Nur vier Minuten später als geplant kam der bayerische Finaz- und Heimatminister Markus Söder am Samstagmorgen, ein Telefonat hatte ihn noch beschäftigt. Nicht, wie man vielleicht hätte vermuten dürfen, mit Ministerpräsident Horst Seehofer, sondern mit seiner Frau. Schweinfurts sichtlich gut gelaunter Oberbürgermeister Sebastian Remelé hatte das als Hausherr der Unterfrankenschau, die in diesem Jahr vom 1. Oktober bis 9. Oktober zum 21. Mal auf dem Volksfestplatz stattfindet, ausgeplaudert.
340 Aussteller in 22 Hallen
340 Aussteller in 22 Hallen auf 25.000 Quadratmetern, das sind die beeindruckenden Zahlen der Publikumsmesse, die Bauen, Wohnen, Energie und Umwelt sowie Wellness abdeckt und darüber hinaus ein großes Kinder- und Familienprogramm sowie Talkshows und Musik auf den verschiedenen Bühnen bietet. „Die ufra ist eine Gelegenheit, die Schlagkraft der Region unter Beweis zu stellen“, so OB Remelé.
Besonders freute sich der OB, dass die Schweinfurter Partnerstädte Motherwell aus Schottland, Chateaudun aus Frankreich und Seinäjoki aus Finnland mit ihren Bürgermeistern sich in Schweinfurt auf der Messe präsentieren. „In Zeiten, in denen Europa in Frage steht, leisten die Städtepartnerschaften einen wichtigen Beitrag zur Verständigung“, betonte Remelé.
Rasante Entwicklung in Schweinfurt
Er wies auch daraufhin, dass sich Schweinfurt in den vergangenen zwei Jahren seit der letzten von Heinrich Sandner und seinem Team organisierten ufra „rasant weiterentwickelt hat“. Denn vor zwei Jahren und zwei Wochen zog die us-amerikanische Armee aus Schweinfurt ab, 80 Hektar Fläche in den verschiedenen Kasernen alleine in Schweinfurt wurden frei. „Wir wurden vom Bund die Stadt der Turbo-Konversion genannt“, sieht Remelé das als Lob und Herausforderung, die Schweinfurt nun zu bewältigen hat.
Die Planungen für den iCampus der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Wohnbebauung und Unterkünfte für Flüchtlinge sind schon weit fortgeschritten oder schon umgesetzt. Gerade die im Landkreis beheimatete Conn-Barrack bietet für Unternehmen aus der Region große Chancen, „wir müssen der Wirtschaft in der Region Erweiterungsmöglichkeiten bieten“, so Remelé.
Leistungsschau des Handwerks
Finanzminister Markus Söder war von der „Leistungsschau des Handwerks“ beeindruckt, was man später auch bei dem Rundgang der Politiker-Delegation durch einige Hallen erleben konnte. „Bayern“, so Söder, „ist der Leistungskern Deutschlands. Das ist aber kein Grund, sich auszuhen, sondern durchzustarten.“ Ihm als Finanz- und Heimatminister sei es wichtig, dass man nicht immer nur München und Nürnberg in den Fokus nehme und fördere, sondern auch die ländlichen Regionen nicht vergesse, vor allem in ihrer finanziellen Ausstattung.
Was in Schweinfurt im Rahmen der Konversion geleistet werde, sei beeindruckend, so Söder. Er versicherte auch, dass sich der Freistaat nicht nur für den Bau des iCampus der FH stark mache, sondern die Fachhochschule auch dauerhaft finanziell unterstützen werde, da sie ein wichtiger Baustein für Industrie und Handwerk in Unterfranken ist.
A propos Handwerk: Den meisten Spaß hatte Söder bei seinem Rundgang augenscheinlich beim Stand der Bauinnung, wo unter anderem gezeigt wurde, wie man eine Mauer baut, inklusive mörteln und allem was dazu gehört. Söder erzählte leutselig vom Baugeschäft seines Vaters und griff natürlich gemeinsam mit dem aus Donnersdorf stammenden Staatssekretär Gerhard Eck für ein Bild zur Mörtelkelle. Für Eck war es ein Heimspiel, er ist gelernter Maurer.
Die ufra ist bis 9. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Erwartet werden rund 70.000 Besucher. Informationen zum täglichen Programm auf den verschiedenen Bühnen und in den Messe-Hallen gibt es unter www.ufra-online.de
