
Am Freitagabend hat sie noch in ihrer Heimatstadt den wohl weltweit berühmtesten Weihnachtsmarkt eröffnet. Keine 24 Stunden später stand das Nürnberger Christkind auf dem Rathausbalkon in Schweinfurt. Die 18 Jahre alte Nelli Lunkenheimer ist in ihrem zweiten und letzten Amtsjahr. Ein Kriterium, das seit 1969 übrigens jedes Nürnberger Christkind erfüllen muss, ist, dass es schwindelfrei ist. Schon letztes Jahr stand sie auf dem Rathausbalkon und sprach damals, wie auch diesmal, den feierlichen Prolog vor vielen Neugierigen auf dem Schweinfurter Weihnachtsmarkt.
Anschließend folgte der eigentliche Höhepunkt des Nachmittags, zumindest für die Kleinsten unter den Weihnachtsmarktbesucherinnen und -besuchern. Auf der Bühne durften die Kinder dem Christkind, einen Tag vor dem ersten Advent, ihren Wunschzettel überreichen oder ihm ihre Wünsche direkt ins Ohr flüstern. Die Bescherung erfolgt dann natürlich erst an Heiligabend.

Ein klein wenig Schokolade verteilte das Christkind aber dennoch bereits an ihre kleinen Fans. Manch einer musste am Bühnenaufgang noch einmal sanft angeschoben werden, um den Gang zum Christkind anzutreten. Andere, die waren kaum zu bremsen und freuten sich endlich Angesicht zu Angesicht dem Christkind die Wünsche mitzuteilen.
Wünsche von "ein gutes Leben" bis Nintendo Switch
Was wünschen sich die Kids heutzutage eigentlich? Der erste Junge, der auf die Bühne durfte, wünschte sich "ein gutes Leben". Aber natürlich waren auch die eher klassischen Kinderwünsche dabei. Ein Nintendo Switch-Spiel und ein Fahrrad, waren die Wünsche von zwei anderen Buben. Ein Mädchen wünscht sich vom Christkind ein Häschen-Plüschtier. Die vielen Wunschzettel, die es in Schweinfurt bekam, wird das Christkind übrigens noch alle durchlesen.

Und haben sich die Schweinfurter Kinder das Christkind so vorgestellt? Zumindest waren die Kids alle begeistert von Nelli Lunkenheimer, die sich für alle Kinder geduldig und einfühlsam Zeit nahm. "Sie hat so schöne Locken", sagte ein kleines Mädchen, nachdem es beim Christkind war. "Sie hat ein schönes goldenes Kleid", sagte ein anderes Mädchen. Natürlich blieb der Blick der Kleinen auch an der Krone des Christkinds, das einen schillernden Auftritt in Schweinfurt hatte, hängen.
Schweinfurts zweite Bürgermeisterin, Sorya Lippert, die kurz vor dem Christkind den Rathausbalkon betrat, hatte übrigens auch noch einen Tipp für die Bürgerinnen und Bürger für Weihnachten, den sie am Morgen erst gelesen hatte: "Man muss immer das schenken, was man am wenigsten gerne hergeben will. Etwas, was wir hergeben können und müssen, wäre Optimismus für unsere Welt, unsere Zukunft und unseren Weihnachtsmarkt."