Wir wollen, dass junge Menschen in der Region bleiben, oder wieder zurückkommen." So formuliert Regionalmanagerin Katharina Saur eines der zentralen Anliegen der neuen Imagekampagne des Landkreises Schweinfurt. Die wurde nun in der Sitzung des Kreistags-Ausschusses für Kreisentwicklung vorgestellt.
Augenfälligstes Instrument der Kampagne sind die Kampagnen-Website www.lebendasguttut.de und ein Imagefilm, der in wenigen Minuten die Region von ihren schönsten Seiten zeigt, mit viel Natur, Sport, Freizeit und Menschen, die in geselliger Runde ein Glas Wein genießen.
Das Gefühl für ein "Leben, das gut tut", so das Motto der Kampagne, wird in stimmungsvollen Bildern transportiert. Was dem Leben in der Region gut tut, ist, wenn es gelingt, die Menschen hier zu halten und damit nicht nur die Zahl der Einwohner, sondern auch der zur Verfügung stehenden Fachkräfte stabil zu halten. Und da setzt die Imagekampagne neben den "harten Faktoren" wie der Verfügbarkeit von Wohnraum und Arbeitsplätzen auch auf "weiche Faktoren" wie eine attraktive Lage und das Kulturangebot.
"Das Image der Region von außen und insbesondere von innen ist deutlich schlechter, als es die objektiven Stärken ermöglichen würden", so Regionalmanagerin Katharina Saur bei der Vorstellung der Kampagne. Das eigene Image - nach innen und außen - zu verbessern, müsse ein Ziel sein. Dazu sollen die Menschen, die hier gerne leben, als "Markenbotschafter" aufgebaut werden.
Der Markenkern der Region wird unterfüttert von Hauptaussagen wie "kurze Wege, kein Stau, schnell in den Zentren", "man kann sich hier mehr leisten" oder "Gemeinschaft wird bei uns großgeschrieben". Alles Dinge, die den Menschen, die hier Leben "mehr Zeit für das Wesentliche" lassen, so die zusammenfassende Botschaft an alle Leute, die sich vorstellen können, in der Region Schweinfurt zu leben.
Werbung für das Leben im Landkreis auf unterschiedlichsten Kanälen
"Mach hier dein Ding", wolle man den Menschen sagen, und ihnen dabei die vielfältigen Möglichkeiten für Beruf, Karriere und Bildung offerieren. Auf unterschiedlichsten Kanälen will man den Landkreis als liebens- und lebenswerte Region vorstellen. Da werden Großplakate aufgestellt, aber auch die verschiedenen Social-Media-Kanäle bespielt. Bei Facebook und Instagram stellt sich die Region beispielsweise unter "Lebendasguttut" vor. Auch gedruckte Anzeigen und traditionelle Kinowerbung, in deren Rahmen der Imagefilm gezeigt werden wird, sollen helfen, die Botschaft unters Volk zu bringen.
In den kommenden drei Jahren und möglichst darüber hinaus will man im Rahmen der nun gestarteten Kampagne am Image des Landkreises feilen. Zunächst soll die Kampagne bei den Menschen in der Region selbst ankommen, später soll der Werbefeldzug auch in Ballungsräumen wie Erfurt, Nürnberg oder Frankfurt "ein gutes Gefühl" für die Region Schweinfurt hinterlassen.
So sehen die Mandatsträger die Kampagne
Von den Kreisrätinnen und Kreisräten wurde die Kampagne fraktionsübergreifend wohlwollend aufgenommen. "Der Film zeigt die Vielfalt und macht Lust auf den Landkreis", so etwa der Dittelbrunner Bürgermeister Willi Warmuth (CSU), dem aber der Alltag der Menschen etwas zu kurz gekommen ist.
Thomas Vizl (Bündnis90/Grüne) sieht in dem Film auch ein Instrument, dringend benötigte Fachkräfte auf die Region aufmerksam zu machen, gebe er doch gute Einblicke in das Leben wie es hier ist. Alfred Schmitt (AfD) hätte sich ein wenig mehr Generationenvielfalt, also auch Menschen jenseits der 50, im Film gewünscht. Nachjustierungen hinsichtlich Kunst, Kultur, Theater oder der Rolle der Landwirtschaft wurden angeregt, doch unterm Strich gelinge es der Kampagne hervorragend, Land und Leute abzubilden.
Bei der Konzeption des Films haben alle kommunalen Allianzen mitgemacht, Bürgerinnen und Bürger haben bei der Zusammenstellung des Foto- und Videomaterials mitgewirkt, wo sie zum Beispiel in Interviews persönliche Geschichten aus ihrem Alltag in der Region erzählen. Über das vom Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderte Regionalmanagement wurde die Strategie für die Kampagne entwickelt und auf den Weg gebracht.