Jägersbrunnen, Hadergasse, Zeughausplatz und Zehntstraße: Für SPD-Stadtrat Peter Hofmann ein überwiegend grauer Streifen. Auch beim Bau in der Zehntstraße habe er gerade mal einen Ort ausmachen können, an dem offensichtlich ein Baum gepflanzt werden soll. Für Hofmann ein altes Thema, immer warnt er davor, dass sich die Stadt in eine Steinwüste verwandelt, kritisiert das Aussehen sanierter Plätze. Das Schweinfurt, das er sich vorstellt, sieht anders aus: Noch grüner und mit mehr Spaßfaktor, vor allem für Kinder. Mehr Bäume sollten Schatten spenden. Dass sie fehlen, zeige sich an heißen Sommertagen. Am Zeughausplatz, wo auf Antrag der SPD ein Baum gepflanzt und Bänke aufgestellt wurden, könnte ein eingelassener Fontänenbrunnen für Spaß und Abkühlung sorgen.
Mehr Brunnen in der Stadt und mehr Grün ist die Forderung seines Antrags für den Haushalt der Stadt 2020. Dafür sollte man insgesamt 250 000 Euro locker machen, prüfen, wo noch weitere Brunnen und Bäume möglich wären. Auch der Vorschlag von Trinkwasserbrunnen für das Stadtgebiet, den die CSU erfolgreich gestellt hatte, ist in Hofmanns Antrag enthalten.
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Dass es schwer ist, in bestehende Flächen "Löcher zu installieren, in die noch irgendwie Bäume gepflanzt werden können", konterte darauf Baureferent Ralf Brettin. Auch seine Antwort war die gleiche wie immer: wie die Plätze aussehen, sei das Ergebnis von Architekten-Wettbewerben. Die Pläne habe der Stadtrat abgesegnet. Natürlich habe sich auch im Bereich Klimaschutz einiges geändert. Sinnvoller sei aber, über ein Gesamtkonzept für das Stadtgebiet nachzudenken anstatt irgendwo einzelne Bäume nachzupflanzen. Darüber, wo man entsiegeln und begrünen könnte, wie man "Schweinfurt fit machen kann für den Klimawandel", die Auswirkungen erträglich machen und sich auch für die zunehmenden Starkregen wappnen könnte.
Gut, dann eben für ein solches Konzept Geld einstellen, konterte Peter Hofmann und fand mit seinem Antrag sieben Befürworter. Antrag abgelehnt. Schlusswort Brettin: Schweinfurt sei sehr grün in der Innenstadt, man werde weiter daran arbeiten. Peter Hofmann sieht das anders: Was aktuell geschehe, laufe einem guten Stadtklima entgegen.
Hände weg von der Verrrümpelung der Plätze mit Spielgeräten, Bänken/Möblierung/Bäumchen. Das war der typische Fehler der 70er & 80er Jahre. Möblierung verwahrlost schnell, es gibt viele Dreckecken und an den Bänken finden nächtliche Trinkgelage statt, die den Anwohnern den Schlaf rauben und am nächsten Tag Müllkippen hinterlassen.
Gerade die SWer Platzgestaltung der Ära Grieser/Baureferent Müller setzte viel beachtete Maßstäbe, mit großzügigen, freien Plätzen (z. B. Schillerplatz) die auch für Veranstaltungen geeignet sind. Hat man denn heute das alles vergessen? Es scheint, die Schweinfurter haben die ausgezeichnete Architektur jener Ära überhaupt nicht begriffen und fallen wieder zurück in ihre vorherige Provinzialität.
Ein langer Spitalsee v. Nord n. Süd (Kaltluftgasse) brächte viel mehr fürs Stadtklima als Aktionismus.