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Gerolzhofen
CSU zum Hotelbau "Wilder Mann": Vorbereitet sein für notwendige rechtliche Schritte
Durch eine Presseveröffentlichung der Freien Wähler nimmt die Diskussion um den Bau des Hotels "Wilder Mann" in Gerolzhofen wieder Fahrt auf. Die CSU mahnt schon rechtliche Schritte an.
Mitten in der Gerolzhöfer Altstadt klafft weiterhin ein tiefes Loch an der Baustelle zum geplanten Hotel 'Wilder Mann'.
Foto: Klaus Vogt | Mitten in der Gerolzhöfer Altstadt klafft weiterhin ein tiefes Loch an der Baustelle zum geplanten Hotel "Wilder Mann".
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 12.02.2024 09:04 Uhr

Längere Zeit hat man nichts mehr vom geplanten Neubau des Hotels "Wilder Mann" an der Breslauer Straße gehört. Durch eine Presseveröffentlichung der Freien Wähler wird das Thema nun aber wieder an die Oberfläche gespült.

Die Gerolzhöfer Freien Wähler haben, wie berichtet, eine Aktion gestartet, die unter dem Titel "Augen auf für GEO" steht. Die Attraktivität einer Stadt zeige sich auch in dem Erscheinungsbild, das sie dem Besucher bietet, heißt es in der Pressemitteilung, die aus diesem Anlass von den Freien Wählern (FW) an die Medien verteilt wurde. Eine stetige Verbesserung und die Beseitigung von Mängeln könnten, so die Freien Wähler, einen guten Beitrag für eine lebens- und liebenswerte Stadt leisten. An dem Rundgang durch das Stadtgebiet nahm auch der Stadtrat und FW-Vorsitzende Rainer Krapf teil, der Geschäftsführer der Krapf Immobilien GmbH ist, die als Bauherrin des Hotels "Wilder Mann" auftritt.

Kritik aus den eigenen Reihen

Den in der Main-Post veröffentlichten Pressebericht über die Aktion "Augen auf für GEO" nahm daraufhin Thomas Zink zum Anlass, sich mit einem Leserbrief zu Wort zu melden. Der Gerolzhöfer Geschäftsmann ist selbst FW-Mitglied und war in der Vergangenheit in dieser Eigenschaft auch Mitglied des Stadtrats. Er hoffe, so schreibt Thomas Zink, dass man bei dem Rundgang nicht die Baugrube des FW-Vorsitzenden übersehen habe. Denn was hier seit Jahren den Nerven der Anwohner, der Schulkinder und der Parkplatzsuchenden zugemutet werde, sei schlicht eine Unverschämtheit. "Auf die Frage, wie unsere Innenstadt attraktiver wird, gibt es für Leute ohne Realitätsverlust eine ganz einfache Antwort: sofort weiterbauen oder zuschütten."

Nutzungsgenehmigungen wurden widerrufen

Im vergangenen März hatte der Stadtrat, nachdem sich trotz gegenteiliger Beteuerungen der Bauherrin monatelang an der Baustelle nichts bewegte, einen Schlussstrich gezogen: Nach mehreren Fristverlängerungen wurden die erteilten Nutzungsgenehmigungen für den Gehweg an der Ostseite der Breslauer Straße und für den Pausenhof der Grabenschule vom Gremium zurückgenommen. Konkret heißt das: Die Krapf Immobilien GmbH muss sich spätestens zum 1. September 2022 von den kommunalen Flächen zurückziehen und dort den früheren Zustand wiederherstellen. Ansonsten stehen juristische Schritte gegen die Bauherrin im Raum.

Motiviert vom Leserbrief hat sich nun auch Arnulf Koch, der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion zu Wort gemeldet: "Ich glaube, genau das, was Thomas Zink in dem Leserbrief ausspricht, hat sich jeder Gerolzhöfer gedacht, als er den Bericht über den Rundgang der Freien Wähler gelesen hat und den Bauherren mit auf dem Foto gesehen hat." Es freue ihn, dass inzwischen selbst FW-Mitglieder die Problematik so klar benennen, schreibt Koch in einer Stellungnahme auf seiner Facebook-Seite.

"Nicht länger hinhalten lassen"

Er drücke der Bauherrin alle Daumen, so Koch, dass man bis zum 1. September weiterbauen kann. Denn das Hotel wäre eine enorme Bereicherung für Gerolzhofen. Allerdings dürfe sich die Stadt nach dem 1. September nicht weiter hinhalten lassen. "Ich hoffe, dass die Verwaltung der Stadt Gerolzhofen vorbereitet ist, sofort am 2. September 2022, und nicht erst Wochen oder Monate später, alle notwendigen rechtlichen Schritte einleiten zu können." Das Eigentum der Bürgerinnen und Bürger Gerolzhofens müsse nach dem Fristablauf "schnellstmöglich" wieder für das Gemeinwohl benutzbar sein. 

Allerdings macht Koch auch deutlich, dass der Begriff "schnellstmöglich" sicherlich schwer umsetzbar sein wird. Es sei technisch nicht möglich, den Gehsteig und den Pausenhof ohne Auswirkungen auf die Baugrube (und somit auf das Eigentum der Bauherrin) wiederherzustellen. Dies bedeute, falls bis zum 1. September nicht weitergebaut wird: Klagen und Gerichtsverfahren und gegebenenfalls Vollstreckungen. "Und das kann lange dauern – auf jeden Fall Jahre", schreibt der CSU-Fraktionsvorsitzende. "Daher kann ich mich dem Appell aus dem Leserbrief nur anschließen: sofort weiterbauen oder zuschütten!"

 
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  • axvofa
    Da ich des öfteren in der Kronenapotheke bin, sehe ich was vor sich geht, nämlich nichts.
    Nach den ganzen Hinhaltungen, die der Stadtrat alle geschluckt hat, sehe ich hier nur noch eine Möglichkeit:
    Sofort zuschütten, bevor es noch Jahre so zugeht, außerdem sollte man diese Firma verklagen und den verantwortlichen Herrn sofort aus dem Stadtrat entfernen.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Es scheint wirklich beschämend zu sein was sich hier abspielt. Die Frechheit als Verantwortlicher für so ein Schandfleck noch auf einem Foto zu posieren setzt dem Ganzen doch die Krone auf. Da braucht man sich nicht wundern wenn sich Bürger von der Politik "verarscht" vorkommen.

    Als Außenstehender hab ich das Areal nur einmal betrachtet, so ein Bau wäre eine Bereicherung, aber so ein hinhalten geht gar nicht! Das ist eine Frechheit für alle davon Betroffenen.

    Als Verantwortlicher würde ich mich schämen und mich entschuldigen aber sicherlich nicht die Frechheit bestitzen so eine Veranstaltung durchzuführen "Augen auf für GEO" und dann noch selbst auf dem Foto zu glänzen. Da ist doch jeder Realitätssinn verloren gegangen?

    Zum Glück für die FW bin ich nicht in GEO wahlberechtig, die FW-Wählergemeinschaft würde von mir sicherlich niemals mehr eine Stimme bekommen in GEO.
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