In diesem Jahr wird es keinen großen Feldtag von Saaten-Union und Fendt auf der Kolitzheimer Gemarkung geben. Man habe sich entschlossen, den nächsten Feldtag bei Wadenbrunn erst wieder im Jahr 2022 stattfinden zu lassen, teilte Karsten Köhler, Head of Marketing Events & Logistics bei der Agco GmbH (Fendt), jetzt der Gemeinde Kolitzheim mit. Zu der normalerweise alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse des Landtechnikherstellers Fendt und der Züchtergruppe Saaten-Union auf dem 90 Hektar großen Gelände des Schönborn'schen Hofguts Wadenbrunn beim Herleshof kommen regelmäßig über 50 000 Besucher aus dem In- und Ausland.
Paris wurde vorgezogen
Als Begründung führt Köhler an, dass sich Fendt in diesem Jahr deutschlandweit, international und global an deutlich mehr Messen und Veranstaltungen beteiligt als bisher. Die vom Frühjahr 2021 auf den Herbst 2020 vorgezogene SIMA-Landwirtschaftsmesse in Paris und das Zentrallandwirtschaftsfest in München würden die Ausstellungslandschaft für 2020 zusätzlich verdichten. Darüber hinaus plane Fendt im Sommer 2020 auch noch eine mehrmonatige Europatour mit den auf der Agritechnica vorgestellten neuen Baureihen.
Christoph Gröblinghoff, Vorsitzender der Geschäftsführung von Agco/Fendt, versichert aber, dass man den großen Feldtag in Kolitzheim, nach seiner Aussage "die weltweit größte und erfolgreichste Feldveranstaltung", auf jeden Fall fortsetzen werde. "Unser Feldtag passt aber dieses Jahr nicht ideal in den umfangreichen Veranstaltungskalender. Deshalb werden wir im Jahr 2022 wieder zum großen Feldtag einladen und den großartigen Erfolg fortsetzen“, schreibt Gröblinghoff.
"Wir als Gemeinde bedauern diese Entscheidung natürlich sehr. Gerne wären wir wieder Gastgeber für Europas größte Freiflächen-Agrarmesse gewesen", sagt der Kolitzheimer Bürgermeister Horst Herbert. Gemeinsam mit allen Sicherheitsorganisationen und dem Veranstalter hatte die Gemeinde Kolitzheim für das vergangene Event im Jahr 2018 mit damals über 50 000 Besuchern ein umfassendes Sicherheits- und Verkehrskonzept ausgearbeitet, das sich bei der Großveranstaltung dann auch bestens bewährt hatte.
Sicherheitskonzept steht
Das enorme Verkehrsaufkommen war durch den Einsatz mehrerer Freiwilliger Feuerwehren auf den Zufahrtsstraßen schon weit vor dem eigentlichen Ausstellungsgelände in geordnete Bahnen gelenkt worden. Damit habe man eine konzeptionelle Basis gefunden, heißt es aus dem Kolitzheimer Rathaus. Diese Konzeption hätte die Vorbereitung für die nächste Großveranstaltung im Vergleich zum letzten Mal wesentlich erleichtert.
Im Jahr 2016 war die Fachmesse schon einmal abgesagt worden. Als Grund wurde damals die schon länger anhaltende schwierige wirtschaftliche Lage auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben angegeben.