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Dittelbrunn
Dittelbrunn: Befürworter des Vollsortimenters sehen neue Lage
Gemeinderäte melden sich zu Wort. Ihrer Meinung nach geht es jetzt um ein Gesamtkonzept.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:25 Uhr

Hat die Gemeinderats-Mehrheit den Bürgerwillen (beim Bürgerentscheid von 2017) missachtet, als sie die Errichtung eines großflächigen Einzelhandels in Dittelbrunn-Nord, im Baugebiet "Grund", erlaubt hat? Entsprechende Leserbriefe haben zu einem (fraktionsübergreifenden) Schreiben von Gemeinderäten geführt, in dem sich nun die Befürworter des Vollsortimenters zu Wort melden. Unterzeichnet wurde es von Annemarie Lutz, Matthias Windsauer, Wolfgang Fuhl und Martin Kraus, seitens der CSU-Fraktion, von den Freien Wählern Heike Munz, Franz Geus, Marion Hofmann und Heike Prescher sowie von Angelika Markert (SPD/SBD).

"In den vergangenen Monaten haben sich verschiedene sachliche Veränderungen ergeben" heißt es als Begründung für den Kurswechsel. Es gehe um ein sinnvolles Gesamtkonzept und nicht mehr allein um einen Einkaufsmarkt, wie vor zwei Jahren: "Stattdessen soll ein Pflegeheim, Ärztehaus, barrierefreies (seniorengerechtes) Wohnen usw. im Grund entstehen". Die Firma Tegut habe 2018 mit ihrem Schreiben an die Gemeindeihr "wahres Gesicht gezeigt und was sie wollen". Das Unternehmen suche offenbar einen "Sündenbock" für das Schließen seiner Filiale in Hambach.

Ein Pflegeheim, sowie barrierefreie Wohnungen, seien seit langem  überfällig: "Wäre es da nicht eine gute Idee, wenn die neuen Bewohner im Grund, die meist nicht so  mobil sind, gleich dort einkaufen könnten? Wäre es nicht auch eine tolle Sache, wenn man in Dittelbrunn einkaufen könnte und gleich noch ein paar schöne Stunden am Mehrgenerationenpark verbringen könnte? Vielleicht noch bei einer Tasse Kaffee mit Freunden?" Das neue Baugebiet könne ein "Treffpunkt für Alle" werden, betonen die Unterzeichner. Es gebe keinen Grund zu behaupten, dass der Hambacher Markt deswegen schließen muss, heißt es unter Verweis auf ähnliche Fälle: etwa in Oerlenbach, wo es dennoch drei Bäcker und zwei Metzger im Ort gebe.

Auch die Behauptung einer Verkehrszunahme sei nicht zu begründen, eher würde der Einkaufsverkehr Richtung Schweinfurt abnehmen: "Das neue Baugebiet ist auch über die Heeresstraße zu erreichen, die seit kurzem in Gemeindebesitz ist". Es müsse etwas für die Infrastruktur der (immer weiter wachsenden) Gemeinde getan werden: "Warum muss ausgerechnet der größte Ortsteil Dittelbrunn im Dornröschenschlaf bleiben?" Die Gemeinderäte forderten eine "vernünftige und sachliche" Diskussion angesichts der "neuen Sachlage" und eines "durchdachten und sinnvollen Gesamtkonzepts". Vor diesem Hintergrund müssten sich auch die Gegner eines Einkaufsmarkts fragen, ob sie sich auch heute noch gegen den Bau entscheiden würden.

 
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  • P. S.
    Ach was, nun geht es doch tatsächlich darum, das WAHRE! Gesicht zu zeigen. Dann mal los, liebe Gemeinderäte. Masken runter! Sie sind das erste Gremium, das auf einen Vertragsentwurf in keinster Weise reagiert. Gewöhnlich erstellt die Gemeinde immer einen Gegenentwurf. Sie haben es nicht mal probiert. Überhaupt keine Antwort, passt Ihnen ja gut in die Karten.
    Die Rahmenbedingungen haben sich ggü. 2017 zum Positiven verändert, weil im Tegut nun ein Metzger etabliert werden konnte, den sich viele so sehr gewünscht haben.
    Schön, dass der Gemeinderat 2 Jahre später einräumt, er hätte 2017 überhaupt kein Konzept gehabt. Was er aber immer noch nicht verstanden hat ist, warum die Bürger diesen Vollsortimenter 2017 nicht wollten. Es fehlte 2017 nicht am "Gesamtkonzept". Fakt ist einfach, dass dieser Markt überflüssig ist - mit oder ohne Seniorenzentrum nebenan. der GR will ihn nun bauen, weil es dann doch ein SCHÖNES Gesamtkonzeot wäre. Das ist wirklich eine starke Argumentation
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  • J. B.
    Es geht auch um die Nahversorgung von Pfändhausen/Holzhausen/Maibach usw.
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  • C. S.
    Die Sachlage hat sich im Vergleich zu 2017 überhaupt nicht geändert:
    Der Vollsortimenter gefährdet unnötig die Nahversorgung in Hambach und versiegelt unwiderbringlich eine große Fläche für etwas, wovon Dittelbrunn bereits jede Menge hat: nahe Einkaufsmöglichkeiten in Schweinfurt.
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  • J. B.
    Hoffentlich kommt nicht wieder ein Bürgerentscheid . Wir wollen jetzt den Vollsortimenter. Eine besseres Gesamtkonzept gibt es nicht.
    Der Tegut schließt sowieso mit und ohne Vollsortimenter.
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