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SCHWEINFURT
Der Personalrat freut sich
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:10 Uhr

45 Anträge von fast allen im Stadtrat vertretenen Parteien und Wählergruppen gibt es für die Haushaltsberatungen 2019. Das Spektrum ist weit gefasst, aber dass sich die Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Rathaus mal im Mittelpunkt einer Debatte finden, wo es um ihr Wohl in Sachen Gesundheitsschutz geht, hätten sie sich wohl nicht träumen lassen.

Genauso wenig wie die SPD, für die Johannes Petersen Anträge gestellt hat, dass diese Ansinnen positiv beschieden werden. Petersen hatte höhenverstellbare Schreibtische als Standard für Mitarbeiter gefordert sowie kostenloses Wasser in Hitzeperioden und die Klimatisierung von Büroräumen, wenn es wieder so heiß ist wie im Sommer. Zur Seite sprang den Stadträten der Personalratsvorsitzende Alexander Siegel, der durchblicken ließ, dass man sich bei dem einen oder anderen Thema „mit dem Personalchef balge“, wie er mit einem Lächeln sagte.

Kompromiss bei den Schreibtischen

Höhenverstellbare Schreibtische, die gut sind, wenn man Rückenprobleme hat, bekommen städtische Mitarbeiter auf Antrag und mit ärztlichem Attest. Sie kosten etwa 800 Euro mehr als ein normaler Schreibtisch, werden aber bezuschusst, wie Personalamtsleiter Armin Seebauer erklärte. Alexander Siegel bestätigte Frank Firsching, der Personalrat könne zumindest in dieser Angelegenheit die Rückendeckung des Stadtrates gebrauchen, um schneller vorwärts zu kommen bei der flächendeckenden Verbreitung höhenverstellbarer Tische.

Oberbürgermeister Sebastian Remelé schlug vor, bei bestehenden Tischen bei dem Verfahren zu bleiben, bei turnusmäßigen Neuanschaffungen aber grundsätzlich höhenverstellbare Tische zu kaufen. Das fand die SPD gut, es wurde einstimmig beschlossen. Beim Thema Trinkwasserspender und Klimageräte bei Hitze ergab sich ein zweigeteiltes Bild: Das Wasser gibt es zukünftig kostenlos in der Kantine. Den klaren Worten von Umweltreferent Jan von Lackum, der mobile Klimaanlagen als „klimapolitischen Unsinn“ bezeichnete, da sie Kohlendioxid produzieren und viel Strom brauchten, schloss sich das Gremium an. Allerdings folgte man Alexander Siegels Hinweis, dass man für einzelne Büros, in denen im Sommer tagsüber bis zu 35 Grad gemessen wurden, über eine Klimatisierung nachdenken müsse.

Kostenloses Wasser für Besucher?

CSU-Stadträtin Stefanie Stockinger-von Lackum beantragte, in der Touristinfo und im Bürgerservice kostenlose Leitungswasser-Spender aufzustellen und sich Gedanken zu machen, wie man sich am Projekt „refill Deutschland“ beteiligen könne, um Plastikmüll nachhaltig zu reduzieren.

Das refill-Projekt prüfe die Verwaltung schon, so Armin Seebauer. Beim Thema Wasserspender gab es erneut eine Diskussion, der OB bat schließlich um Vertagung, damit die Verwaltung überhaupt erst Standorte in der Touristinfo und dem Bürgerservice prüfen könne. Das wurde genehmigt.

Ideenbörse seit Jahrzehnten etabliert

Positiv überrascht war Stefan Labus (Schweinfurter Liste/Freie Wähler), dass sein Antrag, eine Ideenbörse für Lösungsvorschläge der eigenen Mitarbeiter zu etablieren und vor allem zu honorieren, seit Jahrzehnten Bestandteil der Rathaus-Arbeit ist. „Das passt ja, dann können die Mitarbeiter jetzt nach Lösungen für die Wasserspender suchen“, erklärte er schmunzelnd.

Seit 2001 gibt es das so genannte Verbesserungsvorschlagswesen, zehn bis 20 Vorschläge werden pro Jahr gemacht, im Schnitt 5000 Euro insgesamt an Prämien gezahlt, so Armin Seebauer. Man wisse aber nicht genau, wie hoch die Einsparungen konkret waren. Den Vorschlag Reginhard von Hirschhausens (Bündnis 90/Die Grünen), die positiven Beispiele öffentlicher herauszuheben, nimmt die Verwaltung auf.

 
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