Nach dem Großeinsatz der unterfränkischen Polizei in der Nacht auf Montag in der Anker-Einrichtung Geldersheim (Lkrs. Schweinfurt) korrigierte das Polizeipräsidium die Zahl der Verletzten nach oben. Insgesamt wurden sieben Personen verletzt. Neben einem 34-jährigen Nigerianer, der schwere Gesichtsverletzungen erlitten hat, trug ein ein Jahr jüngerer Algerier eine leichte Kopfverletzung davon. Außerdem wurden zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes leicht an der Hand verletzt. Ein dritter Sicherheitsdienstmitarbeiter wurde durch einen Tritt in den Unterleib verletzt. Überdies erlitten zwei Beamte der Schweinfurter Polizei leichte Verletzungen.

In der von der Regierung von Unterfranken betriebenen Anker-Einrichtung war am Sonntagabend ein Streit zwischen zwei rund 15-köpfigen Personengruppen eskaliert. Bewohner hatten sich mit Holzlatten bewaffnet und versuchten, auch gegen Einsatzkräfte vorzugehen. Knapp 50 Streifen waren im Einsatz. Erst nachdem zwei Wortführer und noch ein dritter Randalierer festgenommen worden waren, beruhigte sich die Lage vor Ort.

Die drei Tatverdächtigen wurden am Montagnachmittag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Schweinfurt vorgeführt. Dieser ordnete gegen die drei Männer Untersuchungshaft an, unter anderem auf Grund des dringenden Tatverdachts des schweren Landfriedensbruchs. Die drei Männer befinden sich nun in verschiedenen Justizvollzugsanstalten.  

Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zu weiteren zusammenhängenden Tatkomplexen, den Hintergründen der Auseinandersetzung und auch den Tatbeteiligungen, laufen laut Polizei in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt. Auch mit der Regierung von Unterfranken als Betreiber der Einrichtung stehe man zur Aufklärung des Vorfalls im Austausch.