Zusammen mit 39 Kommunen und dem Landkreis Schweinfurt hat die ÜZ Mainfranken vor rund zweieinhalb Jahren vier sogenannte "Energieeffizienz-Netzwerke" ins Leben gerufen. Ende Oktober 2022 laufen diese Netzwerke nach drei Jahren aber aus. Der Lülsfelder Energieversorger will in der Nachfolge deshalb ab dem 10. November 2022 neue Netzwerke stricken, die sich diesmal konkret mit der Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen befassen. Die Laufzeit beträgt ebenfalls drei Jahre.
Bei den Energieeffizienz-Netzwerken geht es – gemeinsam mit dem Institut für Energietechnik (IfE) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden mit Professor Markus Brautsch an der Spitze – derzeit noch in erster Linie darum, die Energieeffizienz bei Mobilität, Wärmebereitstellung und Stromanwendungen zu steigern, durch Energieeinsparung die CO2-Belastungen zu senken und damit das Erreichen der Klimaschutzziele zu unterstützen. Das Projekt ist vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit einer Million Euro gefördert worden.
Es hat was gebracht
Das Netzwerk zur Energieeffizienz habe der Stadt Gerolzhofen einige Vorteile gebracht, sagte Bürgermeister Thorsten Wozniak während der Stadtratssitzung am Montagabend. Man sei fachlich kompetent beraten worden, auch die Video-Konferenzen und der Austausch mit anderen Kommunen sei hilfreich gewesen. Konkret nannte er Energieeffizienz-Untersuchungen für die Schulen, das FC-Gebäude, für das Geomaris und für die Straßenbeleuchtung.
Als Nachfolgeprojekt möchte die ÜZ Mainfranken nun Klimaschutznetzwerke auf den Weg bringen. Die ÜZ lädt dazu wieder rund 60 Kommunen aus dem Bereich ihres Netzgebiets ein. Der Bund fördert wieder 60 Prozent der Bruttokosten, für das die Lülsfelder als Netzwerkmanager auftreten. Der Eigenanteil der Stadt Gerolzhofen an den Kosten beträgt während der dreijährigen Laufzeit 4864 Euro. Der Gerolzhöfer Stadtrat beschloss am Montagabend einstimmig, das Angebot der Lülsfelder anzunehmen.
Stadt muss klimaneutral werden
Der Weg zu Klimaneutralität sei auch für Kommunen unumgänglich, aber auch herausfordernd, argumentierte Bürgermeister Wozniak. Es handele es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die als tiefgreifende Transformation zu sehen sei. Zur Erreichung der ambitionierten Ziele und zur Bewältigung dieses Transformationsprozesses müssten alle Kräfte gebündelt werden. Bei den neuen Netzwerken der ÜZ stünden Nachhaltigkeit, die Nähe zu den Menschen vor Ort und der regionale Mehrwert stets im Vordergrund, betonte Wozniak. Durch das Engagement in einem Klimaschutznetzwerk werde die Stadt Gerolzhofen ihre Rolle zur Nachhaltigkeit in der Region weiter stärken.
"Prozess muss weitergehen"
Thomas Vizl (Geo-net) bezeichnete das bisherige Energieeffizienz-Netzwerk als "gute Initiative". Es wäre mal interessant zu errechnen, wieviel CO2 dadurch schon eingespart wurde. "Dieser Prozess muss aber weitergehen", deshalb unterstütze seine Fraktion auch das neue Netzwerk. Günter Iff (Freie Wähler) wollte wissen, ob es innerhalb des Netzwerks möglich sei, eigene Themen der Stadt zu behandeln. Der Bürgermeister bejaht dies.