
Rund 2000 Menschen demonstrierten am Samstag in Köln gegen die Verhaftung des Istanbuler Oberbürgermeisters Ekrem İmamoğlu. Unter ihnen waren auch Mitglieder der Alevitischen Gemeinde Schweinfurt. "Wir sind sehr beunruhigt", heißt es. Seit der Festnahme des türkischen Oppositionspolitikers verfolge man hier in Schweinfurt mit großer Sorge die Nachrichten aus der Türkei.
İmamoğlu gilt als wichtigster politischer Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Er war am Mittwoch im Zusammenhang mit Korruptions- und Terrorermittlungen festgenommen und am Sonntag in Untersuchungshaft überführt worden. Seitdem gibt es landesweite Proteste in der Türkei – und auch in Deutschland. In Berlin haben am Sonntag über 1000 Menschen gegen die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters demonstriert. In Frankfurt und Kassel gingen die Menschen ebenfalls auf die Straße.
Bei der Demo in Köln hielten Demonstrierende Protestplakate mit der Aufschrift "Wehrt euch" hoch. "Diese Botschaft betrifft uns alle", sagt Ayfer Rethschulte, Schweinfurts dritte Bürgermeisterin. Über die Ereignisse in ihrer Geburtsstadt Istanbul ist sie entsetzt. "Das ist alles andere als demokratisch." Angesichts der weltpolitischen Lage macht ihr diese Entwicklung in der Türkei Angst. "Ich hoffe, dass Vernunft einkehrt."
Auch die alevitische Gemeinde in Schweinfurt ist sehr besorgt. Nach der Festnahme von İmamoğlu habe man gefiebert und gehofft, dass er wieder freigelassen werde, sagt ein Mitglied. Dass er nun in Untersuchungshaft sitzt, "das hat uns alle fertiggemacht".
Zu einer eigenen Protestveranstaltung in Schweinfurt wird die Alevitische Gemeinde nicht aufrufen. Man wolle sich aber weiterhin an Demonstrationen in anderen deutschen Städten beteiligen.
Kein Interesse an den Vorgängen in der Türkei
Die anderen islamischen Vereine in Schweinfurt zeigen öffentlich kein Interesse an den Vorgängen in der Türkei, wollen diese auch nicht bewerten. "Wir leben in Schweinfurt, was in der Türkei passiert, interessiert uns nicht", sagt der Vorsitzende der DITIB-Moschee, Mehmet Ciy. Bei der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs konzentriert man sich auf die letzten Tage im Fastenmonat Ramadan. "Da wird nicht geredet, da sind die Leute mit dem Beten beschäftigt", erklärt Vorsitzender Fatih Bilir.
In den beiden türkischen Sportvereinen in Schweinfurt werden die Ereignisse in der Türkei ebenfalls nicht kommentiert. "Wir sind ein Sportverein, Politik ist bei uns generell kein Thema", sagt Yusuf Ülgül, Vorsitzender von Türkiyemspor SV-12 Schweinfurt. Auch beim Integrations- und Bildungsverein in Schweinfurt interessiert das Geschehen in der Türkei nicht: "Das ist Istanbul, wir sind in Deutschland", so Vorsitzender Tasin Sali.
Die Verhaftung İmamoğlus hat auch Özcan Durukan, den Vorsitzenden des Integrationsbeirates der Stadt Schweinfurt, nicht aufgeschreckt. Er sei in den letzten Tagen des Ramadan viel in der Moschee gewesen, und dort dürfe über Politik nicht geredet werden. Eine Proteststimmung könne er in Schweinfurt nicht feststellen. "Was bringt es auch, wenn wir hier auf die Straße gehen?", meint Durukan. Schweinfurt sei zu klein, um etwas bewirken zu können.
(Putin, Tramp, Orban, Milei undsoweiter),
die seit der eigenen Machtergreifung Demokratie im eigenen Land für lächerliches Gedöns von Schwächlingen halten, welches bekämpft werden muß.
Und das sollte auch den Türk*inn*en nicht egal sein, die in Schweinfurt leben, mit Beten beschäftigt sind oder sich um Sport kümmern.
Offenbar gibt es überall das selbe seltsame Verhalten:
sich russisch fühlende Menschen in D feiern Putin, den Kriegsverbrecher. Unpolitische Türk*inn*en in D wählen freilich Erdögan,
und deutsche Rentner*innen im Ausland, weil billig, wählen 'nur die afd' .
Das Wegsperren von Mitbewerbern ,
ob Navalny+ oder İmamoğlu,
ist ein Zeichen dafür,
dass die Demokratie schon tot ist.
Und ja, mir als Mensch mit deutschem indigen Hintergrund ist es nicht egal,
ob dieser zweifelhafte Staatsmann in Ankara aus Machterhaltungsgründen total hohldreht,
neben den USA Tramps
unser NATO-Partner...