Am Dienstagmorgen nach dem 47. Gerolzhöfer Weinfest konnte man ausschließlich in strahlende Gesichter blicken, auch wenn die Müdigkeit bei so Manchem noch nicht ganz verschwunden war, nach der langen Feier bis weit nach Mitternacht. Während auf dem Marktplatz die Vereine ihre Stände abbauten, übertraf sich die dreiköpfige Festleitung nebenan im Alten Rathaus bei einem Pressegespräch zur Festbilanz regelrecht mit Superlativen.
Sehr beeindruckt war 2. Bürgermeister Erich Servatius vom Ablauf an allen vier Tagen der Großveranstaltung - "es war einfach ein super Fest"; gigantisch sei es gewesen, meinte Beate Glotzmann; und Andreas Leubner, der erstmals bei der Organisation mitwirkte, war komplett "überwältigt" von der Resonanz. Die Leiterin der Tourist-Information ging sogar so weit in ihrer Aussage, dass es "das beste Fest gewesen wäre, wenn nicht der Regen und das Gewitter am späten Samstagabend gekommen wäre".
Gewitter am Samstag nicht auf die leichte Schulter genommen
In diesem Zusammenhang betonte sie, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für die Gäste bestanden habe. Die Festleitung hatte ständig ein Auge aufs Wetterradar und stand im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden, um im schlimmsten Fall das Fest abzubrechen. Dazu kam es glücklicherweise nicht. Man habe die Situation keineswegs auf die leichte Schulter genommen, betonte Servatius.
Zu jener Zeit war der Marktplatz als Hauptbereich bestens gefüllt. Genaue Besucherzahlen werden nicht ermittelt. Andreas Leubner schätzt, dass die kalkulierte Höchstgrenze von rund 8000 Weinfestgästen möglicherweise an jedem Abend annähernd erreicht worden sein könnte.
Ein Vorteil aus Sicht der Festleitung ist hierbei das weitläufige Festgelände in der Altstadt. Eine positive Wirkung hatte laut Erich Servatius die Maßnahme, die Sitzgarnituren am Marktplatz in diesem Jahr etwas lockerer als sonst zu stellen. So gab es vor der Hauptbühne eine größere freie Fläche, die ein besseres Durchkommen ermöglicht hat.
Neuheiten Lounge-Area und Secco-Stand kamen gut an
Bislang haben die Verantwortlichen ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. Gut angenommen worden sei der neue Lounge-Bereich mit den DJs am Seitenportal der Stadtpfarrkirche, heißt es. Auch die Rückkehr eines Secco-Standes in der Spitalstraße, den der Sportanglerclub führte, sei eine Bereicherung gewesen und wäre auch 2024 wünschenswert.
Mehrere Gäste, so wurde der Festleitung zugetragen, würden gerne an allen Festtagen und nicht nur am Sonntag eine Kaffeebar im Spitalgarten sehen. Personell könne dies der TC Rot-Weiß leider nicht leisten, so Beate Glotzmann. Schön fand Erich Servatius den Besuch der Gäste aus der ungarischen Partnerstadt Elek, die im Rahmen des 15-jährigen Bestehens der Städteverbindung erstmals zum Weinfest kamen und auf der Bühne ihre Tänze präsentierten.
Für Andreas Leubner zeigte die sehr gute Stimmung an allen Tagen, dass die Stadt mit der Auswahl der Musikgruppen und Bands den richtigen Geschmack getroffen habe. Das gelte auch für das diesmal eher rockigere statt ruhigere Programm im Spitalgarten, das auf Wunsch des Tennisclubs zustande kam. Am Montag wollten die Gäste die Band nach Ansicht Leubners gar nicht mehr gehen lassen.
Friedlicher Verlauf und vereinzelte Schnittverletzungen
Erfreut sind Glotzmann, Leubner und Servatius auch darüber, dass das Weinfest friedlich verlief, bis auf ganz wenige Ausnahmen. Aufgrund des Regens am Samstag gab es einige Stürze, infolge dessen sich die Betroffenen an zerbrochenen Gläsern Schnittverletzungen zugezogen haben. Nur in Einzelfällen wurde das Parkverbot nicht beachtet.
Die Festleitung lobte das Zusammenspiel mit Polizei, Rettungskräften, Sicherheitsdienst und Sicherheitswacht. Ein Dank geht an die Anwohner für deren Verständnis und an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bauhof, Städtegärtnerei und Wasserversorgung für ihren Einsatz beim Fest.
Der Termin für das 48. Weinfest im kommenden Jahr steht bereits fest. Gefeiert wird wie gewohnt am dritten Juli-Wochenende, vom 19. bis 22. Juli 2024.