Den ersten Sprung ins Wasser des generalsanierten Hallenbades machten Wernecks Bürgermeister Sebastian Hauck und sein Waigolshäuser Amtskollege Christian Zeißner. Am Ende des Festaktes zur offiziellen Wiedereröffnung des Wernecker Schulschwimmbades des Balthasar-Neumann-Schulverbands wechselten die Beiden vom Anzug in die Badehose und gaben mit einer kurzen Schwimmeinlage den Startschuss für die Wiederaufnahme des regulären Badebetriebs in dieser Woche. Überraschend unterstützten sie dabei die Wernecker Gemeinderätin Sonja Popp und die beiden Schulverbandsräte Jürgen Fuchs und Matthias Reimer.
Er habe sich sehr auf diesen Tag gefreut, bekannte Bürgermeister Hauck in seiner Rede vor großer Gästeschar, die bei exakt 31 Grad Lufttemperatur in der Schwimmhalle mehr oder weniger ins Schwitzen kam. Noch in der Amtszeit von Altbürgermeisterin Edeltraud Baumgartl hätten sich die vier Schulverbandsgemeinden Werneck, Waigolshausen, Wasserlosen und Schwanfeld entschlossen, den Fortbestand des Hallenbads zu sichern.
Angesprochen, aber als Geschichte abgehakt, wurden von Hauck noch einmal die Schwierigkeiten und Probleme bei der Sanierung, die zu einer deutlich längeren Bauzeit führten und die Arbeiten verteuerten. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, stellte er unter Beifall fest.
Warum zehn Millionen Euro gut investiert worden sind
Im kommenden Schuljahr hätten die Schülerinnen und Schüler des Schulverbandes nun "endlich wieder Schwimmen auf dem Stundenplan", freute sich Hauck, der auch Vorsitzender des Schulverbandes ist. Auch Schwimmkurse für Kinder würden in Kürze wieder starten. Wie wichtig das sei, mache die aktuelle Nichtschwimmerquote unter den Grundschülern deutlich, die sich, auch Corona bedingt, in den vergangenen fünf Jahren von zehn auf 20 Prozent verdoppelt habe, bezog sich Hauck auf eine Forsa-Umfrage.
Einig waren sich Landrat Florian Töpper und Architekt Herbert Osel vom ausführenden Büro hjpArchitekten, dass die zehn Millionen Euro Sanierungskosten deshalb "gut investiertes Geld" seien. Der dahinter stehende finanzielle Kraftakt des Wernecker Schulverbandes und seiner Mitgliedsgemeinden sei beachtlich und "sehr zu würdigen", sagte Töpper und bezog hier den geplanten Schwimmbaderhalt in Dittelbrunn mit ein. Die Botschaft an die Bürger sei, dass "uns die soziale Struktur etwas wert ist".
Mit dem "wunderschönen Schwimmbad" sei jetzt die Generalsanierung der kompletten Wernecker Mittelschulanlage abgeschlossen, sagte Architekt Osel. Hervor hab er, dass trotz erforderlicher EU-weiter Ausschreibung viele regionale und deutsche Firmen zum Zug kamen. Trotz der extrem schwierigen Bauzeit habe es kein böses Wort und keine Klagen gegeben, was die menschliche Größe der Beteiligten zeige, so Osel. Bevor Pfarrer Jürgen Thaumüller und Pfarrerin Kerstin Vocke aus Schweinfurt Gottes Segen für das Schwimmbad und seine Badegäste erbaten erfreuten die Großen vom Kindergarten Marienau mit einem Liedbeitrag.
Was Besucherinnen und Besucher von dem Ergebnis halten
Wie sehr die Bevölkerung das Bad in den vergangenen drei Jahren vermisst habe, hätte er an den unzähligen Nachfragen zur Wiedereröffnung gemerkt, sagte Hauck. Denn seit jeher werde das Schulschwimmbad auch von vielen Bürgerinnen und Bürgern der Marktgemeinde, aber auch aus Nachbargemeinden gern besucht. Und so verwunderte es nicht, dass am Nachmittag viele die Gelegenheit nutzten, bei einem Tag der offenen Tür das runderneuert und mit modernster Technik ausgestattet Hallenbad genauestens in Augenschein zu nehmen.
Die allermeisten sind sich einig: "Total schön gemacht", "mir gefällt das", "super", "ganz toll" sei es geworden, ist immer wieder zu hören. Allerdings sei "auch viel Geld rein geflossen". Vor allem junge Familien, Frauen im mittleren Alter und viele Seniorinnen und Senioren dominieren beim regen Kommen und Gehen. Viele waren vor der Schließung treue Schwimmbadnutzer mit festen Besuchstagen, wie sie erzählen. Registriert und kommentiert wird von ihnen beim Rundgang durch Umkleiden, Duschen, Toiletten, Schwimmhalle und dem Außenbereich mit Liegewiese jede Veränderung und Neuerung.
Gezielte Nachfragen der Besucher zur Technik, dem Badebetrieb bis hin zum vermissten Abtrennseil beim Nichtschwimmerbereich (kommt noch) beantworteten fachkundig die beiden Bademeister Tyrel Singer und Marco Gehring. Vieles müsse sich im Betrieb jetzt noch einpendeln. Angedacht sind etwa Schwimmzeiten mit eingezogenen Bahnen.
Warum auch die DLR Ortsgruppe Werneck erleichtert ist
Froh ist auch Lukas Mauder, Technischer Leiter der Wernecker DLRG-Ortsgruppe, über den Erhalt des Schulschwimmbades, das für den Verein essentiell sei. Während der langen Schließung habe die Ortsgruppe rund hundert ihrer zuvor 500 Mitglieder verloren. Nun kann die DLRG das Bad wieder für Ausbildung, Training und Schwimmkurse nutzen.
