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Gerolzhofen
Erbgut-Manipulation durch Impfung? Nein!
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:14 Uhr

Wie berichtet, war gemeinsam mit den Werbungsprospekten nun auch in der Region Gerolzhofen der umstrittene Flyer "Retter Impfung?" des Vereins "Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie" (kurz: MWGFD) aus Passau verteilt worden. Doch damit nicht genug: Eine Leserin macht darauf aufmerksam, dass sie jetzt ein weiteres Flugblatt in ihrem Briefkasten vorgefunden hat, auf dem vor angeblichen Schädigungen des menschlichen Erbguts durch die Corona-Impfaktionen gewarnt wird.

In dem Flugblatt wird ein angeblicher Arzt zitiert – allerdings ohne Namensnennung, ohne Adresse und ohne Telefonnummer. Der in dem Pamphlet erhobene Vorwurf aus den Reihen von Impfgegnern und Verschwörungstheoretikern ist leider schon altbekannt und wird auch durch ständiges Wiederholen oder Vervielfältigen nicht richtiger: Die Corona-Impfungen sollen im Gegensatz zu früheren Impf-Methoden irreversible Schädigungen am menschlichen Erbgut verursachen, weil die neuen mRNA-Impfstoffe angeblich direkt in die Erbsubstanz eingreifen und sie manipulieren. 

Das stimmt nicht.

Bei klassischen Impfungen, die man von früher kennt, wurde das Antigen direkt gespritzt, in Form inaktivierter oder abgeschwächter Viren oder als virale Protein-Bruchstücke. Die neuen mRNA-Impfstoffe hingegen funktionieren anders. Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (Deutsches Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel) enthält der neue mRNA-Impfstoff Teile des Erbmaterials des Corona-Virus, darunter Baupläne für ein bestimmtes Protein, das für den typischen "Stachel" des Sars-CoV-2-Erregers zuständig ist. Wenn diese genetische Information, eingepackt in winzige Fettpartikel, über die mRNA (der Buchstabe "m" steht für Messenger, auf Deutsch Bote oder Überbringer) in die Körperzellen des Menschen gelangt, werden im Körper entsprechende Proteinstrukturen des Virus anhand der gespritzten "Bauanleitung" nachgebaut. Das Immunsystem reagiert darauf und bildet  Abwehrstoffe. Kommt die geimpfte Person später mit dem tatsächlichen Corona-Erreger in Kontakt, kennt das menschliche Immunsystem die Stachel-Struktur des Proteins bereits und das Virus wird gezielt abgewehrt.

Die Bauanleitung der mRNA kann aber vom Körper – entgegen des über Flugblätter verbreiteten Unsinns – nicht in die menschliche DNA eingebaut werden. Das verhindert schon die unterschiedliche chemische Struktur von RNA und DNA. Die mit der Impfung verabreichte Boten-RNA erreicht wegen fehlender Markierung überhaupt nicht die menschlichen Zellkerne, in denen das Erbgut in Form von DNA lagert, sondern sie kommt nur ins Zellplasma, wo sie zwar als Bauplan abgelesen, dann aber sehr rasch abgebaut wird.  

Ungeklärt ist hingegen die Frage, was Menschen an- und umtreibt, solche Flugblätter mit bewusst falschen Behauptungen an Haushalte zu verteilen.

 
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