brille anbieten. "Man ist dann zwar im Hallenbad, fühlt sich aber wie beim Schnorcheln im offenen Meer", beschreibt es Wozniak.

Über eine Million Defizit

Auf der Ausgabenseite bemühe man sich weiterhin um eine maximale Reduzierung der Kosten. So habe man erreichen können, dass Vertragskosten (zum Beispiel für die Reinigung) und Beschaffungsverträge (etwa für die Cafeteria) ruhen. "Es gibt aber kaum noch weiteres Einsparpotenzial", betonte Wozniak. Gleichwohl laufen die Fixkosten wie Zinsen, Tilgung und Versicherungen weiter. Im Haushaltsplan für 2021 sind als Liquiditäts- beziehungsweise Defizitausgleich an das Bad 750 000 Euro vorgesehen, hinzu kommen weitere 395 000 als Schuldendienstbeihilfe.

Günter Iff (Freie Wähler) forderte, man sollte auch das Szenario einer weiteren Schließung bis zum 30. Juni prüfen. Vielleicht sei es besser, lieber einen finanziellen Ausgleich über das "Hilfspaket III" zu beantragen als zu öffnen und dabei wenig Umsatz mit hohen Kosten zu generieren.

Thomas Vizl (Geo-net) hingegen forderte, das Bad so bald wie möglich wieder aufzumachen. "Die Leute werden mit der Situation immer unzufriedener." Deshalb bestehe die Gefahr, dass mit Beginn der wärmeren Jahreszeit sonst viele Menschen an die Badeseen drängen, wo die Corona-Regeln kaum einzuhalten und zu überwachen sind.

 
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