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Kreis Schweinfurt
Frauenhaus:Finanzierung ist langfristig gesichert
Früher war die Kostenerstattung für das Frauenhaus oft ein heiß umstrittenes politisches Thema. Jetzt hat sich das geändert. Was die Gründe dafür sind.
Gewalt gegen sich oder gegen Kinder erleben viele Frauen. Letzter Ausweg ist oft die Flucht ins Frauenhaus. Nach langjährigem Streit über die Schweinfurter Einrichtung scheint ihre finanzielle Zukunft nun gesichert zu sein (Symbolfoto).
Foto: Eichinger-Fuchs | Gewalt gegen sich oder gegen Kinder erleben viele Frauen. Letzter Ausweg ist oft die Flucht ins Frauenhaus. Nach langjährigem Streit über die Schweinfurter Einrichtung scheint ihre finanzielle Zukunft nun gesichert ...
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 23.04.2022 02:25 Uhr

Nachhaltig gesichert scheint die Finanzierung des Schweinfurter Frauenhauses sowie die angeschlossene Beratungsstelle für von Gewalt betroffene Frauen. Das ist bei der Sitzung des Sozialausschusses des Kreistags deutlich geworden. Während es früher im Kreistag oft Streit über finanzielle Zuwendungen an den Trägerverein "Frauen helfen Frauen" gegeben hat, herrscht dort nun Einigkeit. Und große Zufriedenheit, weil der Freistaat seinen eigenen Beitrag auf 163.000 Euro mehr als vervierfacht hat.

Es sei "höchste Zeit" gewesen, dass der Freistaat sich finanziell stärker für den Betrieb des Frauenhauses einsetzt als bisher, sagte Peter Seifert (Freie Wähler). Zumal Bayern bei der Zahl der vorgehaltenen Plätze bundesweit den vorletzten Platz einnehme. Bislang flossen 38.800 Euro aus München, nun 163.000 Euro. Für die Beratungsstelle gibt es künftig 82.000 Euro sowie 24.000 Euro für die Außenstellen im nördlichen Unterfranken. Für die Kasse des Landkreises ändert sich dadurch wenig: Am Betrieb des Frauenhauses beteiligt sich der Landkreis weiterhin mit etwa 60.000 Euro, an dem der Beratungsstelle mit 25.000 Euro. Landrat Florian Töpper (SPD) nannte die Neuregelung ein "solides Fundament".

Trägerverein muss Spenden einbringen

Mit der Erhöhung des Zuschusses des Freistaats ändert sich auch die Kostenbeteiligung des Betreibervereins "Frauen helfen Frauen", wie der stellvertretende Leiter des Sozialamts, Ralf Herre, den Ausschussmitgliedern erläuterte. Bislang musste er zwei Prozent der Kosten decken, künftig müsse der Verein 62,5 Prozent seiner Spenden und Bußgeldzuweisungen dafür aufwenden, bis zu maximal zehn Prozent der Gesamtkosten.

Träger des Frauenhauses und der Beratungsstelle, bei denen sich auch Ehrenamtliche engagieren, ist der Verein Frauen helfen Frauen. Er wurde 1979 von frauenpolitisch engagierten Frauen gegründet. Die Stadt Schweinfurt sowie die Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge beteiligen sich an der Finanzierung. Finanziert werden neben der Unterbringung gefährdeter Frauen und Kinder insgesamt fünfeinhalb Personalstellen. Im Frauenhaus suchen im Schnitt jährlich 50 Frauen und 58 Kinder Schutz; es wurden im vergangenen Jahr 246 Beratungsgespräche geführt.

Hinweis: In einer früheren Version des Textes war ein falscher Träger des Frauenhauses genannt.

 
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