Bei einer Ferienfreizeit im unterfränkischen Schweinfurt soll ein Betreuer ein Sexualdelikt begangen haben. Die Kripo ermittle wegen einer Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung, sagte die Polizei am Mittwoch. Ob die Opfer ein oder mehrere Kinder sind und um welche Straftat es sich genau handelt, gab die Polizei zunächst nicht bekannt. Ebenso schwieg sie zu Details zu dem oder der Verdächtigen.
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Laut dem Veranstalter der Ferienbetreuung, dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK), gehört der Betreuer seit langem zum Team. „Wir haben mit unserem festen Stamm an Betreuern und Praktikanten seit vielen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht und sind über den jetzigen Verdacht sehr überrascht“, sagte der Geschäftsführer des BRK Kreisverbandes Schweinfurt, Thomas Lindörfer.
Der Betreuer sei vorher nicht auffällig gewesen. Alle Mitarbeiter müssten vorher ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.
Das Ferienangebot ist eine Tagesbetreuung für Kinder zwischen fünf und 13 Jahren. Sie findet laut BRK seit den 60er-Jahren in den Sommerferien in einem eigens dafür gebauten Haus, dem Georg-Wichtermann-Haus in Zell, am Stadtrand von Schweinfurt statt. Täglich beaufsichtigten 20 Betreuer die bis zu 120 Kinder. Für die kommenden Sommerferien hat das BRK die Aktion vorsichtshalber ausgesetzt. Über die Ermittlungen berichtete am Mittwoch zuerst der Bayerische Rundfunk (BR).
Laut BR habe sich das Bayerische Rote Kreuz wegen der unklaren Sachlage entschlossen, dieses Jahr keine Stadtranderholung im Georg-Wichtermann-Haus in Zell anzubieten. Der BR zitiert weiter aus der Homepage des BRK-Kreisverbandes Schweinfurt, wo es heißt: „Eine Neuausrichtung für das Jahr 2020 wird derzeit geprüft.“
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