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Schweinfurt
Frisur oder Flaute: Wie läuft es bei Schweinfurts Friseuren?
Abstand, Maske, Desinfektion – diese Maßnahmen gelten seit Wochen für Friseure. Doch bleibt der Umsatz deshalb aus oder kommt die Kundschaft in die Läden?
Seit 4. Mai dürfen sie wieder frisieren – doch wie läuft es für Schweinfurts Friseure?
Foto: Johannes Kiefer | Seit 4. Mai dürfen sie wieder frisieren – doch wie läuft es für Schweinfurts Friseure?
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 09.02.2024 08:29 Uhr

In ausgelegten Magazinen blättern, einen Cappuccino schlürfen, um dann nach einiger Zeit mit neuem Haarschnitt oder frisch gestutztem Bart aus den Laden zu kommen - das meiste davon ist seit Corona nicht mehr möglich in Schweinfurts Friseursalons. Stattdessen gilt: Maskenpflicht während des ganzen Besuchs, Abstand zu anderen Kunden einhalten und Hände desinfizieren beim Betreten der Läden. Doch bleibt der Umsatz deswegen auf der Strecke oder kommt die Kundschaft trotzdem, für neue Farbe und Frisur?

"Wir haben natürlich immer noch teilweise Einschränkungen und können nicht ganz so viele Kunden bedienen wie normal", berichtet Margit Rosentritt, die Kreishandwerksmeisterin der Friseurinnung Main-Rhön, zu der Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie Rhön-Grabfeld gehören. "Im großen und ganzen ist es aber okay." Natürlich könnten die Friseure den coronabedingten Kundenrückgang und den Verlust des Umsatzes der letzten Monate nicht wieder reinholen. "Aber man darf nicht vergessen, dass man in den letzte Monaten auch nicht so viel Wareneinsatz gehabt hat", so Rosentritt.

Der Alltag in den Friseurläden der Innung sei mittlerweile wie vor Corona, "nur eben den ganzen Tag mit Maske tragen".  Für die Mitarbeiter sei die Maskenpflicht zwar anstrengend. "Aber das sind Sachen, die müssen gemacht werden", sagt Rosentritt überzeugt. "Und wenn wir jammern, machen wir es dadurch nicht besser." Sie erzählt, dass die Kunden darauf achten, ob es im Friseursalon sauber ist und ob sich Mitarbeiter oder andere Kunden an die bestehenden Hygienevorschriften halten. Die Preise in den Geschäften seien im Vergleich zu vor der Pandemie weiterhin um bis zu vier Euro angehoben. Dadurch könnten die Friseurläden die Mehrausgaben für die Hygieneartikel decken, wie Masken und Spezialbrillen für Mitarbeiter. "Pro Kunde benötigen wir einen Einwegumhang", erklärt sie. Und jeder Stuhl werde desinfiziert, sobald der Kunde aufsteht.

Spezielle Masken für Schnitt und Farbe

 Margit Rosentritt ist Handwerksmeisterin der Friseurinnung Main-Rhön und hat einen eigenen Laden in Schweinfurt.
Foto: Martina Müller |  Margit Rosentritt ist Handwerksmeisterin der Friseurinnung Main-Rhön und hat einen eigenen Laden in Schweinfurt.

Trotz des Alltags, der sich in den letzten Wochen wieder in den Friseurläden eingestellt hat, gebe es aber immer noch einige Herausforderungen – beispielsweise auf Grund der  Maskenpflicht für Kunde und Friseur. "Es ist immer schwierig, wenn ich einen neuen Schnitt mache und nicht das ganze Gesicht des Kunden sehe", erklärt sie. Mittlerweile gebe es jedoch spezielle Masken, die die Kunden beispielsweise beim Färben und Schneiden tragen können. "Die werden nur geklebt, rechts und links, dadurch habe ich dann auch die Ohren der Kundin frei", so die Friseurin.

Auch für gehörlose Kunden und für Kinder verwenden die Friseure spezielle Masken, die sie selbst tragen, erzählt sie. Denn bei normalen Masken falle die Mimik weg. Bei Klarsichthalbmasken oder durchsichtigen Face Shields jedoch könnten die Kunden die Mimik erkennen und die Lippen lesen. Doch egal welche Masken Kunden und Friseure tragen, bei einem ist sich Rosentritt sicher: Kunden ohne Maske werden nicht bedient und ohne Maske wird im Friseursalon nicht gearbeitet.

Haarwäsche ist weiterhin Pflicht

Mittlerweile sei auch das Bartschneiden und Augenbrauenzupfen wieder erlaubt, aber nur wenn der Friseur zusätzlich zur Maske noch eine Schutzbrille trägt. Die Haare der Kunden müssen allerdings weiterhin beim Friseur gewaschen werden, so Rosentritt. Manche würden das jedoch nicht wollen, würden darauf bestehen, bereits zuhause die Haare zu waschen. "Die sagen dann, wir gehen zum Barbershop, da müssen wir das nicht", berichtet die Kreishandwerksmeisterin. Doch "wenn sich jemand bei einem Barbershop mit Corona ansteckt, sagt er nicht, ich war beim Barbershop, sondern beim Friseur", ärgert sie sich.

 
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