Als der SjrXpress (Stadtjugendring-Express) Anfang Oktober angerollt ist, haben es sich als erste Oberbürgermeister Sebastian Remelé und sein Gegenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Holger Laschka, auf dem kleinen grauen Sofa so gut es ging bequem gemacht. Medienwirksam zur Eröffnung des Projekts des Stadtjugendrings, aber eigentlich nicht so gedacht.
Platz nehmen sollen auf dem Mini-Lümmelteil nämlich Jugendliche. Was denken Schweinfurts junge Leute, wo drückt der Schuh, was wünschen sie sich? Dem soll das Projekt Xpress nachspüren, Jugendliche ansprechen. Doch es ist nicht auf Dauer ausgelegt. Bis Frühjahr 2020 ist es befristet. Die Stadt würde es gerne weiterlaufen lassen, so Sozialreferent Jürgen Montag und Jugendamtsleiterin Maria Albert-Wirsching in den Haushaltsberatungen.
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Das fände auch Christiane Michal-Zaiser gut. Die Jugend zu beteiligen, zu Wort kommen zu lassen, herauszufinden, was sie denkt und will. Sie anzuregen sich einzubringen, war Gegenstand ihres Antrags, den sie für den Haushalt 2020 gestellt hatte. Allerdings hatte sie sich den Weg anders vorgestellt: als digitale Plattform im Internet. Etwas, das es so schon nicht nur in großen Gemeinden gebe, sondern auch in Maßbach oder Oberthulba. Es ist eine Art Umfrage, was Jugendliche in ihrer Gemeinde gut finden, was ihnen fehlt, was sie sich wünschen. Die Ergebnisse daraus, so die proschweinfurt-Stadträtin, müssten dann auch ausgewertet werden.
Maria Albert-Wirsching kann diese Portale nicht empfehlen. Zum einen seien sie nicht App-fähig, zum anderen brauche es auch dort einen Kümmerer. Das Projekt SjrXpress dagegen biete beides: die Möglichkeit für Jugendliche zu sagen, was sie denken, und jemanden, der das begleite und die Anregungen weiterleite. Allerdings: digital ist das Projekt zwar auffindbar, es gibt über die Seite des Stadtjugendrings Informationen, auch über Termine, eine Kontakt-Mailadresse und erste Ergebnisse von Umfragen an verschiedenen Tagen wie dem verkaufsoffenen Sonntag beispielsweise – mehr aber nicht. Das Angebot, so die Aussage im Haupt- und Finanzausschuss, lasse sich auch digital noch ausweiten. Wesentlich wichtiger sei aber ein Kümmerer, der das Projekt begleite.
Wichtig ist nicht nur eine Umfrage, sondern auch ein Feedback
Die 20 000 Euro, die Michal-Zaiser für ein Projekt zur digitalen Jugendbeteiligung gefordert hatte, sollen nun für eine Weiterführung des SjrXpress in den Haushalt eingeplant werden. Die Ausweitung des Projekts in digitaler Form wird auch in den Antrag an den Bayerischen Stadtjugendring eingearbeitet, sicherte Albert-Wirsching zu.
Dass es wichtig ist, nicht nur die Meinung von Jugendlichen einzuholen, sondern auch ein Feedback zu geben, sie ernst zu nehmen und die Wünsche zu berücksichtigen, betonte SPD-Rätin Marietta Eder ebenso wie Reginhard von Hirschhausen (Bündnis 90/Die Grünen).
Übrigens: der nächste Termin des SjrXpress ist am 13. Dezember im Jugendtreff Kom,ma.