Die große Zeit der Bälle ist vorbei. In Schweinfurt enden die gesellschaftlichen Ereignisse eines Jahres jedoch weiterhin mit einer Ballnacht, dem Ball der Bäckerinnung. Auch beginnt das Jahr mit einem Tanzball, dem der Gesellschaft Harmonie, der unverrückbar auf den letzten Samstag im Januar terminiert ist. Sehen und Gesehenwerden findet im Mercure-Hotel zwar nicht in den Dimensionen von "Alles Walzer! "statt (der Opernball ist der größte von jährlich über 400 Bällen in Wien), doch mit 250 Gästen wird am Samstag der Saal auf der Maininsel wieder gut besucht sein.
Vorsitzende Stefanie Stockinger-von Lackum und ihr zehnköpfiges Vorbereitungsteam können dann durchschnaufen – aber nur kurz, denn nach dem Ball 2019 ist vor dem Ball 2020. Wenn die Blumen des Tischschmucks noch nicht verblüht und die Erinnerungen an das klassisch schwarz-weiße Tanzvergnügen noch frisch sind, trifft sich das Vorbreitungsteam ein erstes Mal zur Auswertung der vergangenen Ballnacht (19.30 Uhr bis 2 Uhr) . Gefällt werden dann auch gleich die zwei wichtigsten Entscheidungen für das Event in zwölf Monaten.
Nicht alles ist Walzer
Erneut wird man dann wohl an dem Veranstaltungsort auf der Maininsel festhalten. In Sachen Musik war man sich vor Jahresfrist ebenfalls schnell einig und verpflichtete ein weiteres Mal die Band Mayas Music, weil "die Musiker es können und Abwechslung bieten, weil Walzer und Modernes zum Repertoire gehört", so Stefanie Stockinger-von Lackum im Gespräch mit der Redaktion dieser Zeitung.
Über die Jahrzehnte sei der Ball zwar fast zu einem Selbstläufer geworden, doch bei den Vorbereitungen sei jeder Schritt jedesmal zu wiederholen und manches auch in Frage zu stellen – nicht aber die Garderobe. Smoking und Ballkleid sind schon längst keine Pflicht mehr, "ordentliche Kleidung eine Selbstverständlichkeit", so die Vorsitzende, die bei den jungen Damen die Liebe zum Ballkleid bemerkt hat, wogegen sich viele der jungen Herren nicht für die klassische Abendgardeobe entscheiden könnten.
Auf der Suche nach Sponsoren
In größerer Runde setzt sich das Vorbereitungsteam zumindest noch einmal vor der Sommerpause zusammen. Zwingend ist dann die Teilnahme der Vorsitzenden, des Schatzmeisters und des Vorsitzenden des Fördervereins, weil es dann um die Finanzen und auch um die Spende aus der Benefizveranstaltung geht.
Die "heiße Phase" beginnt im Herbst mit der Suche nach Sponsoren, die man braucht, da sich die Veranstaltung (Eintritt 36 Euro, Schüler und Studenten neun Euro) nicht selbst trägt, und man die Tombola bestücken muss. Jeder mögliche Sponsor wird persönlich aufgesucht. Notiert sind altbekannte Adressen. Neue Unterstützer sind zu suchen und zu finden. Auch diesmal war das Team erfolgreich. 16 Sponsoren hat der Harmonieball 2019.
Verzicht auf Einlagen
In der Vorweihnachtszeit werden die Einladungen gedruckt und verschickt sowie die Plakate aufgehängt. Mit dem Hotel sind die Speisen (gereicht im Foyer), die Bestückung der Cocktail-Bar (an der Tanzfläche) und die Getränkekarte abzustimmen. Ab 2. Januar läuft die zweiwöchige Anmeldefrist. In der Woche vor dem Ball setzt das Vorbereitungsteam die Platzordnung (Tische für acht Personen) fest, wobei Wünsche angenommen und nach Möglichkeit berücksichtigt werden.
Am Samstag wird getanzt. Einlagen wie eine Modeschau, Formationstanz oder den Auftritt eines Jongleurs (im Jahr 2018) wird es heuer nicht geben. Man akzeptiere diesen Wunsch aus den Reihen der Besucher, so Stockinger-von Lackum. Die Mitglieder der Band werden sich also nur während der Pausen, der Tombola und bei der Übergabe der Spende an den Arbeitskreis Industrie-, Handwerks- und Gewerbekultur zurücklehnen können.
Die Veranstaltung beginnt wie immer um 19.30 Uhr mit einem Sektempfang im Foyer. Einlass in den Saal mit seinen erst am Nachmittag vom Vorbereitungsteam geschmückten Tischen ist um 20 Uhr. Eröffnet wird der Ball gegen 20.30 Uhr mit der Polonaise, die von zwei erfahren Paaren angeführt wird.
