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Schweinfurt
Der alljährliche Ansturm auf das Kesselfleisch in Schweinfurt: Die Brühe war der Lohn der Mühe
Neben dem Faschingszug gibt es am Faschingsdienstag ein weiteres Event: die Kesselfleischausgabe in einem Verbrauchermarkt am Bergl.
Wieder mal Schwein gehabt: Auch Diana und Jens haben beim 'Höchner' das begehrte Kesselfleisch bestellt.
Foto: Uwe Eichler | Wieder mal Schwein gehabt: Auch Diana und Jens haben beim "Höchner" das begehrte Kesselfleisch bestellt.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 18.02.2024 02:44 Uhr

Das Kesselfleisch gilt als kleine Schwester der Schlachtschüssel, für die es oft nur als Beilage dient. Am Faschingsdienstag spielte es in Schweinfurt wieder mal die Hauptrolle.

Der Andrang im Frische-Center Höchner war enorm, als die heißbegehrte Ware über die Theke ging. In der Fleischabteilung, wo Metzgermeister Maximilian Schweickert das Messer schwang, wurden 140 Vorbestellungen und 80 Kilogramm für den Tagesverkauf gezählt.

Bei der urfränkischen Faschingsspezialität wird die volle Schweineanatomie verwertet. Je nach Wunsch landen Bauch, Magerfleisch, Kopf, Zunge, Herz und Niere auf dem Teller. Nicht fehlen durfte am Bergl die Brühe, die in mitgebrachte Kännchen oder Plastikschüsseln floss.

Ab einem bestellten Kilogramm gab es ein Sommelierbrot gratis dazu, aus dem Backofen von Axel Schmitt aus Frankenwinheim. Der kreative, fernsehbekannte Brotsommelier hat als Wacken-Bäcker seinen eigenen Wikipedia-Eintrag und beschallt Teig mit Heavy Metal, Marke AC/DC, Motörhead und Iron Maiden, aber auch Mozart oder Händel: Die Schwingungen sollen die teiginternen Mikroorganismen anregen.

Früher wurde mit dem Kesselfleisch nochmal richtig Kraft getankt vor der Fastenzeit

An der Oskar-von-Miller-Straße spielte die Musik eindeutig in der Metzgerei. Es ging hoch her, ausgegeben wurde nach Bestellnummer. Gepflegt wird damit eine alte Tradition, am Tag des Faschingsumzugs. Früher wurde mit dem Kesselfleisch nochmal richtig Kraft getankt vor der Fastenzeit.

"Die Metzgerei war bei uns immer ein Aushängeschild", sagt Marius Höchner im Büro, als junger Chef des Frischemarkts. Schließlich habe sein Vater, der langjährige Seniorchef Gerald Höchner, mal als Metzgermeister angefangen, in Aidhausen. In den insgesamt drei Märkten in Hofheim, Bad Königshofen und Schweinfurt werden bei der alljährlichen Aktion bis zu 700 Kilogramm Schweinefleisch verkauft, schätzt Marius Höchner: "Wir legen sehr viel Wert darauf, dass es Qualität ist."

Wer nach der deftigen und nicht nur für Narren nahrhaften Schlachtplatte eine Verdauungshilfe braucht, darf am 23. Februar wiederkehren. Dann bietet Höchner eine Whiskyverkostung an.

 
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