Die Elli-Cup-Macher haben Erfahrung mit Wasser. Nicht nur weil das turbulente Gaudipogramm am Ellertshäuser See über die Bühne geht und man dort naturgemäß schon mal nass werden kann, sondern auch, weil das Event mit viel Sport und Spaß in den vergangenen Jahren hin und wieder, wettermäßig gesehen, etwas unter die Räder kam. Deshalb richtete Moderator Rüdiger Wolf am Samstagnachmittag mitunter besorgt den Blick gen Himmel. Aber außer einer Kurzzeit-Minidusche, die nicht mit dem mithalten konnte, was die Akteure in ihren mitunter kenternden Kanus mitmachen mussten, blieb das Wetter stabil für die rund 200 Teilnehmer aus der ganzen Region.
Wer sich auf Sport und Gaudi am See einlässt, muss mit einem gewissen Feuchtigkeitsgrad rechnen. Ganz ernsthaft taten dies ab 9.30 Uhr die rund 400 Akteure, die sich am Südufer des Sees für den 30. Hofheimer-Jubiläumstriathlon gemeldet hatten. Wie immer wurden eine Sprint-, Kurz- und Mitteldistanz sowie eine Sprintstaffel angeboten. 21 Staffeln waren am Start, wie Wettkampfleiter Michael Greb beim Start am Ellertshäuser See berichtete.
In der (olympischen-)Kurzdistanz wurde darüberhinaus zeitgleich die unterfränkische Meisterschaft 2019 ausgetragen. 110 Starter wagten sich an die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 43 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen). In der Mitteldistanz waren 1,9 Kilometer im Wasser, 93 Kilometer auf dem Fahrradsattel und ein 20-Kilometer-Lauf zu absolvieren (80 Teilnehmer). Die Sprint-Distanz, mit 200 Teilnehmern die stärkste Konkurrenz, verlangte von den Teilnehmern 500 Meter im See, 17 Kilometer auf dem Rad und fünf Kilometer auf der Straße.
Während sich die Triathleten nach und nach aus dem Wasser kommend auf ihre High-Tech-Räder schwangen und Richtung Hofheim sprinteten, kam auf der anderen Seite des Sees der Elli-Cup immer mehr in Schwung. Spannende Beach-Volleyball-Turniere, packende Bootsrennen, StandUP-Paddeling, reichlich Kinderprogramm und Vorführungen sind die wesentlichen Zutaten für dieses sportliche Menu.
Abersfelder Wasserratten
Vier Mannschaften hatten sich für das Bootsrennen gemeldet. Dabei scheinen die Abersfelder richtige Wasserratten zu sein, denn sie stellten drei der vier Teams, die viermal gegeneinander antreten mussten. Es ist also nicht so sehr verblüffend, dass der Gesamtsieg nach vier Durchgängen und reichlich Erfahrung mit dem Naturgesetz, dass Wasser keine Balken hat, nach Abersfeld ging. Die "Abersfelder Löschzwerge", ein Dreierteam bestehend aus Fabian Pötzl, Chris Elfert und Janis Mantel, lagen in der Endabrechung doch mehr als eine Bootsspitze vor den "Roten Dschunken" aus Schweinfurt, den "Abersfelder Feuerteufeln" und den "Mühlbach-Piraten".
Launig moderiert von Rüdiger Wolf und angefeuert vom Cup-Maskottchen, dem Frosch Elli, gaben die Dreier-Teams alles – auch wenn dies mitunter schon nach wenigen Paddelschlägen Schwimmen bedeutete. Katja Horling im grünen Frosch-Pelz, war wahrscheinlich froh, dass es nicht so heiß war wie an den Vortagen. Zwischendurch immer wieder StandUP-Paddeling-Challenges, bei dem sich Vater-Sohn, Mutter-Tochter oder sonstige Familien-Teams bewähren konnten. Der fränkischen Wassersportschule war es zu verdanken, dass diese Disziplin angeboten werden konnte.
Am Stand vom Schweinfurter Oberland, betreut von Hannah Grübel, konnten sich die Kinder zum Beispiel für eine Ellertshäuser-See-Schnitzeljagd eintragen. Viel trockener, aber nicht weniger spannend, die Wettkämpfe beim Beach-Volleyball. "Freibier für 4", ein Team aus Bad Königshofen , holte sich vor den "Hesselbacher Sandaffen" den Sieg.
Ein Höhepunkt des Nachmittages waren die Live-Vorführungen aus der japanischen Sportart Kyokushin-Karate. Diese Form des Karate ist mehr als ein Sport: eine sehr effektive Erziehungsmethode für Kinder (ab vier Jahren) und Jugendliche. Trainer des 2011 in Schweinfurt gegründeten Vereins "Videnin Dojo" ist Dmitrij Videnin. Er ist nicht nur ein Meister seines Fachs (5. Dan), sondern auch Diplom-Pädagoge, Sucht- und psychologischer Berater. Für die eindrucksvollen Vorführungen vor der Kulisse des Sees hatte er den motivierten Nachwuchs und Andrea Schmidt, einstige Europameisterin und mehrfache Vize-Europameisterin in dieser Sportart, mitgebracht.
Nach der oben erwähnten kurzen Regeneinlage konnte die Siegerehrung mit Bürgermeister Friedel Heckenlauer, der auch seinen Samstag am Ellertshäuser See verbrachte, wieder trocken über die Seebühne gehen.