Dieser Tage fand eine besondere "Hochzeit" in der Nähe von Gochsheim statt. Am idyllisch gelegenen kleinen See an der Hetzberghalle zwischen Gochsheim und Grafenrheinfeld gaben sich der wie seine Mutter Petra Hümpfer aus Gerolzhofen stammende Oliver Hümpfer und seine in Thailand geborene Gattin Sai das Ja-Wort. Als Standesbeamter fungierte der Dingolshäuser Bürgermeister Lothar Zachmann.
Bei strahlendem Sonnenschein wohnten rund 100 geladene Gäste der Zeremonie unter freiem Himmel bei. Vor einem mit weißen Tüchern geschmückten Birkenholzportal versprach sich das Ehepaar Hümpfer die Treue. Musik und Gesang gaben dem Ganzen einen feierlichen Rahmen – schier eine Szene, wie man sie aus dem Fernsehen bei US-amerikanischen Serien kennt.
Genau genommen war die Zeremonie aber keine Trauung. Denn der Platz an dem See neben dem Kräuter-Lehrgarten ist kein Ort, der für eine standesamtliche Trauung gewidmet ist. Diese Widmung ist aber wichtig, damit die Zeremonie rechtswirksam ist.
Gemeinderatsbeschluss nötig
Wäre es nicht besonders romantisch, an einer besonders hübschen Stelle mitten in der Natur zu heiraten? Auf einem kleinen Berg, an einem See oder zuhause im eigenen Garten? Solche Wünsche nach außergewöhnlichen Orten für das Ja-Wort hören die Standesbeamten in der Region zwar immer öfter. Aber nicht jeder schöne Ort kann zum Schauplatz für Eheschließungen werden, nur weil das der Wille eines Brautpaares ist. „Orte außerhalb des Standesamtes müssen durch einen Stadtrats- oder Gemeinderatsbeschluss gewidmet werden, damit hier rechtskräftig geheiratet werden kann“, erläuterte Klaus Holub, Präsident des Bundesverbands der deutschen Standesbeamtinnen und Standesbeamten, schon einmal in einem Gespräch mit dieser Redaktion. „Nur eine solche Widmung macht einen Raum außerhalb des Standesamtes zum möglichen Eheschließungsort.“
Brautpaare können auf einen solchen Beschluss nicht selbst hinwirken. Vorschläge kommen nur von den Standesämtern selbst. „Schließlich wissen wir am besten, was möglich ist“, betont Holub. „Da muss man so vieles beachten: Sicherheitsaspekte, den würdigen Rahmen und die dauerhafte Verfügbarkeit des Raumes zu den Trauzeiten.“
Rechtswirksam im Rathaus
Der kleine See an der Hetzberghalle ist nicht vom Gochsheimer Gemeinderat als Platz für Eheschließungen gewidmet. Das wusste natürlich auch der Dingolshäuser Bürgermeister Lothar Zachmann. Deshalb fand die eigentliche standesamtliche Trauung von Oliver und Sai Hümpfer einige Tage vor dem großen Event in kleinem Rahmen im Rathaus von Dingolshausen statt. Und damit war sie rechtsgültig.
Lothar Zachmann erklärte sich aber auf Wunsch der Familie Hümpfer bereit, die romantische Zeremonie vor großem Publikum dann nochmals am See zu wiederholen. Und dafür dankte ihm das junge Ehepaar ausdrücklich.
um auf sich aufmerksam zu machen
der "neue Landrat"
und ddie main post macht mit