
Am frühen Mittwochmorgen ist in einem Zweiradladen in der Nikolaus-Fey-Straße in Gerolzhofen ein Feuer ausgebrochen und hat hohen Sachschaden verursacht. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Die Kripo Schweinfurt führt jetzt die Ermittlungen, die auch die Brandursache ans Licht bringen soll.
Eine Anwohnerin hatte gegen 5.10 Uhr den Brand in dem Fachgeschäft für Fahr- und Motorräder über Notruf gemeldet. Sie hatte laute Knallgeräusche gehört. Sofort eilten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei zu dem Firmengelände im Industriegebiet. Dort war aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer in der Werkstatt der Fahrradabteilung im nördlichen Bereich des Gebäudekomplexes ausgebrochen. Als der erste Löschzug der Feuerwehr Gerolzhofen am Brandort eintraf, schlugen die Flammen bereits meterhoch aus dem Dach.
Schlagkräftiger Erstangriff
Der Brand hatte sich von der Werkstatt inzwischen auch auf einen Lagerraum und die Verkaufsfläche der Fahrradabteilung ausgeweitet. Die Löschmannschaften verschafften sich durch Einschlagen der großen Schaufenster Zutritt zum Gebäude, um den Innenangriff zu starten. Gleichzeitig wurde der Dachstuhlbrand von der Drehleiter aus bekämpft. Durch den schlagkräftigen Einsatz gelang es, ein Ausbreiten des Feuers auf die Motorradabteilung, die sich im gleichen Haus befindet, und auf den benachbarten Kfz-Betrieb zu verhindern.

Noch während der laufenden Löscharbeiten versuchten die Feuerwehren, möglichst viele der hochwertigen Fahrräder ins Freie zu bringen. Dennoch entstand laut Polizei Sachschaden im unteren sechsstelligen Bereich.
Verletzt wurde durch den Brand niemand. Allerdings hatten die Löschmannschaften großes Glück: Durch das Feuer stürzte die abgehängte Decke der Verkaufshalle ein. Glücklicherweise befand sich in dem Moment kein Retter in diesem Bereich.

Sorge um die Akkus
Nach dem Ablöschen des Gebäudes kümmerte sich die Feuerwehr Gerolzhofen um die in der Brandstelle verbliebenen Lithium-Ionen-Akkus, die noch entweder an den zerstörten Pedelecs und E-Bikes hingen oder sich im Lager befanden. Das Problem bei Lithium-Ionen-Akkus: Die Batterien können durch die thermische Belastung bei einem Brand in einen nicht mehr zu stoppenden Zustand von Instabilität geraten: den so genannten "Thermal Runaway" (thermaler Kontrollverlust). In diesem Zustand explodieren nach und nach die einzelnen Zellen der Akkus und beschädigen dabei benachbarte Zellen, die dann ebenfalls explodieren - eine nicht mehr zu stoppende Kettenreaktion.
Lithium-Ionen-Akkus brennen mit hohen Temperaturen ab. Mit Temperaturen über 800 Grad treten dann brennende Gase und hochgiftige Flusssäure-Dämpfe aus. Dieser Ablauf wiederholte sich dann in unterschiedlichen Zeitintervallen immer wieder, bis der komplette Akku bis zu letzten Zelle abgebrannt ist. Dass kann bis zu 48 Stunden dauern.
Die beschädigten Akkus, die noch intakte Zellen haben, wurde von der Feuerwehr mit Brechwerkzeug von den E-Fahrrädern entfernt, eingesammelt und in mit Wasser gefüllte Wannen gelegt.

Kripo ermittelt
Die Kripo Schweinfurt wird die Brandermittlungen in diesem Fall übernehmen. Warum das Feuer in dem Fachgeschäft ausgebrochen war, ist derzeit noch unklar. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde am Morgen auf Anraten der Feuerwehr von der Polizei eine Warnmeldung herausgegeben, dass Anwohner sicherheitshalber Türen und Fenster geschlossen halten sollen. Über den Bereich der Nikolaus-Fey- und der Frankenwinheimer Straße zog dichter Qualm. Betroffen war auch das Neubaugebiet an der Weißen Marter. Die Warnmeldung konnte gegen 9 Uhr widerrufen werden. Es bestand laut Einsatzzentrale der Polizei zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung.
Die Integrierte Leitstelle Schweinfurt hatte ein Großaufgebot an Rettungskräften zur Einsatzstelle in die Nikolaus-Fey-Straße geschickt. Vor Ort waren neben der kompletten Wehr aus Gerolzhofen auch die Floriansjünger aus Zeilitzheim, Frankenwinheim, Sulzheim, Dingolshausen, Werneck (Erkunder-Team wegen des Brandrauchs) und aus Geldersheim (Gerätewagen Atemschutz). Auch ein Berater des Technischen Hilfswerks wurde alarmiert. Ein Notarzt und die Teams zweier Rettungswagen standen für medizinische Notfälle in Bereitschaft.

Am frühen Nachmittag kontrollierte die Feuerwehr Gerolzhofen nochmals die Brandstelle unter Einsatz einer Wärmebildkamera - auch unter dem Aspekt, dass eventuell Akkus übersehen worden waren. Das Ergebnis der Überprüfung: "Feuer aus!"

Dafür gibt es allergrößten Respekt zu zollen, denn die Theorie ist eine Sache, die Praktikabilität eine weitaus diffizilere Angelegenheit. Meine Hochachtbung für die Leistung der Feuerwehr. Alle Daumen nach oben und wir können froh sein, dass das so ausgegangen ist!!
Fehlproduktion aller Zeiten heraus. Die gehören abgeschafft bzw. verboten.
So etwas auch noch von der Steuer zu bfreien ist eigentlich ein Verbrechen
und widerspricht dem Umweltschutz in höchstem Maße.