Der Stöpsel am Ellertshäuser See ist gezogen, seit einer Woche läuft das Wasser ab. Damit der Vordamm dem Druck aus dem noch aufgestauten Vorsee standhalten kann, muss er ertüchtigt werden. Am Montag hat die Firma Glöckle mit den Bauarbeiten begonnen.
Bei Regen und herbstlichen 13 Grad arbeitet sich der Bagger vom Damm aus die Böschung entlang. "Zuerst wird der Bewuchs abgebaggert und dann der Oberboden abgetragen", erklärt der junge Baustellen-Polier Marco Adolph. Ab Mitte der Woche wird der Damm gesperrt, damit Bagger, Raupe und Lastwagen ungehindert rangieren können. Spaziergänger müssen dann den 400 Meter langen Umweg um den Vorsee herum in Kauf nehmen, wenn sie die Uferseite wechseln wollen. Der Aushub wird erst einmal seitlich neben dem Damm gelagert.
In der nächsten Woche sollen die Stabilisierungsmaßnahmen am Vordamm beginnen. Auf beiden Seiten werden dazu große Gesteinsbrocken aufgeschüttet und in die Böschung eingearbeitet. Bis dahin wird der Seespiegel bereits um einen Meter abgesenkt sein. 300 Liter pro Sekunden laufen aktuell in den Sauerquellenbach. Im Uferbereich am Vordamm kann man schon gut sehen, wie weit sich das Wasser zurückgezogen hat.
Noch schauen nur vereinzelt Spaziergänger vorbei
Wenn die Stabilisierungsarbeiten beendet sind, erfolgt die Abdichtung mit Spundwänden. Die zehn Meter langen Bohlen werden mitten in die Dammstraße gerammt, Stück für Stück von der einen Uferseite zur anderen. "Das ist absolut wasserdicht", versichert Marco Adolph. Spundwände werden in der Regel zur Sicherung von Baugruben oder Geländesprüngen gesetzt. Routine für Bauarbeiter. Das "Spunden" eines Damms dagegen ist "nicht alltäglich". In jedem Fall aber eine "schöne Maßnahme", meint Marco Adolph.
Im Zuge der Abdichtungsarbeiten soll auch noch die Rohrleitung vom Vor- in den Hauptsee ausgetauscht werden. Sie ist defekt und muss erneuert werden.
Großes Publikumsinteresse gibt es im Moment noch nicht am Ellertshäuser See. Nur vereinzelte Spaziergänger kamen am Montag und Dienstag an der Baustelle vorbei.