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Schweinfurt
Elektromobilität: Warum Vernetzung für alle wichtig ist
Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, Staatssekretär Gerhard Eck und OB Sebastian Remelé besuchten die BPZS GmbH. Warum Bauteilprüfung für die Transformation wichtig ist.
Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber (links), Staatssekretär Gerhard Eck und OB Sebastian Remelé (v.r.) besuchten die BPZS GmbH, deren Arbeit Geschäftsführer Christian Scheller vorstellte.
Foto: Oliver Schikora | Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber (links), Staatssekretär Gerhard Eck und OB Sebastian Remelé (v.r.) besuchten die BPZS GmbH, deren Arbeit Geschäftsführer Christian Scheller vorstellte.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:23 Uhr

Auch wenn in diesem Jahr das beherrschende Thema die Corona-Pandemie ist, gerade in der Industrie ist seit einigen Jahren das große Thema die Transformation der Automobilindustrie. Gemeint ist damit der Wandel von Fahrzeugen mit klimaschädlichen Verbrennungsmotoren hin zur Elektromobilität. Ein Thema, das unmittelbar die Schweinfurter Großindustrie betrifft, da hier sehr viele Produkte für zahlreiche Autohersteller weltweit produziert werden.

Und natürlich auch für die Politiker der Region. Im Herbst hatten die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, Staatssekretär Gerhard Eck und Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé zu einem ersten runden Tisch geladen, bei dem Politiker, Wirtschaftsförderung, Unternehmen und Fachhochschule zusammen kamen, um sich vor allem über das neue Zwei-Milliarden-Euro-Förderprogramm der Bundesregierung auszutauschen und förderbare Projekte zu entwickeln.

Das Thema Transformation ist natürlich nicht nur eines für die Großindustrie, es gibt viele Mitspieler, die betroffen sind, darunter auch kleinere Schweinfurter Firmen, die in ihren Bereichen führend sind. Ein solches ist die Bauteilprüfzentrum Scheller GmbH (BPZS) im Maintal, die Weisgerber, Eck und Remelé kürzlich besuchten. 

Der unabhängige Prüfdienstleister mit Kunden weltweit hat 30 Mitarbeiter und investierte auch im Corona-Jahr in den Ausbau der Firma: Ende Dezember wird das neue Bürogebäude auf dem Standort in der Parisstraße bezogen, außerdem sind zwei neue Hallen auf einem Grundstück in der Straßburgstraße schon in Betrieb. Vier Millionen Euro investierten die Geschäftsführer Christian und Tobias Scheller insgesamt.

Die Firma hat mittlerweile 180 Prüfstände in fünf Hallen und macht Umweltsimulationen, Schwing- und Dauerfestigkeitserprobungen. Geprüft werden vor allem technische Neuentwicklungen, die noch nicht auf dem Markt sind. Bauteil-Prototypen, die bei Scheller ihren Härtetest bestehen müssen, bevor sie in der nächsten Fahrzeug-Generation der namhaften Autobauer verwendet werden können, weshalb Geheimhaltung angesagt ist. 

Der Diplom-Ingenieur Christian Scheller, der sein Unternehmen vor elf Jahren als Spin-Off aus seiner Arbeit bei der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt heraus entwickelt hat, stellte sein Unternehmen mit Leidenschaft vor. Und machte auch auf die Herausforderungen aufmerksam. 

Die liegen zum einen in der Personalgewinnung und Ausbildung. Bei BPZS kommt es vor allem darauf an, "flexibel zu sein", so Scheller und meint damit, dass man oftmals selbst entwickelte Prüfstände bauen müsse, um die Produkte der Kunden zu testen. Eindrucksvolles Beispiel in den neuen Hallen sind die Prüfstände für neuartige Batterien für Elektroautos, die größer sind, als man annimmt. 

Die Elektromobilität sei eine große Herausforderung, die man nur mit allen Beteiligten gemeinsam bewältigen könne, so Scheller. In diesem Zusammenhang warb er dafür, in Schweinfurt die Vernetzung zwischen Industrieunternehmen, Politik, Fachhochschule und Fraunhofer Institut aber auch kleinen Firmen wie BPZS voran zu treiben. Von einem Cluster mit möglichst vielen Beteiligten würden auch alle profitieren.

 
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