
Musik war immer im Leben von Dominic Andrews Krämer. Geboren als Kind einer deutsch-amerikanischen Liebe in der hessischen Metropole Frankfurt, noch während des Kindergartens nach Schweinfurt gekommen und seither in der Wälzlagerstadt geblieben. Seit einigen Jahren macht der heute 30-Jährige unter dem Pseudonym "Doe The Ceo" selbst Musik.
Alles geschieht aus Leidenschaft und Intuition heraus, erklärt er. Zuletzt zeigte er sich mit der Veröffentlichung von Singles und einem Mixed Tape umtriebig. Aber das soll erst der Anfang gewesen sein. Der Rapper sprüht nur so vor Energie und Tatendrang. "Ich habe gemerkt, dass man durch Musik theoretisch ein Sprachrohr hat", erklärt er. Ihm ist daher wichtig, welche Botschaft er seinen Hörern rüberbringt.
In einem harten Genre, könne man seine Musik ein bisschen als "Bibel verpackt im Playboy-Cover" bezeichnen, erklärt er. Unter dem Slogan "New Earth" lebt und rappt er den Menschen vor, wie ein bewusstes Leben funktionieren kann. "Ich rauche nicht, ich esse kein Fleisch, trinke keine Milch", zählt er auf. "Ich versuche sehr auf meine Gesundheit zu achten – körperlich und mental." Das war nicht immer so.
Ausschweifende Partys waren früher
Hinter ihm liegen auch Zeiten als Heranwachsender mit ausschweifenden Partys und einem wenig nachahmenswerten Lebensstil. Seine Charakterentwicklung spiegelt sich in seiner Musik wieder. Auf seinem Album "Habits" (zu deutsch: Gewohnheiten), einem Mixed-Tape bestehend aus alten Werken, ist seine persönlichen Retrospektive nachzuhören.
"Ich habe mich aus diesen Zeiten von Konsum und ungesunder Lebensweise raus entwickelt hin zu neuen Gewohnheiten." Nicht durch Zufall beginnt das Album mit dem Track "Kein Hass" - dem neuesten Lied in der Sammlung, das Krämers "neue Welt" vor dem Rückblick auf Vergangenes mit dicken Ausrufezeichen in den Vordergrund stellt.
Aber sind das Themenfelder, die im Hip-Hop Platz finden? Krämer denkt schon. "Hip-Hop ist ist gesellschaftskritisch, aber auch persönlichkeitsentwickelnd." Seine Musik soll auch Spaß machen. Das tut sie. Die Beats, die er von Produzenten aus ganz Deutschland bekommt, klingen hell, mal tief, aber nie düster oder aggressiv.
Krämers Sprechgesang kommt außerordentlich eloquent daher. Er muss sich weder an einer harten, dumpfen Wortwahl noch an Kalendersprüchen bedienen, um seine Inhalte wirkkräftig zu transportieren. "Auf dem ersten Blick ist vielleicht keine tiefere Message zu finden", sagt er selbst über seine Songs. "Aber wenn du sie dir genauer anhörst, sind überall ein paar Diamanten verpackt."
Jeder muss sich zunächst um sich selbst kümmern
Vor allem welche, die eine positive Message vermitteln möchten. "Ich spiele keine Rolle. Das ist das, was ich in meinem Leben täglich praktiziere." Das "Ceo" im Namen kommt tatsächlich von der gängigen Abkürzung für "Chief Executive Officer". Krämer findet, dass jeder sein eigener Ceo sein müsse. Jeder müsse sich um sein eigenes "Business" kümmern. "Erst wenn du dich gut um dich selbst kümmerst, kannst du auch anderen helfen", sagt er.
Vergangenen Sommer stand "Doe The Ceo" als Support-Act der Szenegröße "Terra Pete" auf der vom Kulturhaus Stattbahnhof betreuten Bühne auf dem Schweinfurter Stadtfest. Für ihn war es etwas Besonderes in der Heimatstadt aufzutreten. "Ich kenne viele Leute, die Schweinfurt nicht so mögen, aber hier ist sehr viel künstlerisches Talent in der Stadt."
Er ist eines davon und er zeigt, dass Hip-Hop auch aus der fränkischen Provinz heraus funktioniert und für Aufmerksamkeit in der Szene sorgen kann. Zuletzt veröffentlichte er seinen Song "UKWIM" ("U know what i mean"), beim Streamingdienst Spotify und das dazugehörige Musikvideo auf Youtube, gedreht auf dem Baseballfeld im Schweinfurter Stadtteil Yorktown. Weiteres aus seiner "neuen Welt" wird folgen.