
Fußball-Europameisterschaft auf der Großleinwand, Blasmusik, Weißwurst-Frühstück, und natürlich Sonderangebote: Das Gerolzhöfer Traditionsunternehmen Elektro Zink nimmt sein 75-jähriges Bestehen zum Anlass, um von Donnerstag, 13., bis Sonntag, 16. Juni, im größeren Stil zu feiern.
Ein Familienunternehmen, das seit 75 Jahren besteht, ist mittlerweile auch im Steigerwald selten geworden, noch dazu in dieser Branche. Wo gibt es noch das gute alte Elektrogeschäft, das vom Küchenrührgerät, Kühlschrank, bis hin zum Großbildfernseher, oder modernster Telekommunikation alles im Sortiment hat? Das sogar noch eine Reparaturwerkstatt zu bieten hat? Der Betrieb ist eben eine Institution in der Kleinstadt und in der gesamten Umgebung, wie Bürgermeister Thorsten Wozniak bei einer kleinen Feierstunde sagte.
Die nächste Generation ist mit an Bord
Dabei würdigten auch Simon Suffa von der Industrie-und Handelskammer Schweinfurt, sowie Rainer Walter-Helk als Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik, das Unternehmen. Auf solche Unternehmen könne man stolz sein, so Suffa. 75 Jahre zu bestehen, sei "gewaltig, das gebührt Respekt", unterstrich Innungsmeister Walter-Helk. Er freut sich, dass bei Zink bereits die nächste Generation mit im Boot sei.
Ein klein wenig stolz waren sie schon, die geehrten Betreiber und Cousins, Hubert und Thomas Zink, mit ihren Söhnen Julius und Martin, als sie die Urkunden der Verbände bekamen. "Früher gab es fünf Elektrogeschäfte in Gerolzhofen, jetzt sind wir die letzten. Ich habe kein schlechtes Gefühl für die Zukunft", meinte Thomas Zink.
Unternehmen hat zur Zeit 24 Beschäftigte
Er ist der Kaufmann, der Mann für die Zahlen und den Laden, während sein Cousin Hubert eher für den handwerklichen Teil, die Installation, als Fachmann gilt. Aktuell hat ihr Unternehmen, das auch im Bereich der Elektro-Installation tätig ist, 24 Beschäftigte. Seit vielen Jahren wird auch ausgebildet.

Das Erfolgsgeheimnis liegt für Thomas Zink in der breiten Angebotspalette. "Wir haben von Beginn an weiße und braune Ware, also Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik, dazu die Installation durchgezogen. Wenn mal eines nicht so lief, dann hat es das andere aufgefangen."
Hinzu komme der Punkt Beratung und Service. Damit könne man punkten. Wenn ein Kunde anrufe wegen einer Anfrage, dann bekomme er spätestens am nächsten Tag einen Rückruf. Auch der größere Neubau 1984 in der Hermann-Löns-Straße hat sich längst gerechnet.
Den Anfang machte ein Radio-Geschäft
Begonnen hat alles mit einem Radio-Geschäft, das Thomas Zinks Großvater Julius 1949 gründete. "Radios haben wir heute schon noch, die DAB-Form", schmunzelte er. Repariert, wie einst, würden die allerdings kaum noch. Das lohne sich nicht, wie auch bei anderen Dingen, führte er ein Beispiel an. Noch bis in die 90er Jahre habe das damals meistverkaufte TV-Gerät, ein Telefunken, 1999 Mark gekostet. Hatte dieser einen Defekt für 200 Mark, ließ man reparieren.

Das, so Thomas Zink, hat sich geändert. "Heute bekommen sie ein 32-Zoll-Gerät neu ab 150 Euro. Wenn ich einen Mitarbeiter nehme, der eine Stunde nach dem Fehler schaut, sind schon 70 Euro weg. Dann ist noch nichts repariert." Ob das Reparieren wieder vermehrt aufkomme, wie es ein neues EU-Gesetz vorgibt, das aktuell im Raum steht? Da müsse man abzuwarten, eben wegen der Kosten. "Wir haben kein Problem damit, wir haben das Personal dazu."
Momentan laufe vor allem der Bereich Elektro-Installation gut, nicht nur bei PV-Anlagen sei man gefragt. "Das hat in den letzten zwei, drei Jahren stark zugenommen". Generell, so der Geschäftsmann, halte es sich etwa die Waage zwischen bei Handel/Reparatur und dem Bereich Installation.
Neu: Die Grillabteilung
Weniger die ganz großen Objekte, sondern eher die "normalen" Aufträge, sehen die Mittelständler als ihr Metier. Man versuche, alles abzudecken, was mit Elektro zu tun habe. Eine Ausnahme bildet der Bereich Computer und EDV. "Da halten wir uns raus." Das neueste Steckenpferd von Elektro Zink ist eine große Grillabteilung mit Smokern und Grills in beinahe allen Größen. "Das wird sehr gut angenommen", blickte Thomas Zink zufrieden in die erweiterten Geschäftsräume.

Ein weiterer Punkt, auf den man bei den Zinks stolz sein kann, ist die Betriebstreue der Beschäftigten. So wurde zum Jubiläum mit Wolfgang Müller ein Mann ausgezeichnet, der nun nach 52 Jahren bei Elektro Zink in den Ruhestand geht. Weitere wie Helga Barth (46 Jahre), Eva Bucek (42), Claudia Johanni (35), Tino Scheuring (35), Otto Schäfer (34), oder Gerald Effertz (26), gehören beinahe zum Inventar.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, dass Hubert und Thomas Zink Brüder seien. Das ist nicht richtig, beide sind Cousins. Wir haben die entsprechende Passage im Text korrigiert und bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Wer lesen kann, ust klar im Vorteil?
Schönes Wochenende.