Jeder Tag ist spannend", sagt Clivia Haaf, Vorsitzende des mit über 700 Mitgliedern größten Ortsverbands im Deutschen Evangelischen Frauenbund. Treffpunkt mit der Redaktion ist die Krumme Gasse 25-27. Die sieben Räume im Domizil des Evangelischen Frauenbunds Schweinfurt sind frisch renoviert und mit Spenden neu eingerichtet. Nur die kleine Küche muss noch eingebaut werden.
Alles neu mit der neuen Vorsitzenden? Nein, so Clivia Haaf, denn mit ihrer Motivation und der Zielsetzung, die Menschlichkeit als Basis im Leben eines jeden Menschen zu fördern, will sie die Erfolgsgeschichte der letzten Jahrzehnte fortsetzen. Zu nennen ist hier die heutige Ehrenvorsitzende Heike Gröner, die ab 1994 ideenreich und mit Organisationtalent die Mitarbeiter motivierte, die Aktivitäten ausbaute und den Mitgliederstand erheblich steigen ließ.
Verein stand vor der Auflösung
Aus gesundheitlichen Gründen hatte Gröner die Führung aus der Hand gegeben. Pfarrer Jochen Keßler-Rosa übernahm für zwei Jahre das Ruder und strukturierte das vielschichtige Vereinssystem. Gesucht war dann ein neuer Vorstand. Hätte Clivia Haaf im Juli nicht übernommen, wäre der Verein (gegründet 14. Dezember 1924) wohl aufgelöst worden. Niemand sonst im engeren Kreis der Kandidatinnen hatte sich dazu bereit erklärt. Stellvertreterin ist seit dem 8. Juli Luba Hurlebaus. Gefunden wurde mit Jan von Lackum auch ein neuer Vorstand für den Förderverein.
Neben den sieben Zimmern in der Krummen Gasse sind auch die drei im Bürgertreff Deutschhof genutzten Räume renoviert, womit die Rahmenbedingungen für ein vielfältiges Kursangebot (Sprachkurse für Erwachsene, Hausaufgabenbetreuung, Nähstube, Musikunterricht, Lesungen, Gesprächskreise und vieles mehr) ansprechend sind. Außer Haus sind zudem Gymnastik, Tanz, Volleyball und Wassergymnastik im Angebot.
Der Frauenbund ist auch spontan aktiv. Als die Tafel Schweinfurt Masken brauchte, beschaffte man das Material und nähte. Geblieben ist ein enger Kontakt zu den Mitarbeitenden der Tafel. Haaf: "Nicht nur der Vorstand, jedes Mitglied trägt zu unserem Erfolg bei, sorgt für positive Strömungen und innere Ausgeglichenheit sowie für Fortschritte in unserer großen Familie in jeder Hinsicht."
Unterstützung für drei Grundschulen
Bewährtes läuft. Neues hat begonnen. In der Krummen Gasse, wo derzeit viel über die Weihnachtsfeier am 21. Dezember im Evangelischen Gemeindehaus und auch wieder über Reisetermine gesprochen wird, werden an den Freitagen und Samstagen 25 Kinder aus drei Grundschulen unterrichtet. Die meisten Mädchen und Jungen haben keine für den Unterricht ausreichenden Deutschkenntnisse und "sitzen in der Schule die Zeit nur ab". Das bis an die Grenzen belastete Lehrpersonal könne dies nicht ändern, so Haaf. In Kleingruppen mit fünf Kindern werden in der Krummen Gasse Konzentration aufgebaut, Deutsch erkundet und Mathematik vermittelt.
Dass die Kinder weiterhin und sogar möglichst oft kommen wollen, stimmt Haaf genauso optimistisch wie die "hervorragende "Zusammenarbeit" mit den drei "sehr engagierten" Rektorinnen: Kerstin Geus (Schillerschule), Ulrike Göbel (Auenschule) und Sabrina Neckov (Friedrich-Rückert-Schule).
Am letzten Montag eines Monats findet in der Krummen Gasse der Soziale Treff statt. Vor allem Seniorinnen kommen von 15 bis 17 Uhr zu Kaffee, Kuchen und Gespräch. Ausbauen will die Vorsitzende das Kulturangebot. Mit dem Keyboard-Unterricht ist bereits ein neues Angebot gemacht. Nicht neu, aber renoviert sind Teile des "Gartens der Begegnung" Am Oberen Marienbach. Für große Feiern steht dieser nur noch begrenzt zur Verfügung.
17 Helferinnen auf Abruf
"Wir sind alles Frauen mit Power", sagt Clivia Haaf, womit sie nicht nur, aber besonders 17 Aktive meint, die auf Abruf helfen, wo sie gebraucht werden. Auf aktive Frauen und Männer setzt die Vorsitzende auch beim Förderverein, mit dem die Zusammenarbeit und die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut werden sollen. Das Programmangebot des Frauenbunds ist unter die Leute zu bringen – und auch das Wissen, dass man mit Spenden Gutes tun kann.
Kontakt: Clivia Haaf, Tel: (09721) 7932356