Der Lülsfelder Bürgermeister Thomas Heinrichs appelliert an die Bevölkerung von Lülsfeld und Schallfeld, Vorkehrungen zu treffen, falls es erneut zu schweren Überschwemmungen kommen sollte. Im aktuellen Amtsblatt der Gemeinde bedankt sich der Bürgermeister auch für den Einsatz der Feuerwehrleute und weiterer freiwilliger Helfer, die während des starken Hochwassers am 9. Juli mit großem Einsatz versucht hatten, die Wassermassen in den Griff zu bekommen.
"Den Freitag, den 9. Juli, werden viele von uns nicht vergessen, es heulten nach und nach die Sirenen", schreibt Heinrichs. Beide Gemeindeteile waren nach stundenlangem Starkregen vom Hochwasser betroffen. "In Schallfeld stieg der Wasserpegel der Weidach und Schwarzach in kurzer Zeit an. Auch die älteren Bewohner konnten sich nicht an einen solchen Wasserpegel erinnern." Die letzten Hochwasserpegel der Jahre 2013 und 2016 seien diesmal weit übertroffen worden.
Wasser drückte in Keller
Auch in Lülsfeld seien viele Hausbesitzer von drückendem Grundwasser überrascht worden. Durch Ritzen im Kellerfundament und durch Treppenspalten habe das Wasser in die Keller gedrückt. "Ich selbst war mit meinem Keller betroffen und musste zwischen vielen Einsatzorten an diesem und Folgetagen wechseln, um zu vermitteln und zu helfen", berichtet der Bürgermeister. Bei solchen Ereignissen werde einem auch wieder bewusst, dass man mit den Freiwilligen Feuerwehren eine schnelle Einsatzgruppe vor Ort habe. Dies werde in der Gemeinde sehr geschätzt: "Einen herzlichen Dank an alle Kameradinnen und Kameraden."
Da auch in Zukunft mit dem Auftreten von starkem Hochwasser gerechnet werden muss, hat die Gemeinde bereits Vorsorge getroffen. Man habe zwei "Flut-Boxen" gekauft, die im Ernstfall an Hauseigentümer verliehen werden können. In den Boxen befinden sich jeweils eine Saugpumpe, ein C-Schlauch und ein Strom-Verlängerungskabel. Zudem plane man, so Bürgermeister Heinrichs auf Anfrage dieser Redaktion, eine zusätzliche größere Pumpe für das Feuerwehr-Fahrzeug anzuschaffen. Der Gemeinderat wird in seiner September-Sitzung darüber entscheiden.
Vorrat an Sandsäcken
Außerdem hält man für den Ernstfall am Feuerwehrhaus ein Kontingent an Sandsäcken vor. Die gefüllten Sandsäcke, die beim jüngsten Hochwasser als Schutz-Barrieren genutzt worden waren, wurden in der Zwischenzeit in der Sonne getrocknet. Die rund 500 Beutel werden laut Bürgermeister in drei Gitterboxen gelagert und können bei Überschwemmungen von der Feuerwehr an betroffene Haushalte verteilt werden.
Neben den Vorkehrungen der Gemeinde appelliert der Bürgermeister aber auch an alle Haus- und Grundstückseigentümer, zeitnah ihre Entwässerungseinrichtungen zu prüfen und insbesondere Rückschlagventile gangbar zu machen. Das Niederschlagswasser von privaten Grundstücken und Gebäuden sollte möglichst nicht auf die Straße geleitet werden. Möglicherweise defekte Fallrohre seien zu reparieren. Während eines Starkregenereignisses würde die Straßenentwässerung mit den vorhandenen Straßeneinläufen sonst zusätzlich belastet. "Ich hoffe, dass diese Maßnahmen uns vor weiteren Schadensereignissen schützen", betont Thomas Heinrichs abschließend.