Seit Beginn des Schuljahres gibt es an der Ludwig-Derleth-Realschule (LDR) in Gerolzhofen ein neues Wahlfach: "Die Schülerfirma". Rund 20 Schülerinnen und Schüler arbeiten mit der Unterstützung von ihren Lehrkräften an der Herstellung, Vermarktung und dem Verkauf von eigenen Produkten. Vom Schuljahresanfang bis heute hat sich das Projekt spürbar weiterentwickelt.
Die Idee, die hinter der Schülerfirma steckt, ist zunächst Schulkleidung, wie beispielsweise T-Shirts oder Hoodies, herzustellen. Später könne man sich aber auch vorstellen, Aufträge von außen anzunehmen, sagte Lehrerin Martina Gutzmann, die das Projekt der Schülerfirma ins Leben gerufen hat. Aktuell befinde man sich aber noch in der Findungsphase. So arbeiten sich die Schülerinnen und Schüler zurzeit in die Geräte wie beispielsweise den 3D-Drucker oder den Schneideplotter ein. Bis zum Tag der offenen Tür der LDR am 19. April sollen dann die ersten Probeexemplare fertig sein.
Aufgebaut wie ein richtiges Unternehmen
Die Schülerfirma ist dabei aufgebaut wie ein richtiges Unternehmen. So sind die Schülerinnen und Schüler für jeweils unterschiedliche Arbeitsbereiche, wie beispielsweise das Finanzielle, das Technische, das Kreative oder das Marketing zuständig. Kristina Töpfer aus der neunten Klasse arbeitet in der Firma an den kreativen Aufgaben mit. Ihr macht das neue Wahlfach viel Spaß, besonders das Arbeiten mit den verschiedenen Textildruckbereichen. "Ich finde es gut, dass wir so viel selber machen dürfen", sagte die Schülerin.
Der Neuntklässler Florian Pfeuffer kümmert sich um die Finanzen. Der Schüler ist vor allem von der "Zusammenarbeit im Team" begeistert. Er findet es gut, dass dieses praxisnahe Wahlfach an seiner Schule angeboten wird. Und auch Katrina Schmidt, die ebenfalls die neunte Klasse besucht, ist Teil der Firma. Sie arbeitet in der Marketingabteilung und findet das Wahlfach sogar besser, als sie es sich ursprünglich vorgestellt hatte.
Schülerinnen und Schülern sollen Verantwortung übernehmen
Geleitet wird das Wahlfach von drei Lehrkräften der Realschule. Während Martina Gutzmann das Fach maßgeblich organisiert, sind Kunstlehrerin Sabine Belz für die kreative Unterstützung und Philipp Schwaab für wirtschaftliche Fragen zuständig. Wichtig ist allen Lehrkräften jedoch, dass sie sich im Verlauf des Projektes immer weiter zurückziehen.
So soll die Verantwortung immer mehr an die Schülerinnen und Schüler übergeben werden, denn: "ohne Schüler, keine Schülerfirma", sagte Sabine Belz. Des Weiteren soll das unternehmerische Denken geschult werden und es soll gezeigt werden, wie schwierig Entscheidungsfindungen auch in der realen Wirtschaft sein können, sagte Philipp Schwaab. Das Projekt der Schülerfirma ist auf mehrere Jahre angelegt.