Wenn Wein eine Brücke für Generationen ist, wie es Gerolzhofens Weinprinzessin Amelie Zink zur offiziellen Eröffnung des 47. Gerolzhöfer Weinfestes am Freitag feststellte, dann ist das Weinfest der Ort, an dem alle von Jung bis Alt zusammentreffen – das wurde auf dem historischen Marktplatz in Gerolzhofen und im lauschigen Spitalgarten gleich um die Ecke in diesen Tagen einmal mehr deutlich.
Bei schönstem Wetter tummelten sich schon am Auftaktabend unzählige fröhliche Menschen im Herzen der historischen Altstadt, die an diesem Ausnahmewochenende liebevoll augenzwinkernd als "Frankens größte Weinstube" bezeichnet wird. Das Ambiente dort ist einfach zauberhaft oder, wie die vielen Ehrengäste immer wieder betonen, "großartig und phantastisch". Ein tolles Familienfest, sagt Bürgermeister Thorsten Wozniak, das Einheimische wie Besucher von nah und fern anspricht, aber auch viele ehemalige Gerolzhöferinnen und Gerolzhöfer aus allen Teilen der Welt in die Heimat zurückzieht.
15-jährige Städtepartnerschaft mit dem ungarischen Elek wird gefeiert
Ein traditionelles Weinfest also mit internationalem Flair, besonders weil in diesem Jahr auch die 15-jährige Städtepartnerschaft mit dem ungarischen Elek gefeiert wird, in das vor knapp 300 Jahren Menschen aus Gerolzhofen ausgewandert sind. Die ungarische Delegation ist von weit angereist: 1100 Kilometer liegen zwischen den beiden Partnerstädten.
Der ungarische Tanz hat eine lange Tradition und die Tanzgruppe aus Elek gab sowohl am Samstagabend, wie auch am Sonntagnachmittag eine furiose Kostprobe ihres tänzerischen Könnens auf der Hauptbühne. Einen ersten Eindruck gab es übrigens gleich zum Auftakt beim festlichen Empfang, da drehte die ungarische Formation ein paar feurige Runden vor den geladenen Gästen, bevor dann alle zu den Klängen der Mönchstockheimer Blaskapelle zum Marktplatz zogen.
Dort nutzten die Ehrengäste die gute Gelegenheit für ein paar Worte auf der Hauptbühne. Sie begeisterten sich über das europäische Flair der – auf alle Fälle zum Weinfest - "heimlichen Hauptstadt des Landkreises" (Landrat Florian Töpper), die Feierfreude der Franken (Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber), die schöne Wohlfühlkulisse (Landtagsabgeordneter Paul Knoblach) und die geselligen Momente (Bezirksrätin Gerlinde Martin).
Weinprinzessinnen und Wein-Symbolfiguren zu Gast
Weinprinzessin Amelie Zink freute sich über die rege Unterstützung ihrer royalen Kolleginnen aus der ganzen Region, die mit diversen Wein-Symbolfiguren für schöne visuelle Eindrücke sorgten. Ein großes Lob ging natürlich auch an das Organisationsteam; an Festleiter Erich Servatius und Beate Glotzmann von der Tourist -Information, sowie ihren Kollegen Andreas Leubner, das "neue Gesicht" im bewährten Team, die einen Riesenapplaus bekamen.
Und auch die Anwohner und die vielen ehrenamtlich Engagierten wurden nicht vergessen, die in diesen vier Tagen mit ihrer Unterstützung, wie Bürgermeister Wozniak auf der Bühne betonte, das größte Fest der Stadt nur möglich und zu dem machen, was es ist: ein "tolles, gemütliches und unterhaltsames" Weinfest vor grandioser Kulisse.
Umrahmt vom Altstadtensemble mit dem Alten Rathaus und der Stadtpfarrkirche feierten Tausende an den ersten beiden Festtagen ausgelassen, fröhlich und friedlich. Die Leiterin der Tourist-Information Gerolzhofen, Beate Glotzmann, zog am Sonntag ein positives Zwischenfazit. Es sei bislang ein "tolles Fest", teilte sie auf Anfrage mit. Vor allem am Freitag sei der Besuch hervorragend gewesen. Auch am Sonntag wurde Gerolzhofen mit einem "Traumwetter" beschenkt.
Sorgenvolle Blicke am Samstagabend aufs Wetterradar
Einen kleinen Strich durch die Rechnung machte am Samstag der Regen zu Beginn und vor allem das Gewitter kurz vor Mitternacht. Immer wieder hätten die Verantwortlichen zusammen mit der Polizei sorgenvoll aufs Wetterradar geschaut. Glücklicherweise, so Glotzmann weiter, sei wenigstens das zunächst vorhergesagte sehr schwere Gewitter ausgeblieben. In einem solchen Fall hätte man das Weinfest abgebrochen. Sie schätzt, dass ab 23.30 Uhr etwa die Hälfte der Besucherinnen und Besucher gegangen seien.
Das abwechslungsreiche Programm hielt für jeden Geschmack etwas bereit: Nicht nur die Fans von fränkischem Wein, Spezialitäten und guter Musik, nein auch die Kleinsten kamen bislang voll auf ihre Kosten, nicht nur am Familiensonntag.
Neuer Lounge-Bereich wurde sehr gut angenommen
Ein buntes Programm gibt es auf gleich drei Bühnen: Die Hauptbühne, "die Partyzone", wie es Bürgermeister bei der Eröffnung umschrieb, und der zu später Stunde mit dem Ärzte-Klassiker „Westerland“ noch einen seiner legendären Auftritte hinlegte, sowie die kleinere Bühne im idyllischen Spitalgarten, in der es etwas beschaulicher zugeht.
Neu im Angebot ist der Lounge-Bereich hinter der Stadtpfarrkirche, wo am Freitag- und Samstagabend ein DJ im illuminierten Seitenkirchenportal auflegte. Beate Glotzmann freute sich, dass dieser neue Weinfest-Bereich von den Gästen sehr gut angenommen worden sei.
Am Montag klingt das viertägige Fest aus. Der Festbetrieb am letzten Tag startet um 18 Uhr. Auf der Hauptbühne am Marktplatz spielt die Band Heaven ab 19 Uhr und im Spitalgarten die Formation Soul7even.
Die äußeren sind nicht zu sehen. Also Pech, wenn man nicht zu den mittleren 9 von über 20 Weinhoheiten gehört hat.