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Gerolzhofen
Forstbetrieb: Buche ist kein Baum der Zukunft
Auch in ungenutzten Waldbeständen sterben aktuell Bäume, sagt der Forstbetrieb Ebrach. Er wehrt sich gegen Vorwürfe, die von ungenügender Waldwirtschaft sprechen.
Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner zeigt am Steigerwaldzentrum Handthal, dass auch in ungenutzten Trittsteinflächen des Staatswalds Bäume sterben.
Foto: Norbert Vollmann | Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner zeigt am Steigerwaldzentrum Handthal, dass auch in ungenutzten Trittsteinflächen des Staatswalds Bäume sterben.
Norbert Finster
Norbert Finster
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:58 Uhr

Zu den Aussagen in der Pressemitteilung von Bund Naturschutz (BN), Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Freundeskreis Nationalpark Steigerwald  (online seit 21. August 2019) nimmt jetzt der staatliche Forstbetrieb Ebrach Stellung.

Aussage der Kritiker am Staatsforstbetrieb: „Die Buche ist in Europa heimisch und krisenerprobt, sie gilt im Klimawandel auf vielen Standorten – auch im Steigerwald – als Baumart der Zukunft“

Dazu der Forstbetrieb Ebrach: Alle Klimaexperten prognostizieren für den fränkischen Raum eine weitere Zunahme der Temperaturen und einen Rückgang der Niederschlagsmengen in der Vegetationszeit. Schon bisher hat die Buche auf den tonigen Keuperböden Probleme mit der Durchwurzelung und unter Wassermangel gelitten. Die Buche kann oft nur ein flaches Wurzelwerk ausbilden, was die häufigen Windwürfe zeigen.

Neu ist, dass die Buche auch auf den Sandsteinbänken des Schilf-, Blasen- und Coburger Bausandsteins Probleme mit der Wasserversorgung hat. Deshalb hat die Argumentation, die Buche sei heimisch, allenfalls eine Aussagekraft für die Vergangenheit, nicht jedoch für künftige Situationen. Von einer „Baumart der Zukunft“ zu sprechen, wird schon jetzt von der Realität überholt.

Aussage der Kritiker: „Naturwälder haben ein feuchteres, kühleres Waldinnenklima, weil die hohe Strukturvielfalt die Hitze abhält und das Kronendach nicht ständig durch Baumentnahmen aufgerissen wird“

Dazu der Forstbetrieb Ebrach: Im Forstbetrieb sind bereits über 1000 Hektar als Naturwälder oder Naturwaldreservate ausgewiesen. Oft sind diese schon seit vielen Jahren nicht mehr genutzt. Unterstellt man gleiche Standortverhältnisse, so ist kein Unterschied zwischen den Naturwäldern und bewirtschafteten Wäldern erkennbar. Beispielsweise handelt es sich bei den massiven Absterbevorgängen, die vom Steigerwaldzentrum in Handthal aus am gegenüberliegenden Horizont zu erkennen sind, um Trittsteinflächen, in denen seit langem schon kein Holz mehr genutzt wurde. Wer sich mit Waldstrukturen in Urwäldern beschäftigt, weiß, dass großkronige Bäume die Regel sind und immer wieder Lücken entstehen, wenn ein solcher Baum umfällt.

Genau das ist das Vorbild für die Laubwaldbewirtschaftung im Forstbetrieb Ebrach. Die in den 1970er Jahren im damaligen Forstamt Ebrach unter dessen Leiter Georg Sperber begonnene naturgemäße Waldbewirtschaftung hat sich an der Struktur von solchen Naturwäldern orientiert.

Kritiker: „Naturwäldern kommt eine zentrale Rolle zu. Denn dort können ungestört Anpassungsprozesse ablaufen, die uns zeigen, welche Baumarten dem Klimawandel standhalten.“

Dazu der Forstbetrieb Ebrach: Der Aussage kann zugestimmt werden. Allerdings genügen dazu die im Forstbetrieb Ebrach bereits ausgewiesenen 1200 Hektar Naturwaldflächen. Die angesprochenen Anpassungsvorgänge laufen im Übrigen auch in den bewirtschafteten Wäldern ab. Es gibt auf nahezu der gesamten Waldfläche Naturverjüngung. Diese unterliegt in derselben Weise einer Selektion wie sie in Naturwaldflächen abläuft.

Die Bayerischen Staatsforsten arbeiten bereits seit langem nach dem „Vier-Baumarten-Prinzip“, was bedeutet, dass bei der Waldverjüngung mindestens vier Baumarten vorkommen müssen. Aktuell wird darüber nachgedacht, ob das "Vier-Baumarten-Prinzip“ nicht auf mehr Baumarten erweitert werden muss, um das Risiko zu mindern, sollten eine oder mehrere Baumarten künftig dem Klimawandel zum Opfer fallen.

Kritiker: „Ein Blick in den Ebracher Forst zeigt, dass Buchenwälder bei intaktem Waldinnenklima Hitze und Trockenheit in der Regel besser überstehen.“

Dazu der Forstbetrieb Ebrach: Mit Ausnahme der Naturwaldreservate und Trittsteinflächen sind alle Wälder im Ebracher Forst bewirtschaftet. Sie werden seit Jahrzehnten intensiv durchforstet. Teilflächen wurden bereits vor der Zeit der Bayerischen Staatsforsten großflächig im Stil der Naturgemäßen Waldbewirtschaftung (ANW) verjüngt. Es ist deshalb nicht nachvollziehbar, welche Waldorte der BUND Naturschutz mit seinem „Blick in den Ebracher Forst“ meint.

Es wird überhaupt nicht angezweifelt, dass das Waldinnenklima wichtig ist. Genauso wichtig ist es jedoch, zu durchforsten, um die Vitalität der verbleibenden Bäume zu erhöhen. Wenn die Wälder zu dicht stehen, muss sich der Baum bei Trockenheit das wenige Wasser mit vielen Nachbarn teilen, so dass es möglicherweise für keinen reicht. In den vorsichtig durchforsteten Wäldern wird auch der Unter- und Zwischenstand gefördert, was wiederum für Windruhe sorgt, so dass sich die Feuchtigkeit besser hält.

Kritiker: „Ein 'Waldumbau' ist in naturnahen Waldgebieten, wie im Nordsteigerwald, nicht nötig“

Dazu der Forstbetrieb Ebrach: Die Wälder im Steigerwald auf großen Flächen sich selbst zu überlassen, ist kurzsichtig und angesichts der vorliegenden Informationen über das Fortschreiten der Klimaerwärmung verantwortungslos. Es gibt bereits jetzt genügend Hinweise darauf, dass die Baumartenverarmung, die in den ungenutzten Wäldern stattfindet, keine geeignete Vorkehrung für die sich verschärfende Klimasituation bildet.

Selbstverständlich spielt beim Wald der Zukunft das Potential der bisherigen Baumarten eine wichtige Rolle. Buchen-Reinbestände sind jedoch keine Lösung. Es wird nötig sein, sich mit der Einbringung von Baumarten und Herkünften zu beschäftigen, die in Regionen wachsen, in denen heute schon ein Klima herrscht, auf welches wir uns in Zukunft auch einstellen müssen. Wälder im Steigerwald auf großer Fläche sich selbst zu überlassen, würde uns jeden Handlungsspielraum nehmen und die Leistungsfähigkeit der Wälder für künftige Generationen verringern.

Abschließende Bemerkung des Forstbetriebs: Es wäre schön, wenn das Problem des Klimawandels so einfach zu lösen wäre, wie es die Pressemitteilung des Bund Naturschutz vermittlt. Kritik an der Waldbewirtschaftung könne dort berechtigt sein, wo noch Nadelbaummonokulturen vorkommen, überhöhte Wildbestände Mischwälder verhindern oder zu stark in die Waldbestände eingegriffen wird. Der Forstbetrieb Ebrach, der sehr stark auf den Gedanken der naturgemäßen Waldbewirtschaftung des früheren Forstamts Ebrach aufbaue, sei dafür jedoch ein denkbar ungeeignetes Objekt.

 
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  • richtig
    Hoffentlich rückt Herr Mergner bald mit dem genialen "Glück-Plan" raus, den Herr Ebert in Auftrag gegeben hat. Dann wissen wir endlich, wohin die Reise in den Sommer geht.
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  • rebnik
    Einerseits finde ich es ja ehrenwert, dass der Forstbetrieb Ebrach sich die Mühe macht, auf die Argumente der Naturschutzverbände einzugehen. Obwohl, er muss das ja an sich auch: Schließlich handelt es sich hier um öffentliches Gut.

    Andererseits sollte man besser nicht vergessen, dass die Mitarbeiter des Forstbetriebs Ebrach und die Bayerischen Staatsforsten keine Naturschutzorganisationen sind. Sondern vor allem Geldbeschaffer für die Staatsregierung. Dass ihnen dabei auch die Waldpflege obliegt, fällt hinten runter, beziehungsweise wird Waldpflege so interpretiert, wie es größtmöglichem Profit dient.

    Im Steigerwald ist alles ein bisschen weniger intensiv, hier spielt man mehr die besorgten Waldschützer.

    Die Öffentlichkeit sollte besser differenzieren lernen. Wald braucht keinen Beschützer, er wird von der Natur geleitet. Gepflegt und gehegt dagegen muss der Forst, soll er fette Profite abwerfen. Wenn er dabei aber Schaden nimmt, dann ist das nicht mal ökonomisch nachhaltig!
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  • Lufti
    Umweltverbände fordern angesichts der aktuellen Waldschäden immer häufiger, Waldflächen still zu legen und auf die Nutzung von Holz mehr oder weniger zu verzichten. Nur so könnten die Wälder das Klima schützen.

    Diese Forderungen entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage. Wirtschaftswälder sind die weitaus besseren Klimaschützer.
    Eine Extensivierung der Waldbewirtschaftung
    • vergrößert die Labilität des im Wald gespeicherten Kohlenstoffes;
    • ist eine klimapolitische Zeitbombe mit enormen Risiken für unser Klima;
    • missachtet den Grundsatz jeglicher Klimaschutzgesetzgebung;
    • beschleunigt das Waldsterben in den noch folgenden Hitzesommern;
    • führt zu katastrophalen Waldverwüstungen in Osteuropa.
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  • rebnik
    @ steigerwaldfreund: (Zitat) "Diese Forderungen entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage. Wirtschaftswälder sind die weitaus besseren Klimaschützer."

    Diese Aussage ist falsch.

    Die Extensivierung, besser noch das Niederlegen forstlicher Waldnutzung lassen dem Wald die Entwicklungsmöglichkeit natürlicher Prozesse von Zersetzung und Wachstum. CO2 wird in bis zu 4oojährigen Buchen eingespeichert, ebenso im Humus des Waldbodens. Was ein ausgewachsener Baum an CO2 aufnimmt, können nicht 100 Neupflanzungen kompensieren. Ich halte die Behauptung Wirtschaftswälder..., wenn sie so undifferenziert in den Raum gestellt wird, für kompletten Quatsch.

    Ebenso ohne jeden sachlichen Zusammenhang ist die Behauptung, Schutzgebietsausweisungen in Deutschland hätten die Zerstörung osteuropäischer Urwälder zur Folge. Osteuropäische Urwälder werden für Billigmöbel von skandinavischen Bettelagern (man kennt die einschlägigen Marken) und wegen billigem Brennholz für den german way of Luxus vernichtet.
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  • gowell70@yahoo.de
    Die Bayerischen Staatsforsten haben mit ihrem perversen Gewinnstreben seit 2005 doch erstmal die Grundlagen geschaffen, daß das Nutzholz,Wald kann man das nicht mehr nennen, mit ein paar extremen Jahren einfach nicht mehr klar kommen kann.
    Und jetzt wird abartig dumm argumentiert, das Totholz müsse zwingend aus dem Wald entfernt werden.
    Damit wird schon die nächste Blödheit begangen.
    Totholz bindet CO2 langfristig, hält Feuchtigkeit im Boden und lässt Neues entstehen.
    Der Mensch ist einfach zu geldgeil und zu blöd, sollte sich einfach Mal entspannen und sich nicht für die, zugegebenermaßen dämliche Krone der Schöpfung halten.
    Der Mensch ist der Schädling, nicht die Trockenheit und auch nicht der Borkenkäfer....
    Und diese undurchdachten Kommentare zum Nationalpark Bay.Wald zeigen auch nur, dass die zeitlichen Massstäbe der Natur und des Menschen einfach nicht zusammenpassen.
    Kaputt gemacht ist's schnell, aber für die Heilung hat der ausbeuterisch veranlagte Homo keine Zeit .
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  • DieWahrheit
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    so sehen die Argumentationsketten derjenigen aus, die „angeblich“ mehr wissen.

    Im ersten Satz, steht pervers und der Steigerwald ist kein Wald mehr?
    Was ist er denn sonst?
    Ich wundere mich jedesmal, dass die in der Verantwortung stehenden bei BN, LBV usw. sich hinter solche Kommentare verstecken?

    Der ganze Kommentar zieht sich so durch, Beleidigung an Beleidigung und Unwissenheit an Unwissenheit. Es wird nicht lange dauern werden die Beleidigung von anderen Kommentatoren nachfolgen.

    Sachliche Argumentation Fehlanzeige.

    Im übrigen lieber GWM, warum unterscheiden Sie gerade in Sachen Schädlinge?
    Für wen sollte man eigentlich die Umwelt retten?

    Gruß
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  • gowell70@yahoo.de
    Sehr geehrter Mensch.
    Es ist nicht die Aufgabe der Menschheit, die Umwelt zu retten.
    Der Auftrag an den Menschen war es schon immer, die Schöpfung zu achten, zu bewahren und im Einklang mit der Natur zu leben.
    Leider glauben aber immer noch zu viele Menschen, man sei im Recht, wenn man die Natur ausbeutet, damit sich Wenige die Taschen vollstopfen können.
    Deshalb ja auch Nutzholz,....
    MFG
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  • Reinshagen153@t-online.de
    @GWM: Totholz bindet kein CO2 sondern setzt es frei. Vor 2 Tagen sah ich im Erweiterungsgebiet des NP Bayerischer Wald (Zwieslerwaldhaus seit 1997) einen weithin toten, braunen Waldboden, mit braunen Totholz, ohne Moosbewuchs. Der Borkenkäfer vernichtete im Altgebiet des NP die Fichten völlig (pro Jahr ca. 500 ha!). Um zu retten was noch zu retten ist, wird der Borkenkäfer im NP-Erweiterungsgebiet durch Kahlschlag bekämpft, wodurch große Steppenareale entstanden.

    Kontrastprogramm NP Bayerischer Wald & NP Böhmerwald! Statt braun grün!

    Ganz anders der angrenzende Böhmerwald. Die Tschechen verstehen offensichtlich mehr von der Sache. In einer Kombination aus NGS, LGS, Waldbewirtschaftung, Übergangszonen, Landwirtschaft und sanften Tourismus entstand ein Paradies ohne gleichen. Statt mit deutscher Theorie, Dogmatismus und Klassenkampf durch Pragmatismus & Visionen. Aber solche Leute schickt man in Deutschland zum Arzt.
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  • rebnik
    400 Jahre lang speichert eine Buche CO2 ein, der in einem funktionierenden Ökosystem mit gesunden Waldböden einbehalten wird. Das ist das große Klimaschutzpotential natürlicher alter Wälder. Dorthin müssen wir, zumindest auf Teilflächen im öffentlichen Wald.
    Die Nationalparkleitung im Bayerischen Wald hat ein Konzept, keine Visionen und das mag sich von den Konzepten im Böhmerwald unterscheiden. Sattes Grün alleine ist kein Kriterium. Im Prozessschutzgebiet Nationalpark begegnen wir eben auch den weniger romantischen Seiten der Natur, dem Zerfall und dem Tod. In einigen Jahrzehnten ist auch am Lusen schon der neue, widerstandsfähige Bergmischwald emporgewachsen. Es braucht Geduld, die viele kurzlebige Menschen nicht mehr haben. Von den meisten deutschen Nationalparken werden erst unsere Nachfahren etwas haben - ich bin sicher, sie werden sehr froh über unsere heutige Geduld und Weitsicht sein.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Nationalpark Bayerischer Wald funktioniert nicht!

    War gerade dort: alles trocken, vieles braun & kahl. Ein Paradies für Borkenkäfer. Ein Modell für die Tropen, aber wohl nicht für D.

    An den SWer Wehranlagen gibt es im Auwald am Main eine echte, kleine Urwaldzone. Das klappt bei uns offensichtlich nur nah am Wasser.
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  • rebnik
    Der Nationalpark Bayerischer Wald funktioniert bestens! So berichtete es mir der Nationalparkleiter Franz Laibl. Die Öffentlichkeit muss vielleicht erst noch lernen, wie Wald jenseits der landläufigen Vorstellungen aussieht. Vor allem, was die Biotopholzmenge betrifft. Im natürlichen Wald gibt es riesige Mengen abgestorbenen Holzes. Da muss keiner "aufräumen". Weite Flächen mit abgestorbenen Bäumen würde es in einem Nationalpark Steigerwald nicht geben. Die Buchen leben in ihrem natürlichen Habitat und sind widerstandsfähig, wenn der Wald nicht durch Forstwirtschaft, wie sie die Staatsforsten ausüben vorgeschädigt ist. Außerdem muss man sich klar machen, dass Wald viel Zeit hat und viel Zeit braucht - menschlich kurzlebige Maßstäbe anzulegen wird Wald nicht gerecht.
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  • waldtom1
    Wenn sogar der Nationalparkleiter sage, der Nationalpark ist gut, dann muss das doch stimmen!
    Warum wehren sich die uneinsichtigen Waldnutzer und Forstbeamten dann immer noch gegen den Ntionalpark?
    Ironiemodus aus.
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  • rebnik
    Die Waldnutzer haben halt leider immer noch nicht gelernt, dass Wald nicht nur zur Holzproduktion da sein muss, und dass dies insbesondere für öffentlichen Wald gilt. Umso mehr gilt dies für die Forstbeamten, aber wer wird schon Forstbeamter? Doch kein junger flexibler Mensch, der einen internationalen Horizont hat. Ich kann mir bestens vorstellen, was für ein Geist durch Bayerns Forstamtsstuben weht. Das Königreich Bayern und der Reichsforstmeister lassen grüßen. Ein Nationalpark passt nicht in deren Ideologie, nach der ein Wald aufgeräumt, gehegt und gepflegt zu sein hat und zwar von seinem Herrn und Meister und Schöpfer (das ist natürlich der Mensch). Eine erschreckend totalitäre Ideologie, der die Vorstellung von lassen, die Führung aus der Hand geben und beobachten ein Graus sein muss. Typisch deutsch, mithin, aber es ist ermutigend, eine Veränderung der gesellschaftlichen Haltung mit dem fortschreitenden Ableben der Träger dieser Ideologie festzustellen...
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  • Reinshagen153@t-online.de
    @waldtom1

    Nachfolgend Bilder vom Nationalpark Bayerischer Wald, den hässlichsten Wald, den ich je sah:

    http://franzjosefadrian.com/facher/nationalpark-bayerischer-wald/ultraviolence/
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  • Reinshagen153@t-online.de
    PS: Hier ein typisches Bild vom benachbarten NP Böhmerwald:

    https://www.tour-magazin.de/touren/reviere/deutschland/deutschland--tschechien-bayerischer-wald--boehmerwald/a43875.html

    Hier gibt es auch Waldsterben, aber im viel kleineren Umfang. Man ging einen anderen Weg, mit einer wunderbaren Mischung aus NSG, LSG, Wald, Lichtungen, Wiesen, Weiden und historischen Weilern mit sanften Tourismus. Statt westdeutscher Bausünden, die auch innerhalb des NP Bayerischer Wald zusehen sind, bzw. derzeit noch aufgebaut werden.
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  • waldtom1
    Halo Andy
    Ich kenne den Nationalpark im bayerischen Wald.
    Meine Antwort auf den Beitrag von Rebnik war ironisch gemeint.
    Der Leiter des Nationalparks wird wohl kaum zugeben, dass dieser nicht so funktioniert, wie die Betreiber sich dies vorstellen.
    Nach meiner Meinung jedenfalls kann eine Einstellung jeglicher Waldnutzung keine Antwort auf die zunehmende Erwärmung sein. Klimatolerante Baumarten können wesentlich schneller durch Pflanzung als durch natürliche Sukzession eingebracht werden.
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  • rebnik
    Sie wissen doch überhaupt nicht, wie sich die wärmetoleranten Baumarten in unseren Ökosystemen zurechtfinden werden. Diese Hauruck Arbeitsweise ist meist nicht umfassend durchdacht und ihre ökonomischen Fehler werden mit reichlich Subventionen unsichtbar gemacht. Genau das ist es, was die Forstlobby gerade jetzt wieder ihrer Forstministerin Julia Klöckner diktiert! Schluß damit, sage ich! Kein Steuergeld mehr für eine ideologisch motivierte Materialschlacht mit ungewissem Ausgang!
    Mehr Nationalparks auszuweisen ist nicht gleichbedeutend mit der Einstellung jeglicher Waldnutzung. Machen Sie in Ihren Wirtschaftswäldern gerne, was Sie für richtig halten. Konsequenter Weise sollten diese dann auch nicht mehr Wald, sondern Forst genannt werden. Ich fordere jedenfalls nachdrücklich, dass in den Staatswäldern in Zukunft weit mehr der Wald selbst zum Zuge kommt, als Artenschutzrefugium und Klimapuffer. Kein durch Forstwirtschaft belasteter Forst kann das leisten.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    War gerade im ältesten deutschen Nationalpark Bayerischer Wald - im Kerngebiet. Eine große Enttäuschung! Trocken und weithin braun, kaum mit Unter- und Zwischenstand. Aber ein Paradies für Borkenkäfer. Es war der hässlichste Wald, den ich bisher sah!

    Urwald ist offensichtlich für mich als Laie ein Modell, das in D nicht klappt - erst recht nicht seit dem Klimawandel.

    An den Wehranlagen (SWer Stadtpark) entstand am Main, im Auwaldbereich, hingegen eine Urwaldzone. Urwald funktioniert in Deutschland, ohne tropischen Regen, offensichtlich nur nahe am Wasser.
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  • rebnik
    Ich war dieses Jahr zum Urlaub im Bayerischen Wald. Natürlich habe ich nicht den Ganzen gesehen. Bevor ich hier Aussagen von vertrockneten und weithin braunen Waldflächen glaube, würde ich mir erst selbst ein Bild davon machen wollen. Aber irgenwie doch komisch, dass ich so gar nichts davon mitbekommen habe. Ich tippe einfach mal darauf, dass diese Flächen so groß nicht sein können. Abgesehen davon ist, was dort passiert ist, ein Ansterben von Fichtenplantagen, nicht von Wald. Der neue Wald ist bereits am Wachsen, er ist durchmischt und widerstandsfähig. Geben Sie ihm Zeit! Der Borkenkäfer trat hier als funktionierender Transformationsagent auf.
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  • DieWahrheit
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    diese Stellungnahme trägt sicherlich dazu bei die eine oder andere offene Frage aufzuklären und die daraus entstandenen Missverständnisse zu beseitigen.

    Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass diese Stellungnahme sachlich ohne Schuldzuweisungen und Verunglimpfung anderer geschrieben wurde.

    Vielen Dank für die Information.

    Gruß
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