
"Der Regenwald brennt nicht umsonst": Eine ideologische Landwirtschaftspolitik und steigende Auflagen in Deutschland sorgten mit für die Rodungen beim Billigproduzenten Brasilien – das war ein Vorwurf bei einer lautstarken Treckerdemo vor der SPD-Geschäftsstelle in der Siebenbrückleinsgasse.
Eingeladen hatte die Vereinigung "LandSchafftVerbindung" (LSV), rund 50 Trecker, darunter manche Veteranen einer Berlin-Sternfahrt 2019, kamen. Gefordert wurde der Rücktritt von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Staatssekretär Jochen Flasbarth, denen mangelnde Dialogbereitschaft vorgeworfen wird. Schulze hatte in einem Bericht die Landwirtschaft für Artenschwund verantwortlich gemacht, durch Dünger- und Pestizideinsatz.
Im Rahmen bundesweiter Proteste fuhren Landwirte aus der ganzen Region bei den Schweinfurter Genossen vor, zu den ironischen Klängen eines Partyhits, wonach sich alles irgendwie schon von alleine bewege: "Vor drei Wochen waren wir noch systemrelevant", sagte Martin Gleichmann, einer der Organisatoren, "jetzt sind wir wieder an allem schuld."
Bauern machen die Natur nicht kaputt, denn sie sind von ihr abhängig
Er komme mit dem System nicht mehr zurecht, das den Bauern erst die Rahmenbedingungen auferlege und ihnen dann vorwerfe, schlecht zu wirtschaften, so der Landwirt aus den Haßbergen. Auch seine Einkünfte würden stetig sinken: "Wir fahren auf Reserve". Die Landwirte würden nur das umsetzen, was der Staat in der Ausbildung von ihnen verlange, kritisierte Armin Zehner (Oberschwarzach). Die Verursacher der Rahmenbedingungen würden die Natur kaputtmachen, nicht die Bauern, die von ihr abhängig seien.
Auch andere Faktoren, wie der Mobilfunkstandard 5G, würden zum Insektensterben beitragen, hieß es. Kunstmilch und Kunstfleisch seien der neue Milliardenmarkt – womöglich sollten dafür die Bauern "schlecht gemacht" werden?
Hans Fischer, ehemals SPD-Bürgermeister des "grünen" Schwebheim, stellte sich den erzürnten Agrariern: Auf Kreisebene habe man alles getan, um kleinbäuerliche Strukturen zu erhalten. Aber: "Man spricht zu viel über die Bauern, statt mit ihnen zu sprechen." An Einzelnen könne man die Kritik nicht festmachen. Schulze sei Umwelt-, nicht Landwirtschaftsministerin und setze andere Schwerpunkte.
Marietta Eder wirbt für mehr Regionalität
Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, auch mit Marietta Eder (SPD), die zusammen mit dem Stadtratskollegen Ralf Hofmann Flagge zeigte: "Die" Politiker oder eine schuldige Partei gebe es nicht, so Eder, die für mehr Regionalität warb und den "Nazi" Bolsonaro kritisierte. Ein "Nazi", mit dem die EU Geschäfte zulasse, so die Retourkutsche aus der Bauernschaft: Weltweite Wettbewerbsfähigkeit könne es für deutsche Bauern angesichts der Billigkonkurrenz nicht geben. Auf ein Gesprächsangebot Eders wollen die LSV-Vertreter aber eingehen.
Allem was sie bisher geschrieben habe, stimme ich fast vollständig zu!!
Die Forderung nach Rücktritt von Bundesumweltministerin Schulze und Staatssekretär Flasbarth sind und bleiben auch damit absurd.
Landwirtschaftsministerin Klöckner müsste das Ziel sein, oder die Bundesregierung oder die EU!
Aber doch bitte nicht die Umweltbesorgten bis hin zu Svenja Schulze.
Bauern sind in meinen Augen Täter und Opfer zugleich, wenn es um den Artenschwund, die Belastung des Grundwassers und Naturzerstörung geht. Natürlich hilft der Rest der Gesellschaft z.B. durch Funk 5G, Umweltverschmutzung durch zu große und zu viele Autos, dreckige Kraftwerke kräftig mit.
Mit Bauern meine ich die industrielle Landwirtschaft, den (Groß)Bauernverband und seinen Ableger LSV. Mit dem Slogan „Wachsen oder weichen!“ zerstören sie kleinbäuerliche Strukturen.
Was ist der Sinn, auf Teufel komm raus zu düngen und Bestäuber totzuspritzen, um mehr zu ernten und so die Preise kaputt zu machen?
Ich würde alle Agrarsubventionen streichen und nur für Naturschutzleistungen Geld fließen lassen! Aber ich würde auch dafür sorgen, dass Landwirte für ihre Produkte ordentlich und auskömmlich bezahlt würden! Was Landwirte heute nur noch für ihre Produkte bekommen ist unverschämt!
Bei den Demonstrationen fahren ökologisch-wirtschaftende Landwirte neben konventionellen Landwirten Seite an Seite.
Da wäre dem Regenwald geholfen und gleichzeitig den Landwirten in Europa.
Aber dank der ganzen Freihandelsabkommen ist das nicht mehr möglich.
Und zum Thema Fleisch-Exporte sollte man mal genauer hinschauen:
In Europa bleiben die guten Stücke vom Schwein: Filet, Schinken, Lachsrolle ,..
was hauptsächlich exportiert wird, ist das was kein Deutscher mehr essen will:
Kopf, Füße, Innereien
Das selbe ist doch beim Geflügel - mal ehrlich: wer isst noch was anderes vom Hähnchen wie die Hähnchenbrust?
Ohne Soja, dass heute in der Tiermast (Schweine, Bullen, Geflügel) hierzulande nicht mehr wegzudenken ist, wäre die EU Fleischimporteur. Und das war schon so lange vor Freihandelsabommen. Nach dem Geschmack der Landwirte soll freilich der Import von Futtermitteln zollfrei sein, der Import von Rindfleisch aus Südamerika soll aber mit allen MItteln verhindert werden.
Pharisäer ohne Gewissen!
Fischer hat wohl doch keinen Hintern mehr in der Hose ...