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SCHWEINFURT
Die SKF modernisieren die Logistik
Bearbeitet von Karl-Heinz Körblein
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:22 Uhr

In den kommenden 18 Monaten werden die Logistik- und Kommissionier-Prozesse bei SKF in Schweinfurt völlig neu geordnet. Dabei setzt das Unternehmen auf modernste Technologien mit vernetzten und digitalisierten Systemen. Im Zentrum stehen fahrerlose Transportsysteme, die das Kommissionier-Prinzip „Ware zum Mann“ ermöglichen: Mit der neuen automatisierten und dynamischen Fördertechnik werden die Artikel direkt zum Kommissionierplatz gebracht. Ein Großteil der Weg- und Fahrzeiten für die Mitarbeiter entfällt damit.

Der Konzernaufsichtsrat hat, wie das Unternehmen mitteilt, die Investition von 6,6 Millionen Euro kürzlich genehmigt. Für das Konzernmanagement sei diese Investition ein wichtiger Baustein der Logistik-Strategie für ganz Europa.

Prototyp für Schweinfurt

Die für Schweinfurt geplante Anlage ist ein Prototyp, der aus einer komplett neuen Anlagenkombination besteht. Sie ist speziell auf das Warenspektrum in Schweinfurt zugeschnitten und wird zusammen mit der Firma Jungheinrich umgesetzt, die als Generalunternehmer fungiert. Die Umsetzungsphase des Projektes wurde mit der Genehmigung Ende Juni begonnen.

„SKF realisiert hier am Standort nicht nur Weltklasse-Fertigungen, sondern auch eine Weltklasse-Logistik“, sagt Martin Johannsmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKF GmbH. „Die Investition stärkt Schweinfurt als logistische Drehscheibe für den deutschen und osteuropäischen Markt ebenso wie unsere Wettbewerbsposition. Wir können unsere Kunden in einem dynamischen Marktumfeld noch schneller und zuverlässiger mit unseren Produkten versorgen.“

Wie im Privatleben erwartet der Kunde auch im Geschäftsleben eine Belieferung quasi über Nacht. Die bestellten Losgrößen werden kleiner, dafür bestellt der Kunde je nach Bedarf öfter. „Deshalb arbeiten wir in Schweinfurt häufig an der Kapazitätsgrenze“, sagt Frank Scharm, Chef der deutschen SKF Logistikeinheit.

Produkte schneller verfügbar

„Das Projekt ist ein weiterer Schritt zur Modernisierung der europäischen Logistik. Mit der neuen Technik werden unsere Produkte schneller verfügbar und wir bekommen intern eine höhere Flexibilität. Zusätzlich hilft sie, die Gefahr von Unfällen zu vermeiden und die Ergonomie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich zu verbessern.“

Das sind auch für Betriebsratschef Norbert Völkl ganz wichtige Punkte. Dazu kommt: „Jede Investition in Schweinfurt ist eine Stärkung des Standortes. Die Investition für die Logistik ist eine logische Folge nach den bereits zugewiesenen Summen für die Zylinderrollenlager- und Großlagerfertigung.“

Der Logistikumbau ist auf rund eineinhalb Jahre angesetzt. Die große Herausforderung: Er erfolgt bei laufendem Betrieb, da die Belieferung der Kunden im In- und Ausland während der Umbauphase jederzeit sichergestellt sein muss.

Täglich 2000 Aufträge

Schweinfurt ist weltweit einer der größten Produktionsstandorte der SKF Gruppe. Im Logistikbereich arbeiten hier rund 255 Menschen, etwa 130 davon im operativen Bereich. Sie bewegen täglich rund 340 Tonnen Ware und bearbeiten 2000 Aufträge. Dies geschieht auf einer Fläche von 20 000 Quadratmetern, was in etwa der Größe von vier Fußballplätzen entspricht. Herz der Anlage ist das 27 Meter hohe Hochregallager mit einer Kapazität von 27 000 Stellplätzen.

 
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