Rote Rauchschwaden zogen über den nahezu Fahrzeug freien Parkplatz, aus Boxen wummerte laute Musik, während über 50 Beschäftigte Regenschirme und Plakate hochhielten und ihren Unmut äußerten.
Die Botschaft an die Arbeitgeber in den seit April andauernden Tarifrunde war nicht zu übersehen: "Parole? Mehr Kohle" und "Tarif gibt's nur aktiv!" stand auf den Schildern und Bannern.
Verdi-Streikleiter Peter König redete bei der Streikkundgebung in aller Herrgottsfrühe am Dienstag um halb sieben vor den Toren des Unternehmens nicht lange um den heißen Brei herum. "Es brennt bei Kaufland in Donnersdorf", wählte der Gewerkschaftssekretär ein sprachliches Bild, das zumindest im Hinblick auf die gezündeten Rauchbomben sowie die festgefahrenen Verhandlungen im bayerischen Handel passte.
Streik bei Kaufland geht über zwei Tage bis Mittwochnacht
Der kräftige Ton war damit gesetzt bei der Streikaktion, die bereits am Montagabend begonnen hatte und noch bis einschließlich Mittwoch, 24 Uhr, andauert. Und König wurde noch deutlicher, als er das Angebot der Arbeitgeber in Erinnerung rief: "Drei Prozent mehr Lohn ab Dezember und nur zwei Prozent mehr ab dem nächsten Jahr. Die spinnen, die Arbeitgeber", lautete sein markiger Kommentar dazu.
Bislang liegen beide Tarifparteien weit auseinander mit ihren Forderungen. Verdi will die Löhne der rund 240.000 Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel um 13 Prozent erhöhen, dazu die Ausbildungsvergütungen um 250 Euro. Außerdem möchte die Gewerkschaft, dass die Tarifverträge allgemeinverbindlich werden. Die Arbeitgeber bieten zusätzlich zur Lohnerhöhung zwei Inflationsausgleichsprämien für dieses und nächstes Jahr von jeweils 700 Euro an.
Für die Gewerkschaft ist das nicht akzeptabel. "Wir hoffen auf einen besseren Abschluss und machen jetzt mehr Druck auf die Arbeitgeber", sagte Peter König. Das Lager in Donnersdorf wird bereits zum zweiten Mal im Juni bestreikt. Kaufland habe fette Jahre gehabt, meint der Streikleiter. Leider bekomme man keinen Cent geschenkt, deshalb müsse man heute Ramba-Zamba machen.
Beschäftigte beklagen steigende Preise bei gleichem Lohn
Die Beschäftigten sehen es ähnlich wie der Gewerkschaftssekretär, wie in Gesprächen vor Ort bei der Kundgebung zu vernehmen ist. Alles werde teurer, meint zum Beispiel Johann Haas. Was die Unternehmen an Erhöhung anböten, "ist viel zu niedrig", sagt er. Anita und Zoltan Vincze arbeiten seit zwei Jahren bei Kaufland. Das Paar will ebenfalls mehr Geld und hofft auf einen Tarifabschluss mit mindestens sieben bis zehn Prozent Lohnsteigerung.
Auch Anett Jertschewski sieht es so: Die Preise stiegen immer höher "und wir bekommen nicht mehr." Die Mutter von drei Kindern spürt dies vor allem beim Familieneinkauf. "Das merkt man sehr, dass ich viel mehr zahlen muss", sagt sie.
Die Streikbeteiligung unter den rund 570 Beschäftigten in Donnersdorf ist nach Auskunft der Gewerkschaftsvertreter riesig. Seit Montagabend sind die Früh-, Spät- und Nachtschichten aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Rund 250 Beschäftigte sind dem Aufruf allein an diesem Tag gefolgt. Insgesamt 51 Stunden dauert der Warnstreik, sieben Schichten sind davon betroffen. Am Dienstmorgen sind laut Verdi nur etwa 20 Kaufland-Mitarbeitende an ihrem Arbeitsplatz.
Gewerkschaft kündigt weitere Warnstreiks in der Region an
Die hohe Beteiligung freut Peter König. "Das hat große Auswirkungen heute auf das gesamte Unternehmen", erklärt er. Denn bei dem Kaufland-Lager in Donnersdorf handelt es sich um das bundesweit einzige seiner Art, das ausschließlich für Hartwaren, sogenanntes Non-Food, zuständig ist. Es beliefert alle über 700 Filialen des Konzern. Oder aktuell nun eher nicht.
Für die kommenden Tage kündigt die Gewerkschaft weitere Streiks in Großhandelsunternehmen in der Region an. Der Druck auf die Arbeitgeber soll damit bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 3. Juli nicht nachlassen. Sollte es dann immer noch zu keiner Einigung der Tarifparteien kommen, will Verdi die nächste Eskalationsstufe zünden. In diesem Fall, informiert König, werde es auch Warnstreiks mit einer Dauer von einer Woche geben.
Wer hier die Behauptung aufstellt, dass unsere DGB Gewerkschaften Deutschland beschädigen ist entweder Unternehmer (Selbst die gestehen diese Tatsache mit der Einheitsgewerkschaft ein), Multimillionär, einfach nur ein uniformierter Mensch mit „BILD-Abitur“ oder AfD-Anhänger? Denn es ist ganz einfach FALSCH!
Das was die Gewerkschaften machen beschädigt ganz Deutschland!
Die Gier frisst Hirn!