Eine Sportoffensive will die CSU bei den Beratungen über den städtischen Haushalt 2019 starten. Sieben der 13 Anträge, die die größte Stadtratsfraktion gestellt hat, beschäftigen sich mit dem Sport. Ab Montag berät der Stadtrat über den Etat mit einem Umfang von 243 Millionen Euro.
„S19“ nennt die Fraktion den Sportanteil ihres Antragpakets. S steht für Sport, Schüler und Senioren, wie Klaus Rehberger am Freitag bei einer Pressekonferenz erläuterte. Hauptsächlich geht es um die Sporteinrichtungen, die künftig effizienter genutzt werden sollen. Rehberger schwebt ein Management der Anlagen – etwa in Schulen – vor, damit sie in Ferien- und anderen unterrichtsfreien Zeiten verstärkt Vereinen und Freizeitsportlern zur Verfügung stehen. In die gleiche Richtung zielt eine Online-Sportstättenbörse, in der die Verfügbarkeit von Anlagen dargestellt wird. Als Beispiel nannte Rehberger den Service der Stadt Nürnberg.
Multifunktionsanlage für die Bellevue
Das Schulsportgelände des Humboldt-Gymnasiums soll nach Willen der CSU zu einer Multifunktionsanlage umgebaut werden, damit Menschen dort möglichst unkompliziert Sport treiben können. Laut Rehberger könne dies zu einem Pilotprojekt im neuen Stadtteil Bellevue werden. Den Einsatz von Mediatoren, um Fusionsbestrebungen von Vereinen zu begleiten, die Zertifizierung von Bewegungskindergärten nach dem Vorbild der Tagesstätte der Christuskirche sowie Sportgutscheine für Erstklässler, die eine Sportart in einem Verein testen können, runden das „S19“-Paket ab.
Und auch das Sachs-Stadion steht auf der Agenda der CSU. Angesichts der gegenwärtigen sportlichen Situation des FC 05 Schweinfurt, der als Regionalligist in der Spitzengruppe der vierten Fußball-Liga beheimatet ist, „sind wir rechtzeitig dran, um gewappnet zu sein“ für einen Aufstieg, wie Bernd Weiß formulierte. Deswegen plädiert die CSU für eine Machbarkeitsstudie, die aufzeigen soll, wie das Stadion aus dem Jahr 1936, das der Stadt gehört, für Spiele der Dritten und Zweiten Liga fit gemacht werden kann. Dafür will die Fraktion 45 000 Euro im Haushalt reservieren.
Parkplätze an der „Alten Warte“
Um die „Alte Warte“ und „An der Pfanne“ geht es bei den Anträgen, die Maximilian Grubauer eingebracht hat. Er möchte 100 000 Euro bereitstellen, um das Gebiet an die Heeresstraße anzubinden. Zudem soll dort die Parkplatzsituation verbessert werden. Stefanie Stockinger-von Lackum macht sich für den Neubau der zur Zeit gesperrten Wernbrücke an der Bellevue stark, damit (vor allem jugendliche) Sportler die Sportplätze und Spaziergänger die Wernauen erreichen können.
Ein Konzept für eine erschwingliche Freizeit-Betreuung von Kindern während der Schulferien, Trinkwasserspender in der Tourist-Info und kostenlose Ladestationen für Elektrofahrzeuge vor Behörden komplettieren das Antragspaket der CSU.
Keine neuen Schulden
Insgesamt würdigte Fraktionschef Stefan Funk den Verwaltungsentwurf des Etats 2019 positiv, zumal im nächsten Jahr und auch danach keine Neuverschuldung vorgesehen sei. Es gehe darum, die in den vergangenen Jahren eingeschlagene Politik fortzusetzen. Insbesondere betonte Funk den Willen, Schweinfurt städtebaulich weiterzuentwickeln. Dabei kam er auch auf die geplante und umstrittene Landesgartenschau auf dem Gelände der ehemaligen Ledward-Kaserne zu sprechen. Sie werde „keine Blumenschau“, sondern diene der strategischen Entwicklung der Stadt, die die Lebensqualität der Bürger im Blick haben soll.