
Seit 2. April ist das Parken am Spitalseeplatz kostenpflichtig. Zwei Euro muss man pro Stunde berappen. Maximal zwei Stunden darf man parken. Mit dieser Entscheidung des Stadtrates stehen viele Mitarbeitenden des St.-Josef-Krankenhauses jetzt vor großen Problemen. Viele sind auf ihr Auto angewiesen, um pünktlich zur Arbeit zu gelangen, insbesondere bei Schichtdienst und Überstunden. Wo sollen sie jetzt parken?
In einem Brief an diese Redaktion äußert die Mitarbeitervertretung des St.-Josef-Krankenhauses ihre Besorgnis: "Die Einführung von Parkgebühren führt zu erheblichen Schwierigkeiten für die Mitarbeiter des Krankenhauses, die täglich hart arbeiten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Gemeinschaft zu gewährleisten. Diese Maßnahme könnte die Patientenversorgung gefährden und die Mitarbeiter demoralisieren."
Die zusätzlichen Belastungen durch Parkgebühren hält die Mitarbeitervertretung für eine "unfaire Bürde" für das Krankenhauspersonal, das eine wichtige und anspruchsvolle Rolle in unserer Gesellschaft spiele. "Die Mitarbeiter sollen nicht bestraft werden, um ihrer Arbeit nachgehen zu können", heißt es.
Parkplatzangebot reicht nicht aus
Der Wegfall des Spitalseeparkplatzes ist vor allem für die Beschäftigten im Schichtdienst ein Problem. Denn das Angebot des ÖPNV sei für die Arbeitszeiten im Schicht- und Wochenenddienst unzureichend, sagt Verwaltungsleiter Erwin Göbel. Das Josef-Krankenhaus stelle seinen Beschäftigten zwar seit langem gegen eine geringe Gebühr Stellplätze in der Tiefgarage zur Verfügung, die bei weitem aber nicht ausreichend und für größere Autos zu klein seien.
Insgesamt gibt es 202 Parkplätze in der Tiefgarage für das Krankenhauspersonal und für die Beschäftigten der am Campus vermieteten Praxen. Auch Mitfahrportallösungen bestehen seitens des Arbeitgebers. Und das Jobrad ist ebenfalls seit langem ein Angebot.
"Nichtsdestotrotz reicht das Parkplatzangebot für unsere Mitarbeiter insgesamt nicht aus", sagt Verwaltungsleiter Göbel. Es seien deshalb Gespräche mit der Stadt wegen der Suche nach anderen Optionen anberaumt.
Die Mitarbeitervertretung appelliert an die Verantwortlichen der Stadt, "die Problematik ernst zu nehmen und unverzüglich Lösungen zu finden", um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter des Krankenhauses weiterhin über ausreichende und kostengünstige/freie Parkmöglichkeiten verfügen. "Die Gesundheit der Gemeinschaft sollte oberste Priorität haben, und dies sollte sich auch in der Unterstützung und Anerkennung der Mitarbeiter des Gesundheitswesens widerspiegeln", heißt es.
Woher haben Sie die Information?
Früher standen die Krankenhäuser wohl eher "am Rande der Stadt". Ein Fakt aus vielen anderen Städten.
Als dann die Städte erweitert wurden, hat niemand in die Zukunft geblickt, sondern nur das hier und jetzt betrachtet. Mit der Folge, dass die meisten dieser Krankenhäuser heute mitten in der Stadt und/oder in Wohngebieten stehen.
Wie in Schweinfurt fehlt es aber an Infrastruktur - Parkplätze und vernünftiger ÖPNV-Anschluss sind Mangelware. Das (Pflege-)Personal kommt von aus außerhalb, weil bezahlbarer Wohnraum fehlt (siehe Tübingen - ZDF Länderspiegel/06.04.24)
Doch anstatt, wie jeder halbwegs vernünftige Unternehmer, in solchen Fällen auf den Stadtrand/die Fläche auszuweichen, erweitern die Krankenhäuser ihr Angebot, erhöhen den Bedarf an Parkplätzen für Personal und Patienten.
Wobei man es als Patient genauso schwer hat, einen Parkplatz zu finden.
Und wenn dann noch Herrn Lauterbachs Krankenhausreform greift und die letzten Krankenhäuser am Land sterben......
Der Anfang allen Übels war die Idee von Ulla Schmidt (SPD) vor 20 Jahren, das Gesundheitswesen teilweise zu privatisieren, im naiven Glauben, man würde dadurch Kosten sparen. Hat auch super geklappt. Kosten hat man vor allem bei den Beschäftigten „gespart“ und unrentable Fachgebiete gestrichen. Hat ja keiner ahnen können, dass private Investoren auch Gewinn machen wollen. So hat man u.a. auch den Arztberuf nachhaltig unattraktiv gemacht, so dass wir nun Ärztemangel haben.
Da Lauterbachs FDP- und Unionsvorgänger alles tatenlos weiter laufen ließen, hat er nun diesen Scherbenhaufen übernommen.
Leider muss ich Ihnen die Hoffnung nehmen, dass sich das System von selbst wieder „heilt“. Ohne Änderungen wird es nicht besser, sondern nur noch schlimmer werden.
Lauterbach -oder wer auch immer nachkommt- MUSS angesichts der Lage reformieren. Er hat gar keine Wahl.
Wo ist das Problem?
Das Problem ist wieder die Bürokratie und das Revier- und Zuständigkeitsgehabe von irgendwelchen bockigen Amtsvorstehern, die keinen Millimeter von ihrem Standpunkt abweichen wollen. So wie halt überall und bei allem. Pragmatisch geht da gar nichts mehr und schnell schon gleich gar nicht.
Deswegen geht in Deutschland nichts mehr voran.
Aber hey, deutschland in a nutshell.
Was hat die Versorgung der Patienten mit den Parkplätze zu tun? Das Pflegepersonal wird immer pünktlich zum Dienst erscheinen und sich hingebungsvoll um ihre Patienten kümmern. !!!
viele Pflegekräfte sind leider auf das Auto angewiesen! Wenn Sie dies mal zur Kenntnis nehmen, dann verraten Sie bitte, wo nun die Pflegekräfte parken sollen!
Und nein dieser Artikel ist kein Bildzeitung-Schlagzeile , dieser ist der erste, der die Auswirkungen der Parkplatzvernichtuung seitens der Stadt richtig beschreibt!
Wenn Pflegepersonal vom Land nicht mehr in der Stadt parken kann, wird es sich andere Kommune suchen, die dieses noch gewährleisten.